"Auf dem Holzweg sein" ist eine Redewendung, die aus der Umgangssprache abgeleitet ist und die wie so viele Redewendungen und Sprichwörter eine lange Geschichte hat. In diesem Fall stammt die Redensart aus dem Mittelalter und dem Holzgewerbe. Wenn im Wald ein Baum gefällt wurde, so wurde dieser dann wegtransportiert und das erzeugte eine Spur quer durch den Wald. Doch diese Spur hat ein Ende - nämlich dort, wo der Baum gefällt wurde und nur noch der Stumpf existiert. Das bedeutet auch, dass dieser Weg dort endet und es nicht weitergeht. In diesem Sinne ist die Redewendung zu verstehen.
Nun geht es bei der Redewendung nicht ums Bäume fällen, sondern um den endenden Weg - eben den Holzweg. "Auf dem Holzweg sein" ist jemand, der sich irrt. Das können verschiedene Situationen sein. Wenn in einer Arbeitsgruppe jemand einen Ansatz hat und die anderen davon zu überzeugen versucht, diese aber wissen, dass der Ansatz falsch ist, spricht man oft vom "Auf dem Holzweg sein" - kurzum: Der Kollege liegt falsch.
Laut Redewendung auf dem Holzweg ist man aber auch, wenn man beim Pokerspiel glaubt, die besseren Karten zu haben, um dann aber festzustellen, dass man völlig falsch gelegen ist und die Runde und vielleicht sogar viel Geld verloren hat. Selbst wenn es nur Hosenknöpfe sind, ist es ärgerlich, kann die Redensart aber oft nicht vermeiden, wenn die Mitspieler kundtun, dass man "auf dem Holzweg ist" - ergo sich verschätzt hat.
Auch im Gespräch zwischen Eltern und Kindern wird die Redewendung sehr gerne genutzt. Zwar wissen die Kinder oft gar nicht, woher der Spruch kommt, doch sie sind sich darin völlig sicher, dass die Eltern auf dem Holzweg sind, wenn sie glauben, in der aktuellen Frage recht zu haben. Und gerade in Gesprächen wird die Redewendung häufig eingesetzt.
"Auf dem Holzweg sein" ist daher eine beliebte und weit verbreitete Redewendung, die in vielen Situationen anzutreffen ist, wenn es zwei Meinungen gibt und Person A davon überzeugt ist, dass Person B die falsch liegt. Das gilt auch für den Sport, wenn jemand seine Siegchancen hoch einschätzt und der Konkurrent das anders sieht.
Das Handwerk ist weiterhin sehr wichtig, aber manches hat sich doch stark verändert. Einen Weg einschlagen ist eine oft genutzte Redewendung, aber wer hat schon im Wald einen Weg mit der Axt freigelegt? Auf dem Holzweg sein ist auch aus der Holzarbeit entstanden und zeigt wie große Bedeutung vom Werkstoff Holz, was zum Teil heute noch gilt - die Methoden haben sich nur geändert.
Ein echter Dauerbrenner ist eine weitere Redewendung aus dem Handwerk, über deren Ursprung wenige etwas wissen. Im Lot sein kommt aus dem Schiffbau und viele dieser Redensarten sind heute weiterhin fast täglich genutzt und sehr bekannt. Sitzt, passt, wackelt und hat Luft ist fast schon ein Klassiker unter den Redewendungen wie auch es ist alles in Butter oder Öl ins Feuer gießen.
Etwas aus dem Boden stampfen und ins Handwerk pfuschen sind weitere Beispiele für sehr bekannte Redewendungen aus dem Handwerk, die auch von Menschen gesprochen werden, die sich als sehr ungeschickt beschreiben. Woher die Redensart kommt, ist oftmals gar nicht so bekannt, der Sinn ist aber geläufig.
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