Soll und Haben ist Grundlage vieler Redewendungen und bezieht sich auf das tatsächliche Geld in der Geldbörse, ist aber auch die Bezeichnung für die linke und rechte Seite der Konten in der doppelten Buchhaltung. Auch wenn man als Einzelunternehmerin oder Einzelunternehmer nur als Einnahmen-Ausgaben-Rechner seine Ergebnisse aufbereitet, hat man mit Soll und Haben zu tun, zum Beispiel beim Bankauszug, bei dem beide Seiten berücksichtigt werden, je nachdem, ob man Geld erhalten hat oder eine Zahlung durchgeführt wurde.
Das Konto in der doppelten Buchhaltung beinhaltet die linke und rechte Spalte, wobei die linke Spalte die Soll-Seite ist, offiziell Aktiva genannt. Im Soll finden sich die Beträge der Materialkonten, der positive Kontostand auf dem Bankkonto, die Anlagewerte und die Forderungen gegenüber Kunden. Wenn diese Werte geringer werden, dann gibt es eine Buchung auf der Haben-Seite, werden die Werte höher, dann gibt es eine weitere Aufwertung auf der Soll-Seite.
Beispiele:
Der Einkauf von weiterem Büromaterial erhöht die Sollseite am Konto des Materials, die Gegenbuchung erfolgt beim Zahlungsmittel auf der Habenseite - die Buchung könnte Büromaterial an Kassa oder Büromaterial an Bankkonto lauten.
Der Einkauf von weiterem Rohmaterial, von Handelswaren oder sonstiger Güter inklusive Auto, neue Gebäude und dergleichen erfolgt ebenfalls auf der Soll-Seite und wird gegengebucht mit der Haben-Seite der Zahlungsmittel.
Das bedeutet, dass man mit der Soll-Seite die Materialien und alle Handelswaren verwaltet, während im Haben die Finanzierung stattfindet. Damit ist man auch bei den Begriffen angelangt, die die Seiten der Bilanz umschreiben. Die Soll-Seite ist die Mittelverwendung, die Haben-Seite die Mittelherkunft.
Wenn man alle Konten und ihre Ergebnisse in die Bilanz übertragen hat, findet sich ein finales Ergebnis mit wiederum der Soll-Seite und der Haben-Seite. Man spricht bei der Soll-Seite oder Aktive von der Mittelverwendung, bei der Haben-Seite oder Passive von der Mittelherkunft. Einfacher ausgedrückt steht im Soll der Computer, mit dem man seine tägliche Arbeit verrichtet und im Haben das Bankkonto, mit dem man den Computer finanziert hat.
Ohne Bankkonto kein Computer, ohne Computer kein Geschäftserfolg und daher braucht es beide Seiten, um das Unternehmen überhaupt führen zu können.
Die Bedeutung geht aber über die beschreibende Funktion hinaus. Das Herzstück der doppelten Buchhaltung beruht auf Soll und Haben, weil es keinen Geschäftsfall gibt, der nicht doppelt berücksichtigt wurde. Beim Einnahmen-Ausgaben-Rechner wird die Ausgabe oder Einnahme mit Betrag erfasst und das war es auch schon. In der doppelten Buchhaltung hingegen wird der Betrag im Soll genauso wie im Haben berücksichtigt. Wird auf Ziel eingekauft, dann erhöhen sich im Soll die Beträge für das Material, für Rohstoffe und andere Positionen, und gleichzeitig erhöht sich auch der Schuldenstand im Haben.
Wird die Rechnung dann beglichen, dann reduziert sich der Schuldenstand durch eine Soll-Buchung, gleichzeitig reduziert sich auch das Zahlungsmittel im Haben - meist das Bankkonto.
Einen Überblick über die doppelte Buchhaltung haben wir auch in einem YouTube-Video zusammengestellt, das mittels nachstehendem Link erreichbar ist.
Die doppelte Buchhaltung ist das umfangreichere System im Vergleich zur Einnahmen-Ausgaben-Rechnung, wobei die Grundlage die gleiche ist. Es gibt einen Geschäftsfall wie etwa einen Einkauf und daraus wird im einfachen System eine Eintragung etwa im Kassabuch oder einer Buchungsliste, bei der doppelten Buchhaltung wird daraus ein Buchungssatz oder auch eine Buchung mit Konten in der Aktiva und Konten in der Passiva.
Stattdessen spricht man oft vom Soll oder der Soll-Seite und vom Haben oder der Haben-Seite. Darauf leiten sich auch die Begriffe der Sollbuchung und Habenbuchung ab, auch Mittelverwendung und Mittelherkunft spielen eine große Rolle für das Gesamtverständnis. Neben der Buchung des Geschäftsfalles gibt es noch weitere Möglichkeiten wie die Umbuchung, auch erfolgsneutrale Buchungen sind häufiger anzutreffen.
In der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung wird jedes Wirtschaftsjahr neu begonnen, in der doppelten Buchhaltung übernimmt man die Beträge aus dem Vorjahr und der entsprechenden Bilanz. Wichtig sind aber zwei Begriffe in beiden Fällen nämlich das Geschäftsjahr und das Rumpfjahr, wobei das Rumpfjahr meistens ein Thema nach der Gründung mitten im Jahr ist.
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