Zu einer Zeit, als fast nur deutsche Sängerinnen und Sänger im österreichischen Radio zu hören waren, wurde das Bedürfnis nach österreichischen Alternativen immer lauter. Und genau zu dieser Zeit passierten zwei Hits - "Die Glock´n " von Marianne Mendt, womit 1970 schon das erste Lied mit großem Erfolg, das im Dialekt gesungen wurde, am Markt war und Da Hofa von Wolfgang Ambros.
Es war das Jahr 1971, als Joesi Prokopetz, der damals als Autor gearbeitet hatte, zu Wolfgang Ambros ging, weil er einen Liedtext für ihn habe. Dieser freute sich darüber und meinte, dass das Lied gut zu der geplanten Singleauskoppelung passen könnte, die er vorhat.
Also sollte "Da Hofa" die B-Seite zu einer heute noch unbekannten A-Seite sein, also praktisch ein Anhängsel. Wolfgang Ambros und seine Produzenten kamen aber sehr schnell auf die Idee, dass die B-Seite eigentlich die A-Seite sein sollte und änderten die geplante Strategie und aus dem "vielleicht brauchbar"-Text von Joesi Prokopetz wurde ein österreichweiter Hit, der sofort von 0 auf 1 in der österreichischen Hitparade stieg und diese Position acht Wochen lang halten konnte.
Zusammen mit der "Glock´n" von Marianne Mendt gilt "Da Hofa" als Begründer der Austropop-Szene, die in den 1970er- und 1980er-Jahren in Österreich viele Künstlerinnen und Künstler entwickeln hat lassen und vor allem durch die Dialektlieder auf sich aufmerksam machten. Es gab noch weitere Lieder wie "Das Weh", doch die beiden werden besonders oft genannt.
"Da Hofa" war auch gleichzeitig der Beginn der sehr erfolgreichen Zusammenarbeit von Joesi Prokopetz, der später selbst einige Erfolge als Sänger hatte, mit Wolfgang Ambros. Später kam Manfred Tauchen noch dazu und viele werden wissen, dass aus Manfred Tauchen und Joesi Prokopetz, die kurzzeitig höchst erfolgreiche Gruppe DÖF ("Codo", "Taxi") wurde. Doch bis es soweit war, produzierten sie mit Wolfgang Ambros einige Alben. Das erfolgreichste des Trios war "Watzmann".
„Schau, da liegt a Leich im Rinnseu,
's Bluat rinnt in Kaneu.“
„Hearst, des is makaba,
Da liegt ja a Kadava.“
„Wer is'n des? Kennst du den,
Bei dem zerschnittenen Gsicht kann I des net segn.“
„Da Hofa wors, vom Zwanzgahaus,
Der schaut ma so verdächtig aus,
Da Hofa hat an Anfall kriagt
Und hat die Leich do massakriert!“
Da geht a Raunen durch die Leit
Und a jeder hat sei Freid.
Da Hofa wars, der Sündenbock,
Da Hofa, den was kana mog!
Und da Haufn bewegt si viare
Hin zum Hofa seiner Türe,
Da schrein die Leut:
„Kumm aussa Mörda, aus is heit!“
„Geh mach auf die Tür,
Heut is aus mit dir,
Wei für dei Verbrechen muasst jetzt zahln!“
„Geh kumm aussa da,
Wir drahn da d'Gurgl a,
Weu du hast kane Freund, de da d'Stangan hoitn!“
„Meuchelmörder, Leitschinda,
De Justiz war heite gschwinda
Ois was'd glaubst.
Also Hofa kommans raus!“
Und se pumpern an der Tür
Und se mach'n an Kraweu ois wia
Und se tretat'ns aa glot ei,
Tat de Hausmasterin net sei,
De sagt: „Was is'n meine Hean,
Tans ma doch den Hausfriedn net störn!
Denn eines weiß ich ganz gewiß,
Dass de Leich da Hofa is!
Titel: Da Hofa
Interpret: Wolfgang Ambros
Album: Alles andere zählt ned mehr
Erscheinungsjahr: 1971
Text: Joesi Prokopetz
Musik: Wolfgang Ambros
Wolfgang Ambros galt und gilt weiterhin als Urgestein des Austropop. Die österreichischen Dialektlieder gab es vorher schon, aber über viele Jahre hat Ambros mit seinen Texten die Herzen der Leute erreicht und vom Bundesheer bis zu Vorurteilen viele Themen aufgegriffen und zum Teil augenzwinkernd thematisiert - mit gelungener Musik und starker Band.
Rainhard Fendrich betrat die Bühne etwas später als Wolfgang Ambros, blickte der Gesellschaft aber ebenfalls sehr genau auf die Finger und hat neben längst klassischen Balladen auch Themen wie Korruption, Urlauberwahnsinn oder Sportreporter aufs Korn genommen.
Georg Danzer hatte jetzt nicht die großen Hitparadenerfolge wie Ambros und Fendrich, aber war einer der aktivsten Liederschreiber überhaupt. Seine Alben sind längst Kult und viele Lieder erreichen die Menschen heute noch mit ihrer ironischen Machart und haben an Aktualität nichts verloren, sei es die Gesellschaftsschichten oder der Umgang mit Skistars.
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