"Aus der Luft gegriffen" ist eine Redewendung, deren Ursprung die Umgangssprache ist und sich darauf bezieht, dass man Luft nicht greifen kann. Die Luft umgibt die Menschen, Tiere, ja den ganzen Planeten Erde, aber angreifen und formen wie eine Sandkugel am Spielplatz kann man die Luft nicht.
Und genau hier setzt die Redewendung an, denn es ist nicht möglich, dass sich Teile der Luft zu greifen und sie zu spüren oder zu bearbeiten. Wenn jemand die Redensart "aus der Luft gegriffen" benutzt, umschreibt er damit Aussagen anderer, die einfach sehr unwahrscheinlich sind oder die vielleicht auch stimmen, man selbst aber nicht glauben mag und/oder kann.
Wenn ein Geschäftsführer für das nächste Jahr Rekordumsätze ankündigt, obwohl im aktuellen Jahr ein dickes Minus geschrieben wurde und obwohl die Wirtschaftsprognose für das nächste Jahr genauso negativ ausgefallen ist, dann winken die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab und halten das Versprechen für "aus der Luft gegriffen" - kurzum: hochgradig unwahrscheinlich.
"Aus der Luft gegriffen" sind auch Berechnungen, wie sich die Pensionen in 30 Jahren entwickeln werden. Man verrechnet sich ja schon, wenn man die Rentenhöhe des nächsten Jahres ermitteln will, wie will man wissen, was in drei Jahrzehnten sein will.
Die Redensart wird aber auch angewandt, wenn über eine Person Negatives berichtet wird, was man schlichtweg nicht glauben mag. Das schließt zwar nicht aus, dass es nicht doch so sein könnte, aber trotzdem erscheint es unwahrscheinlich. Wenn jemand im Büro eine Intrige gegen einen Kollegen anstiftet und Lügen verbreitet, die so haarsträubend sind, dass man sie nicht glauben kann, sprechen viele von "aus der Luft gegriffen".
Ebenfalls genutzt wird die Redensart, wenn Argumente ohne Beweislage eingesetzt werden. Zwar könnte es sein, dass die Argumente stimmen, aber solange sie nicht bewiesen und erwiesen sind, hält man sie für nicht schlüssig. Das gilt für Versprechen unter Freunden genauso wie auch für Dienstbesprechungen oder auch für Verhandlungen zwischen Partnern.
Meist wird die Redewendung aus der Luft gegriffen aber eingesetzt, wenn etwas ganz sicher nicht stimmt oder zumindest äußerst unwahrscheinlich ist. Das kann eine Ankündigung vor einem Bewerb im Sport genauso sein wie auch eine Ankündigung im Freundeskreis. Die Luft wird oftmals als Teil der Natur für Redewendungen genutzt, in dem Fall in ihrer wahren Zusammensetzung, die nicht greifbar ist.
Die Natur ist eine beliebte Vorlage für Redewendungen, die sehr häufig verwendet werden. "Ich könnte Bäume ausreißen" oder "frischen Wind bringen" (etwa in Fußballkommentaren oder in Unternehmen) stammen allesamt aus der Beobachtung von Himmel, Luft und den anderen Elementen.
Besonders oft wird die Luft als Thema verwendet und zwar im übertragenen Sinn. "Aus der Luft gegriffen" geht gar nicht, weil man das nicht kann und genau deshalb nutzt man solche Redensarten, um Übertreibungen sarkastisch zu umschreiben.
Aber auch der Himmel selbst, die Bäume und andere natürlichen Gegebenheiten sind herrliche Einladungen für Redensarten, die im Alltag mal mehr und mal weniger eingesetzt werden. Oft umschreibt man, dass man das Blaue vom Himmel lügen möchte ohne die Herkunft zu überdenken.
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