Viele Computerspiele werden von großen Studios auf den Markt gebracht, aber das ist keine Garantie für einen Erfolg - mitunter gibt es sogar große Enttäuschungen. Dass es auch anders geht, zeigte sich am Aufbauspiel Banished, das von nur einem Entwickler programmiert wurde. Es kam 2014 auf den Markt und veränderte die Aufbauspiele, vor allem in Zusammenhang mit dem Survival-Faktor nachhaltig.
Banished wurde 2014 von Luke Hodorowicz erstellt und auf den Markt gebracht, der davor schon für die Konsolen einige Spiele entwickelt hatte. Der Titel des Spiels ist Programm, denn in Banished geht es darum, dass eine Gruppe von Leuten - mal 16, mal 18 Personen - in der Wildnis des 14. Jahrhunderts ausgesetzt wurden (banished = verbannt) und irgendwie überleben müssen.
Es gibt ein Startpaket mit Holz, Stein und Eisen sowie Nahrungsmittel. Aber ohne Zutun werden diese lieben Leute den nächsten Winter niemals überleben können. Damit hat man es einerseits mit einem Aufbauspiel zu tun, doch der erste Gedanke ist das Überleben, womit der Survival-Charakter im Vordergrund steht.
Im Spiel werden Gebäude für die Nahrungsproduktion, für das Wohnen selbst oder die Industrie errichtet. Je nach Gebäude braucht man Holz und Stein sowieso, aber Eisen auch oft. Alle drei Materialien bieten die Karten an, aber mit Fortdauer des Spiels wird man Förster, Minen und Steinbruch brauchen, um den Bedarf decken zu können.
Zu Beginn braucht es je nach Starteinstellung erste Wohnhäuser, dann Förster und Holzhacker sowie Schneider (Mäntel) und Schmied. Der Fischer bringt Nahrung und die beste Nahrung ist langfristig das Feld und die Obstplantage mit Obstbäumen oder Nussbäumen. Ein Bauernhof ist hier nicht gegeben, das Feld und die Häuser für die Bauern reicht völlig aus. Eine Fruchtfolge gibt es auch nicht.
Banished ist daher einfach gestrickt, aber fies - total fies. Denn wenn man keine Steine hat, gibt es keine Häuser. Hat man keine Nahrung, verhungern die Leute. Hat man keine Felle (vom Jäger), erfrieren die Leute. Und hat man das perfekte System und die Bevölkerung vermehrt sich, dann hat man später die gleichen Probleme, weil man von allem mehr braucht ...
Luke hat mit Banished ein tolles Spiel geschaffen, das eigentlich nicht so viele Komponenten aufweist, aber diese müssen zusammenspielen. Kurze Wege, Effektivität, alle nötigen Materialien - das will überlegt sein und so tüftelten viele Spieler über Wochen, wenn nicht Monate am perfekten System. Obwohl 2014 herausgekommen, ist das Spiel auch heute noch zeitlos spielbar. Außerdem gibt es keine Kriege - nur Nomaden, die sich anschließen wollen oder Händler, die einen Warentausch durchführen können.
Das Spiel faszinierte sehr viele Leute und wurde zur Vorlage für viele weitere Aufbauspiele. Nicht ganz zufällig begann 2014 ein polnischer Entwickler - auch alleine - sein Spiel Manor Lords aufzubauen. Auch 2014 begann ein Entwickler aus der Ukraine sein Spiel Ostriv aufzubauen. Also bei im Jahr, als Banished herauskam. Viele weitere Spiele haben Charakterzüge von Banished, machen daraus aber etwas Eigenständiges.
Manor Lords und Ostriv haben etwa einen eigenen Bauernhof und eine Fruchtfolge, doch die Lager und Warenhäuser sowie die Holzindustrie sind sehr ähnlich. Es gibt auch apokalyptische Spiele, in denen die Menschen neu anfangen müssen - so wie in Banished, sodass die Epoche keine Rolle spielt, der Aufbau und das Überleben aber sehr wohl.
Banished ist für Windows auf Steam herausgekommen (Link am Ende des Artikels) und kann im Original gespielt werden. Dabei hat man eine zufällige Karte und muss für das Überleben sorgen. Die Karten sind nicht besonders groß und voll mit Berglandschaften, wodurch die Platzsuche auch ein großes Thema ist.
Die nachstehende Grafik führt zu einem Let's Play auf YouTube mit der Originalversion. Man sieht in dieser Reihe, wie der Aufbau gelingen kann und worauf es ankommt.
Let's Play Banished in der Originalversion (YouTube)
Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass man das Spiel mit Mods nutzt. Die Nachfrage nach Mods war schnell gegeben und riesengroß und Luke hat das Spiel entsprechend erweitert. Mit den Modifikationen kann man ein japanisches Aussehen oder ein europäisches erreichen, man kann die Materialien manipulieren oder auch die Karten neu gestalten.
Beispielhaft für die vielen Möglichkeiten, aber auch die einfachen Änderungen, ist das nachstehende Let's Play mit nur 2 Mods. Diese sind aber entscheidend, weil der erste Mod verändert die Karte in der Dimension und eliminiert alle Berge. Damit gibt es viel mehr Platz zum Bauen und man kann viel mehr Bewohner erreichen.
Let's Play Banished mit Mods (YouTube)
Das Spiel lässt sich damit auf vielfältige Art und Weise spielen und diese beiden Let's Plays zeigen schon, wie unterschiedlich Banished wirken kann.
Banished wurde für Windows entwickelt und ist auf Steam unter dem folgenden Link erreichbar:
Die Aufbauspiele oder City Builder Games stellen ein Spielgenre dar, in dem es darum geht, ein Dorf oder eine Stadt aufzubauen. Das kann ein Dorf mit 200 Leuten sein, wie etwa in Banished, oder auch eine Metropole, wie man es in SimCity oder in Cites: Skylines vorfindet. Die Ausrichtung ist zum Teil sehr verschieden, doch Strategie und Geschick sind hier und dort nötig. Sind die Leute unzufrieden, wird es keine Weiterentwicklung geben, hat man auf die Waffen vergessen, wird man verlieren (in Siedler zum Beispiel).
Banished ist Aufbauspiel und Survivalgame in einem, weil die Leute wirklich verhungern können. Davon wurden Spiele wie Ostriv oder Manor Lords stark geprägt. Eine andere Richtung sind die Wusel-Spiele wie die Siedler und nachfolgend Foundation, die mit sehr vielen Figuren für das Gewusel sorgen können.
Das Aufbauspiel Ostriv ist ein Citybuilder mit starkem Wirtschaftseinschlag und enormer Detailverliebtheit. Bei Manor Lords gibt es eine unglaubliche Grafik und den Mix aus Aufbau und kriegerischer Komponente.
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