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Die Behaglichkeitstemperatur ist den Menschen oft wichtiger als die tatsächliche Lufttemperatur. Diese beiden Werte können sich sehr stark unterscheiden, wobei es von Mensch zu Mensch ein anderes Temperaturempfinden gibt. Während der eine das Wetter als warm empfindet und mit dem T-Shirt auf der Straße gesichtet wird, hat der andere Mensch eine dicke Jacke an und empfindet das Wetter als viel zu kalt.
Neben den individuellen Unterschieden im Wetterempfinden gibt es tatsächlich eine Behaglichkeitstemperatur. Im Volksmund wird auch von der Wohlfühltemperatur gesprochen und gemeint ist damit die Temperatur, die man empfindet und nicht die Temperatur, die eigentlich die Wetterdienste melden oder die man selbst auf der Wetterstation ablesen kann. Man kann auch die Behaglichkeitstemperatur als Ergebnis aller Rahmenbedingungen begreifen, also unter Berücksichtigung von Wind, Luftfeuchtigkeit und anderen Parametern, wobei jeder Mensch eine andere Wohlfühltemperatur hat. Wenn A kalt ist, kann es für B trotzdem passen.
Wenn es im Winter eine Lufttemperatur von minus fünf Grad Celsius hat, ist die Behaglichkeitstemperatur gleich hoch - es ist kalt, es ist ja auch Winter. Gibt es aber zusätzlich zu der Lufttemperatur einen eiskalten Wind, so bleibt die Lufttemperatur bei -5°, die Behaglichkeitstemperatur stürzt aber auf bis zu -20° ab, weil durch den Wind wird die kalte Temperatur viel kälter empfunden, als sie es tatsächlich ist. Man spricht dann auch vom Windchill-Faktor.
Ein anderes Beispiel aus dem Sommer: wenn es im August ein sehr schwüles Wetter gibt, dann steigt die Luftfeuchtigkeit. Oft ist es sogar bedeckt und man bekommt von der Sonne nichts zu sehen. Die Lufttemperatur mag bei vielleicht 25 Grad Celsius liegen, doch durch die hohe Luftfeuchtigkeit und das schwüle Wetter schwitzen die Menschen viel mehr, als hätte es trockene 30 Grad. Das Temperaturempfinden meldet also eine wesentlich heißere Temperatur, als die Lufttemperatur tatsächlich ist.
Das Kriterium für die Wahl der Kleidung ist daher oft nicht die Lufttemperatur, sondern die Behaglichkeitstemperatur. Das gilt besonders im Winter, aber auch im Frühling oder im Herbst kann ein kühler Wind für eine Lederjacke sorgen, obwohl die Lufttemperatur eine leichte Jacke rechtfertigen würde. Wie unterschiedlich das Temperaturempfinden ist, kann man im April im Gastgarten erkennen, wenn man Passanten beobachtet. Die einen sind mit Schal und Haube unterwegs, die anderen mit einem Achselshirt.
Neben diesen Faktoren ist natürlich jeder Mensch unterschiedlich strukturiert. Manche Leute mögen Hitze gar nicht, andere können Kälte nicht ausstehen. Bei welcher Temperatur man sich wohlfühlt und welche Kleidung dafür nötig ist, hängt also von den Leuten selbst ab. Das gilt für die gewählte Zimmertemperatur in der Heizsaison genauso wie für die Kleidung in der Übergangszeit.
Aber das Wetter beeinflusst das Empfinden deutlich. Der kalte Wind macht es zum Beispiel auch Leuten schwer, die gerade eine Runde laufen gehen wollen. Sie wissen, dass sie schwitzen werden und ziehen sich üblicherweise kühler an, zum Beispiel verzichten sie auch bei mäßigen 14 Grad auf eine Laufjacke. Aber wenn der Wind kalt und vielleicht auch noch stark bläst, kann man sich leicht verkühlen, vor allem, wenn man empfindlich reagiert. Dann wäre die Jacke vielleicht doch eine gute Idee, selbst wenn die Sonne warm herunterscheint. Manchmal weiß man es einfach nicht, was richtig ist und bekommt es erst mit, wenn man schon unterwegs ist.
Die Luftfeuchtigkeit ist das zweite Thema. Selbst bei kühlen 16 Grad kann man trotzdem stark schwitzen, wenn es unbeständiges Wetter gibt - sogar in der Wohnung, obwohl man gar kein Fenster geöffnet hat. Man spricht im Volksmund dann davon, "dass die Luft steht" und teilweise stimmt das sogar, weil gar keine Luftbewegung erkennbar ist. Mit etwas Wind würde sich die Situation sofort entspannen.
Mit dem Thermometer gelingt es, die aktuelle Temperatur oder genauer Lufttemperatur in Celsius zu messen, wobei zu berücksichtigen ist, dass man die Temperatur richtig erfasst. Wind und Luftfeuchtigkeit spielen auch eine große Rolle und so gibt es weitere Begriffe wie etwa den Taupunkt und die gefühlte Temperatur oder auch Behaglichkeitstemperatur sowie die effektive Temperatur beim Wetter.
Die Temperatur untergliedert sich im Empfinden der Menschen in kalte und warme Werte auch abhängig von der Jahreszeit. Es kann aber auch binnen eines Tages zu einer spürbaren Abkühlung beim Wetter oder umgekehrt zu einer Erwärmung des Wetters kommen. In der Übergangszeit kann es sowohl kühl (in der Früh) und warm (zu Mittag) sein und das führt zum volkstümlichen Begriff vom Zwiebelwetter.
Was Wetterbegriffe rund um warmes Wetter betrifft, gibt es verschiedene Situationen. Der Jahrhundertsommer wie im Jahr 2003 ist medial sehr einprägsam und dokumentiert überraschend hohe Temperaturen über einen langen Zeitraum. Der Altweibersommer ist in Ameria unter den Namen Indian summer bekannt und umschreibt eine sehr milde Wettersituation im Oktober. Im Hochsommer sind die Begriffe Hitzewelle und Hundstage ein Thema, wobei die Hundstage Ende Juli und Anfang August die heißeste Zeit bringen. Dann werden aus Großstädten oft auch Wärmeinseln mit geringer Abkühlung in der Nacht.
Beim kalten Wetter gibt es den Frost oder an sehr kalten Tagen auch den Dauerfrost. Nachtfrost in kalten Nächten ist dann auch ein Thema, aber dieses Thema ist in der Landwirtschaft häufiger ein Problem und zwar im Frühjahr, wenn klare Nächte für Frost sorgen, obwohl schon alles blüht. Im Winter ist eher die Inversion ein Thema, wenn im Tal durch Hochnebel kaltes Wetter und miese Sicht herrscht, auf den Bergen aber traumhaft warmes Wetter gegeben ist. Und dann gibt es auch noch das Tauwetter.
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