In der Wetterbeobachtung wird normalerweise die Lufttemperatur angegeben und auch die Luftfeuchtigkeit wird in manchen Wetterberichten erwähnt, vor allem dann, wenn sie außergewöhnlich hoch oder niedrig ist. Im Internet gibt es auf den Wetterseite eigene Hinweise auf die Luftfeuchtigkeit. Die Kombination aus beiden Werten nähert sich aber präziser dem tatsächlichen Empfinden an und so kommt man zum Begriff der effektiven Temperatur.
Tatsächlich spielt die Luftfeuchtigkeit eine große Rolle beim Empfinden der Temperatur. Wenn man beispielsweise den Sommer als Kriterium heranzieht und zwei Wettersituationen gegenüberstellt, so empfindet man 30 Grad Celsius im Schatten bei trockener Luft nicht so heiß als 25 Grad Celsius im Schatten und sehr hoher Luftfeuchtigkeit. Denn die hohe Luftfeuchtigkeit hat zur Folge, dass man stärker schwitzt, selbst wenn man keinen Sport ausübt oder eine körperlich anstrengende Arbeit ausführt.
Die effektive Temperatur ist eine Angabe von Werte, wie die Menschen die gemessene Temperatur tatsächlich wahrnehmen. Das gelingt insofern, als man neben der Temperatur auch die Luftfeuchtigkeit hinzuzieht und daraus eine Kombination bildet. Bei trockenem Wetter wird man die gleiche Temperatur anders empfinden als bei hoher Luftfeuchtigkeit. Diese Information kann sehr wichtig sein - etwa bei der richtigen Wahl der Kleidung für den nächsten Arbeitstag.
Somit bleibt nicht die Lufttemperatur als einziges Kriterium, sondern man nähert sich jenem Wert, der für die Menschen relevant ist. Denn wenn die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist, schwitzt man viel leichter und schneller, als bei trockener Luft und die Angabe der effektiven Temperatur trägt dieser Überlegung Rechnung und hilft zum Beispiel auch bei der Wahl der Kleidung für den nächsten Tag oder für eine Veranstaltung am Abend.
Wie wesentlich die Luftfeuchtigkeit für die Wettergestaltung, aber auch für das Empfinden der Menschen ist, konnte man in Österreich im Sommer 2013 und im Sommer 2014 erleben. Der Sommer 2013 begann im Juni unmittelbar nach dem Hochwasser, das in manchen Regionen von Tirol bis Niederösterreich schlimmer war als das Jahrhunderthochwasser 2002. Von da an war es nicht mehr feucht wie im Frühjahr, sondern staubtrocken und es gab erstmals mehr als 40 Grad Celsius im Schatten.
Im Sommer 2014 war es kaum über 30 Grad heiß, was in Relation zu den letzten Jahren eher unterdurchschnittlich war, aber dafür hatte es eine ungewöhnliche Luftfeuchtigkeit ebenfalls den ganzen Hochsommer lang bis in den Oktober hinein. Dass es zum Beispiel in Wien beim Aufstehen im Juli oder August bis zu 90 % Luftfeuchtigkeit hat - das ist sehr selten.
In Wirklichkeit war der heiße Sommer 2013 angenehmer für die Menschen als der eher gedämpfte Sommer 2014 mit der hohen Luftfeuchtigkeit. Selbst in den Großstädten kühlte es 2013 recht gut ab und man konnte gut schlafen. Gelsen (Stechmücken) gab es gar keine, für die war das Wetter viel zu trocken. 2014 kühlte es gar nicht ab, sodass es fast 24 Stunden die gleiche Temperatur gab, da die Sonne untertags nicht viel Erwärmung bringen konnte. Dafür gab es Gelsen in Massen - ein weiteres Faktum dafür, dass der trockene Sommer 2013 besser ist.
Allerdings war für die Natur der Sommer 2013 genauso wenig brauchbar wie 2014. 2013 fehlte die Feuchtigkeit, Wiesen wurden gelb und auf Wanderwegen staubte man vor sich her, 2014 fehlte die Sonne. Ein Mix aus beidem wäre besser gewesen. Auch auf Basis der effektiven Temperatur würde der Vergleich der beiden Jahre auf die gleiche Erkenntnis stoßen.
Rund um das Wetter gibt es eine Unzahl an Begriffen und in unserem Wetterlexikon haben wir viele davon beschrieben. Zur Orientierung sind sie in Kapitel untergliedert, sodass man sein gewünschtes Thema leichter finden kann.
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