"Baden gehen" ist eine sehr gerne und auch häufig verwendete Redewendung, die natürlich wieder aus dem Bereich der Umgangssprache heraus entwickelt wurde. Mit dem Badevergnügen hat es dabei wenig zu tun, vielmehr wird damit dokumentiert, dass man Pech hat. In der Umgangssprache entwickelte sich die Redensart aus der Beobachtung des Versinkens, zum Beispiel in einem Fluss oder in einem Moor als unglückliche Aktion.
Natürlich gilt die Redewendung baden gehen auch dann, wenn man das Schwimmbad aufsucht und daher ist für jemanden, der mit den lokalen Sprachgebräuchen nicht sattelfest ist, die Unterscheidung mitunter etwas schwierig. Baden gehen also die Kinder, wenn sie das Schwimmbad oder den Badestrand aufsuchen.
"Baden" geht aber auch jemand, der große Erwartungen hat, dass seine Geschäftsidee funktioniert und Erfolg bringt und stattdessen ein Misserfolg eingefahren wird. Somit ist die Redewendung "baden gehen" auch sinngemäß zu verstehen, dass das geplante Ziel bei weiten nicht erreicht wird und man stattdessen ins Wasser fällt, also eine Enttäuschung erlebt.
Aus der Umgangssprache und dem Sinnbild heraus, dass man im Wasser oder Morast versinkt, ist Pech als gute Umschreibung für die Redewendung einzusetzen. Viele Situationen sind mit dem "baden gehen" daher in Verbindung zu bringen. Im wirtschaftlichen Sinne geht man baden, wenn seine Geschäftsidee nicht funktioniert. Man geht auch baden, wenn man bei einer Besprechung einen Vorschlag unterbreitet, die Kollegenschaft damit übertrumpft, um später einräumen zu müssen, dass die Idee gar nicht funktioniert.
Baden geht auch eine Regierung, die beim Budget von bestimmten Steuereinnahmen ausgeht, diese aber nicht erhält und damit komplett mit der Finanzplanung falsch lag. Man geht auch baden, wenn man trotz schlechter Wettervorhersage eine Radtour beginnt und im Dauerregen landet - was die Freunde ohnehin erwartet hatten. In dem Fall geht man auch im wörtlichen Sinne baden.
Generell zeigen all die Beispiele, dass Pech im Spiel ist. Aber "er hat Pech gehabt" wird seltener genutzt als "er ist baden gegangen".
Heute lachen viele über den Aberglauben, aber er ist viel verbreiteter als angenommen und oftmals weiß man gar nicht, dass man täglich durchaus sehr bekannte Redewendungen nutzt, die darauf aufbauen. Die Abgrenzung von Aberglaube und Unglück ist schwierig zu ziehen und vieles kennt man, ohne es zu hinterfragen wie etwa den Ausdruck baden gehen oder die oft genutzte Redensart ins eigene Knie schiessen.
Die Würmer aus der Nase ziehen ist auch eine sehr bekannte Ausdrucksweise wie auch die Aufforderung Fahr zur Hölle! Vom Regen in die Traufe ist fast ein alltäglicher Spruch, ebenso wie in der Patsche sitzen oder Einem den Daumen halten. Der Teufel ist beim Aberglauben und Unglück stehts dabei. Den Teufel an die Wand malen ist so ein Beispiel dafür. Pack deine Siebensachen ist hingegen eine Redewendung, die man damit nicht in Verbindung bringen würde.
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