Wilfried war Anfang der 1970er-Jahre genauso wie viele andere junge Künstler aus Österreich einer jener, der die Show-Chance des ORF nützte, um sich einem größeren Publikum vorzustellen. Dabei agierte er sehr erfolgreich und konnte sich eine größere Fangemeinde aufbauen, die später noch viel größer werden sollte.
Seinen ersten großen Hit feierte er mit dem Lied Ziwui Ziwui, das manche als nervig, aber die meisten als cool empfanden, ein Lied, das man zum Teil als Volksmusik interpretierte, zum Teil als Popmusik. Für Volksmusik war es zu schnell gespielt, für Popmusik waren zuviele Elemente enthalten, die ja der Volksmusik zuzurechnen sind und diese Diskussionen waren für Wilfried nicht untypisch.
Denn er war vom Beginn seiner Karriere an einer, der die Musikrichtungen immer wieder gewechselt hatte und der in keine Schublade passte. Das galt auch für diesen Hit, der es in der österreichischen Hitparade immerhin auf Platz sechs geschafft hatte und der für viele andere eine Einladung darstellte, volksmusikalische Elemente in Pophits einzubauen und damit ein kompletteres System zu schaffen.
"Ziwui Ziwui" war aber nur bedingt Wilfrieds Idee, denn es handelt sich dabei um ein Vogelfängerlied, das im Innsbrucker Raum eine lange Tradition hat. Wilfried hat es musikalisch aufgewertet und mit dem Mix aus Volksmusik und Poprythmen zu einem Lied gemacht, an das sich auch heute noch viele erinnern und das heute von vielen als Kultlied empfunden wird.
Owa Buama stehts z'saumm in Kroas
I sog enk wos i woas
Zindts enk a Pfeifal au
des rauka kau
Ziwui ziwui ziwui ziwui
ziwui ziwui zi wui-a
ziwal zawal Zechnkas
es schlogt scho hoiwa druia
Und am Heibodn is a Mänsch drobn
wauns a schene war, war i längst drobn
weus a schiache is, is ma oiweul gwiss
weus am Heibodn drobn is.
Ziwui ziwui ziwui ziwui
ziwui ziwui zi wui-a
ziwal zawal Zechnkas
es schlogt scho hoiwa druia
Und a frische Hoib' Bier
und an Foam an weißen
und heit gemmas net hoam
bis uns aussischmeißen
Ziwui ziwui ziwui ziwui
ziwui ziwui zi wui-a
ziwal zawal Zechnkas
es schlogt scho hoiwa druia
Und jetz hat oana gsunga
des hoat si ned greimt
Wann er's no amal singt
oft varjogn ma'n hoit gschwind
Ziwui ziwui ziwui ziwui
ziwui ziwui zi wui-a
ziwal zawal Zechnkas
es schlogt scho hoiwa druia
Titel: Ziwui Ziwui
Interpret: Wilfried
Album: nur auf Compilations und Best of-Alben
Erscheinungsjahr: 1974
Text: Harald Neuwirth
Musik: Wilfried Scheutz
In den 1980er-Jahren entstand in der Steiermark ein ganzes Netzwerk an guten Musikern und Interpreten, die auch zusammengearbeitet haben wie etwa Gerd Steinbäcker von STS in den Anfängen der EAV, auch Wilfried mischte mit.
Die Erste Allgemeine Verunsicherung oder kurz EAV wurde zur Hitfabrik mit riesigen Erfolgen. Die Lieder können heute noch die meisten Leute auswendig mitsingen und wurden zu einem Stück der österreichischen Musikgeschichte mit vielen Fans im ganzen deutschsprachigen Raum.
STS war eigentlich fast schon am Ende, als Fürstenfeld passiert ist. Von da an war das Trio nicht mehr aufzuhalten und erst Alter und Erkrankung sorgten für ein Ende. Die Lieder sind aber geradezu zeitlose Dokumente einer beeindruckenden Band aus der Steiermark.
Stefanie Werger ist eine der wenigen Frauen, die es schaffte, ihren Platz am österreichischen Musikmarkt zu erkämpfen, wo sonst mit Ambros, Fendrich, Falco & Co. die Männer für die musikalischen Erfolge gesorgt hatten.
Es gab noch einige weitere Hits und Interpreten aus jenem Netzwerk. Wilfried war jenseits von gut und böse und verband Volksmusik mit Rock, wie es später Hubert von Goisern auch umsetzte. Es gab Einzelhits wie Motorboot von KGB oder den Hexen-Ohrwurm angesichts einer Landesausstellung.
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