Sie sind hier: Startseite -> Wirtschaft -> Buchhaltung -> Aktives Bestandskonto verbuchen
In der doppelten Buchhaltung ist das Bestandskonto eine wesentliche Säule für langfristige Werte, aber auch für kurzfristige Beträge. Man unterscheidet dabei zwischen dem aktiven Bestandskonto und dem passiven Bestandskonto. Die Bestandskonten sind jene, die in die Bilanz übernommen werden und daher nicht aufgelöst werden, wie das bei Aufwands- und Erfolgskonten der Fall ist. Auf dieser Seite werden nun die Buchungen am aktiven Bestandskonto besprochen.
Was wird darauf gebucht? Einerseits kurzfristige Beträge, aber andererseits auch langfristige Werte. Zur Gruppe der kurzfristigen Beträge zählen zum Beispiel Kundenforderungen, die bald wieder ausgeglichen werden, die langfristigen Werte sind Kassa, Bank oder auch diverse Immobilien, Fahrzeuge und Warengruppen.
Das Verbuchen erfolgt nach einem logischen Schema, das stets gleich verläuft. Dabei gibt es die Eröffnung, den Abschluss sowie die Geschäftsfälle. Die Eröffnung erfolgt im Soll gegenüber dem Bilanzkonto, der Abschluss als Gegenteil im Haben und die Geschäftsfälle haben zwei Möglichkeiten anzubieten: eine Vermehrung (zum Beispiel Wareneinkauf) im Soll und eine Verminderung (zum Beispiel Kassaausgang) im Haben.
Eröffnung: im Soll (Aktiva)
Vermehrung: im Soll (Aktiva)
Verminderung: im Haben (Passiva)
Abschluss: im Haben (Passiva)
Nachstehend die Buchungen als praktische Beispiele
Zur Eröffnung wird das Eröffnungsbilanzkonto als Zwischenkonto herangezogen, kurz EBK. Ein aktives Bestandskonto wird, wie vorhin ausgeführt, im Soll eröffnet, der Buchungssatz lautet zum Beispiel
Bank / EBK 10.000,--
und ergibt einen Kontostand von
Datum | Buchung | Soll | Haben |
01.01. | EBK (Anfangsbestand) | 10.000,-- |
Nachdem die Bilanzeröffnung durchgeführt wurde, kann mit den Geschäftsfällen während des gesamten Geschäftsjahres begonnen werden. Bei einem Konto des Anlagebereichs wie Gebäude, Grundstück oder Geschäftsausstattung wird es weniger Buchungen geben. Bei Kassa (falls vorhanden) und dem Bankkonto sieht die Lage schon anders aus. Ein Beispiel ist die Vermehrung, bei der wir unterstellen, dass ein Kunde seine Rechnung nun durch Überweisung bezahlt hat.
Buchungssatz:
04.01. Bank / Kunde XY 2.500,--
was auf dem Konto folgenden Stand ergibt:
Datum | Buchung | Soll | Haben |
01.01. | EBK (Anfangsbestand) | 10.000,-- | |
04.01. | Kunde XY | 2.500,-- |
Der Kontostand hat sich daher um diesen Betrag erhöht. Zur Erinnerung: Vermehrung beim aktiven Bestandskonto erfolgt im Soll, bei Verminderung im Haben. Beides ist erfolgt, denn in der Bank geht das Geld ein und man hat mehr auf dem Konto, umgekehrt reduziert sich die Schuld des Kunden - oder die Schuld wird gänzlich ausgeglichen, wenn dies die einzige Rechnung war.
Die zweite Situation bei einem Geschäftsfall mit einem aktiven Bestandskonto ist natürlich die Verminderung. Es wäre zwar schön, wenn nur Geld auf das Bankkonto überwiesen wird und keine Rechnungen zu zahlen sind, doch das ist Wunschdenken. Nehmen wir also an, dass der umgekehrte Fall passiert und eine Rechnung ausgeglichen wird, deren Betrag wir aufgrund einer Lieferung noch schuldig waren. Dann würde der Buchungssatz so lauten.
Buchungssatz:
16.03. Lieferant XY / Bank 4.000,--
was auf dem Konto folgenden Stand ergibt:
Datum | Buchung | Soll | Haben |
01.01. | EBK (Anfangsbestand) | 10.000,-- | |
04.01. | Kunde XY | 2.500,-- | |
16.03. | Lieferant XY | 4.000,-- |
Nun hat sich der Kontostand reduziert, was auch im Sinne der Kontologik ist. Vermehrung im Soll, Verminderung im Haben - umgekehrt ist es beim passiven Bestandskonto. Die Schulden beim Lieferanten (= Lieferverbindlichkeiten, passives Bestandskonto) reduzieren sich und daher steht das Konto im Soll, der Banksaldo geht ebenfalls zurück, weil wir Geld überweisen, daher steht das Bankkonto im Haben.
Um jetzt das Konto am Jahresende wieder abzuschließen, braucht es wie bei der Eröffnung eine Hilfestellung. Am Beginn des Jahres wird der Saldo oder auch Anfangsbestand über das EBK (Eröffnungsbilanzkonto) eingetragen, das Gegenteil erfolgt am Ende des Jahres, indem die Summen gebildet und der Saldo an das SBK (Schlussbilanzkonto) übertragen wird. Damit ist das Konto für das aktuelle Jahr abgeschlossen und wird erst wieder im Folgejahr mit dem Anfangsbestand eröffnet und nutzbar.
Buchungssatz:
31.12. SBK / Bank 8.500,--
was auf dem Konto folgenden Stand ergibt:
Datum | Buchung | Soll | Haben |
01.01. | EBK (Anfangsbestand) | 10.000,-- | |
04.01. | Kunde XY | 2.500,-- | |
16.03. | Lieferant XY | 4.000,-- | |
31.12. | SBK (Endbestand) | 8.500,-- | |
12.500,-- | 12.500,-- |
Durch die Übertragung auf das SBK gleicht sich das Konto aus und man sieht darunter die gleichen Beträge auf beiden Seiten - eine Grundbedingung der doppelten Buchführung. Auf diese Art und Weise werden alle Bestandskonten auf das SBK übertragen und damit die finale Bilanzsumme mit allen Teilbeträgen dokumentiert.
Das Buchen der Geschäftsfälle kann gerade am Beginn für einige Probleme sorgen, vor allem die Seiten werden gerne verwechselt. Praktische Beispiele helfen dabei, mehr Sicherheit zu bekommen. Die erste Problematik etwa in der Schule oder auch als erstmalig tätiger Unternehmer sind die Rechnungen, die es häufiger zu bearbeiten gilt.
Die damit auch schon einhergehende Herausforderung besteht darin, mit den Konten richtig umzugehen. Das Buchen von Bestandskonten und Erfolgskonten muss daher beherrscht werden, um keine Fehler zu machen.
Themenseiten
Freizeit
Veranstaltungen
Unterhaltung
Freizeit/Urlaub
Hobbys
Leben und Alltag
Auto / Verkehr
Wetter / Natur
Lebensmittel
Bauernmarkt
Gartenlexikon
Wohnlexikon
Modelexikon
Wirtschaft und Gesellschaft
Wirtschaft
Politik/Bildung