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Buchungen auf dem Ertragskonto

Typische Geschäftsfälle bei den Einnahmen

Die Bestandskonten wie Kassa, Bank, Gebäude oder Handelswaren (aktive) und Lieferantenkonten und Umsatzsteuer-Zahllast (passive) sind eine Grundbasis der doppelten Buchhaltung. Sie alleine sind aber nicht in der Lage, das Betriebsergebnis zu dokumentieren, weil für die Gewinnermittlung braucht es die Erfolgskonten, die sich in Aufwandskonten und Ertragskonten teilen. Die Aufwandskonten repräsentieren die Kosten wie Telefongebühren oder Büromaterial, die Ertragskonten sind die Einnahmen, die ein Unternehmen erreichen kann. Die Handelswarenerlöse sind ein typisches Beispiel, auch Provisionen zählen dazu. Nachstehend wird das Konto der Handelswarenerlöse herangezogen, um die Buchungen zu zeigen.

Buchung auf dem Ertragskonto

Für das Ertragskonto gilt das gleiche Schema wie für das Aufwandskonto, was die Eröffnung und den Abschluss betrifft. Das Konto wird nicht über das Geschäftsjahr übertragen wie das Bestandskonto, sondern im neuen Jahr eröffnet, wenn man es braucht, also wenn es einen aktuellen Geschäftsfall (Kauf, Verkauf) gibt. Der Abschluss erfolgt über das Gewinn- und Verlustkosten (GuV-Konto), um dort den Gewinn oder Verlust ermitteln zu können. Somit gibt es den Abschluss, aber keine Eröffnung zu Jahresbeginn.

Die Geschäftsfälle selbst sind vergleichbar mit den passiven Bestandskonten. Das bedeutet, dass eine Vermehrung (Verkauf) eine Haben-Buchung auslöst, eine Verminderung (zum Beispiel bei einer Gutschrift) wird als Soll-Buchung durchgeführt. Ähnlich dem passiven Bestandskonto gilt auch, dass der Saldo gegen das GuV-Konto als Soll-Buchung stattfindet, womit beim GuV-Konto die Erlöse wieder auf der Haben-Seite stehen.

Das ist auch eine gedankliche Hilfestellung, weil man sich überlegen kann, dass Einnahmen die Haben-Seite am GuV-Konto erhöhen und daher können sie nur auf der Haben-Seite stehen, auch bei den Ertragskonten.

Video über Kontoarten (YouTube)

Video: Kontoarten in der Buchhaltung

Vermehrung des Kontos

Der große Unterschied zum passiven Bestandskonto ist somit die nicht vorhandene Eröffnung. Mit dem ersten Geschäftsfall erfolgt diese somit automatisch und wir unterstellen nun, dass Handelswaren verkauft wurden. Der Kunde zahlt nicht gleich und somit wird sein Kundenkonto als Lieferforderung als Zahlungsmittel berücksichtigt.

Buchungssatz:

03.02. Kunde XY 6.000,-- HW-Erlöse 5.000,--
    USt. 1.000,--

was auf dem Konto HW-Erlöse folgenden Stand ergibt:

Datum Buchung Soll Haben
03.02. Kunde XY   5.000,--

Der Verkauf ist ein typischer Geschäftsfall, vor allem für Unternehmen, die mit Handelswaren ihre Haupteinnahmen erzielen. Eine Vermehrung des Ertragskontos löst eine Haben-Buchung aus und somit können die HW-Erlöse nur im Haben stehen. Eine Vermehrung der Lieferforderungen (Schulden des Kunden) löst eine Soll-Buchung aus, daher steht der Kunde XY auch im Soll. Somit ist die Logik entsprechend berücksichtigt und der Buchungssatz einfach zu klären.

Verminderung des Kontos

Ähnlichkeiten gibt es bei den Geschäftsfällen zwischen Aufwandskonten und Ertragskonten insofern auch, als es meist eine Soll-Buchung beim Aufwand und eine Haben-Buchung beim Erlös gibt. Der umgekehrte Fall ist seltener, tritt aber auch ab und zu ein. Wir unterstellen, dass beim Verkauf schadhafte Ware mitverkauft wurde und gewähren unserem Kunden eine Gutschrift als Entschädigung. In dem Fall dreht sich der gleiche Buchungssatz um.

Buchungssatz:

05.02. HW-Erlöse 1.000,-- Kunde XY 1.200,--
   USt 200,--  

was auf dem Konto folgenden Stand ergibt:

Datum Buchung Soll Haben
03.02. Kunde XY   5.000,--
05.02. Kunde XY  1.000,--  

In diesem Fall hat sich der Buchungssatz umgedreht. Dem Kunden wurde ein Teil der Rechnungssumme gutgeschrieben und das hat zur Folge, dass sich auch auf dem Konto der Handelswarenerlöse der Wert reduziert hat. Eine Verminderung löst bei einem Ertragskonto eine Soll-Buchung aus, gleiches gilt natürlich auch für das Kundenkonto, das als aktives Bestandskonto eine Verminderung im Haben erlebt.

Abschluss des Kontos

Ein Ertragskonto wird zwar nicht eigens eröffnet, aber es wird genauso abgeschlossen wie die Bestandskonten. Genutzt wird das bereits erwähnte GuV-Konto, wobei es beim Ertragskonto einen Soll-Saldo gibt, das GuV-Konto steht damit im Haben. Daraus ergibt sich, dass die Aufwände als Kosten wieder im Soll zu finden sein werden, die Erlöse als Einnahmen im Haben - und damit lässt sich die Gewinnermittlung durchführen.

Buchungssatz:

31.12. HW-Erlöse / GuV 4.000,--

was auf dem Konto folgenden Stand ergibt:

Datum Buchung Soll Haben
03.02. Kunde XY   5.000,--
05.02. Kunde XY 1.000,--  
31.12. GuV (Endbestand) 4.000,--  
    5.000,-- 5.000,--

Mithilfe des GuV-Kontos wurde das Konto HW-Erlöse ausgeglichen und der Saldo übertragen. Damit ist das Konto für das aktuelle Geschäftsjahr abgeschlossen und praktisch nicht mehr in Verwendung. Erst im nächsten Geschäftsjahr könnte es bei einem weiteren Verkauf neu eröffnet werden.

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Das Buchen der Geschäftsfälle kann gerade am Beginn für einige Probleme sorgen, vor allem die Seiten werden gerne verwechselt. Praktische Beispiele helfen dabei, mehr Sicherheit zu bekommen. Die erste Problematik etwa in der Schule oder auch als erstmalig tätiger Unternehmer sind die Rechnungen, die es häufiger zu bearbeiten gilt.

Die damit auch schon einhergehende Herausforderung besteht darin, mit den Konten richtig umzugehen. Das Buchen von Bestandskonten und Erfolgskonten muss daher beherrscht werden, um keine Fehler zu machen.

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Infos zum Artikel

Buchhaltung Buchen am ErtragskontoArtikel-Thema: Buchungen auf dem Ertragskonto

Beschreibung: 🧾 Buchungsbeispiele für das Verbuchen auf dem Ertragskonto wie den ✅ Handelswarenerlösen mit den Geschäftsfällen und dem Abschluss durch das GuV-Konto.

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