Wolfgang Ambros brachte 1976 für das Winter- und Weihnachtsgeschäft die Single Schifoan auf den Markt. Schifoan, das ist aufs Deutsche übertragen das Skifahren, die nach wie vor beliebteste Wintersportart der Österreicherinnen und Österreicher. Damals, 1976, gab es noch keine Snowboards und andere alternative Sportgeräte für den Schnee und das Skifahren war noch beliebter.
Doch im Widerspruch zur Erwartung blieb die Single ziemlich farblos. Das änderte sich aber rasch, weil nicht bei Konzerten oder bei der Hitparade wurde "Schifoan" zum Hit, sondern in den Skihütten. Dort sang man in Österreich und auch im bayrischen Raum in der Mittagspause und besonders am Abend beim geselligen Beisammensitzen das Lied rauf und runter.
Als Reaktion wurde "Schifoan" bei jedem Wolfgang Ambros-Konzert gefordert, obwohl er selber das Lied gar nicht im Programm hatte und im Laufe der Jahre auch leicht genervt davon war, dass die Fans immer wieder dieses eine Lied fordern, das er doch so oft gesungen hatte.
Aber die Reaktion des Publikums ist keine Überraschung, denn neben der Tatsache, dass Skifahren nun einmal eine der wichtigsten Sportarten in Österreich ist, hat Wolfgang Ambros mit seinem Lied eine Hymne geschaffen, die auch heute noch in den Köpfen der Leute ist, selbst in jenen, die mit Wolfgang Ambros nichts anzufangen wussten.
Sobald es den ersten Schneefall in Österreich gibt, denken sich die Leute - oder sie singen es sogar - "Am Freitag auf´d Nacht montier i di Ski....". Eine Skihüttenparty ohne "Schifoan" ist auch mehr als 30 Jahre nach Erscheinen der Single undenkbar. Skifahren, Winter und die Hymne von Wolfgang Ambros gehören einfach zusammen.
Am Freitog auf’d Nocht montier‘ i die Schi
auf mei Auto, und donn begib‘ i mi
in’s Stubeitoi oder noch Zell am See,
weu durt auf die Berg‘ ob’n ham’s immer an leiwand’n Schnee.
Weu i wüll Schifoan,
Schifoan, wohwohwohwoh,
Schifoan,
weu Schifoan is‘ des Leiwandste, wos ma si nur vurstöll’n ko.
In der Frua bin i da Erste, der wos auffefohrt,
damit i net so long auf’s Auffefohr’n woat.
Ob’n auf der Hitt’n kauf‘ i ma an Jägatee,
weu so a Tee mocht den Schnee erst so richtig schee.
Weu i wüll Schifoan
Schifoan, wohwohwohwoh,
Schifoan,
weu Schifoan is‘ des Leiwandste, wos ma si nur vurstöll’n ko.
Und wann der Schnee staubt, und wann die Sunn‘ scheint,
dann hob‘ i olles Glick in mir vereint.
I steh‘ am Gipf’l, schau obe in’s Tol,
a jeder is‘ glicklich, a jeder füh’t si wohl, und wüll nur Schifoan,
Schifoan,wohwohwohwoh
Schifoan, weu Schifoan is‘ des Leiwandste, wos ma si nur vurstöll’n ko.
Am Sunntog auf d‘ Nocht montier‘ i die Schi
auf mei Auto, und dann überkummt’s mi,
und i schau no amoi auffe, und i denk ma: Aber wo,
i fohr‘ no net z’haus, i bleib‘ am Montog a no do!
Schifoan,
Schifoan, wohwohwohwoh-
Schifoan, weu Schifoan is‘ des Leiwandste, wos ma si nur vurstöll’n ko.
Schifoan,
Schifoan wohwohwohwoh,
Schifoan weil schifoan is des leiwandste was ma si nur vurstöll’n ko
Titel: Schifoan
Interpret: Wolfgang Ambros
Album: Von Z-A
Erscheinungsjahr: 1976
Text: Wolfgang Ambros
Musik: Wolfgang Ambros
Wolfgang Ambros galt und gilt weiterhin als Urgestein des Austropop. Die österreichischen Dialektlieder gab es vorher schon, aber über viele Jahre hat Ambros mit seinen Texten die Herzen der Leute erreicht und vom Bundesheer bis zu Vorurteilen viele Themen aufgegriffen und zum Teil augenzwinkernd thematisiert - mit gelungener Musik und starker Band.
Rainhard Fendrich betrat die Bühne etwas später als Wolfgang Ambros, blickte der Gesellschaft aber ebenfalls sehr genau auf die Finger und hat neben längst klassischen Balladen auch Themen wie Korruption, Urlauberwahnsinn oder Sportreporter aufs Korn genommen.
Georg Danzer hatte jetzt nicht die großen Hitparadenerfolge wie Ambros und Fendrich, aber war einer der aktivsten Liederschreiber überhaupt. Seine Alben sind längst Kult und viele Lieder erreichen die Menschen heute noch mit ihrer ironischen Machart und haben an Aktualität nichts verloren, sei es die Gesellschaftsschichten oder der Umgang mit Skistars.
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