Bei vielen Redewendungen hat man eigentlich gar keine Ahnung, woher dieser Spruch überhaupt kommt oder wie er entstanden ist. "Ein großes Trara um etwas machen" ist ein Beispiel für solche Redewendungen, die zum Ausdruck bringt, dass man viel Aufregung unnütz produziert. Entstanden ist sie durch die Post, denn früher hat das Posthorn das Austragen der Post angekündigt und dieses Trara bzw. deren Lärm war Basis für die Redewendung im Volksmund.
Wenn im Berufsleben jemand eine Aufgabe erledigt hat, die völlig normal ist und dieser Jemand stellt die Handlung in den Mittelpunkt und suggeriert, dass er jetzt etwas Besonderes geleistet hat, dann kann es schon passieren, dass die anderen dies als "ein großes Trara" empfinden. Kurzum: das produzierte Aufsehen steht in keinem Zusammenhang mit der tatsächlichen Handlung.
In der Sportwelt gibt es viele Situationen, in denen die Redewendung passt. "Ein großes Trara" macht zum Beispiel ein Fußballer, der ein normales Spiel abliefert, aber seine Leistung so darstellt, als ob er gerade den Weltmeistertitel gewonnen hätte und nur er allein war dafür verantwortlich. Auch bei Auseinandersetzungen gibt es viele große Traras. Vor wichtigen Spielen oder Autorennen werden Gerüchte in Gang gebracht und regt sich einer besonders darüber auf, kann das schon als unnötiges Trara für eine belanglose Sache verstanden werden.
Die Redewendung wird gerne dann verwendet, wenn das Aufsehen keine Rechtfertigung hat. Vorfreude auf ein Fest passt weniger, es sind vor allem alltägliche Handlungen in der Schule, in der Arbeit oder auch bei Treffen mit Freunden, bei denen man dann überschwenglich seine eigene Tat in den Mittelpunkt stellt, was mitunter die anderen auch nerven kann.
Dabei gibt es unterschiedliche Situationen, denn in der Welt der Stars sind die Stars oft gar nicht die Erzeuger, sondern eine einfache Wortmeldung führt dazu, dass viele Medien der sogenannten "yellow press" diese Meldung aufgreifen und interpretieren - meist unnötig oder sogar falsch. Dann wird das gemacht, was man auch mit der Redewendung "aus einer Mücke einen Elefanten machen" kennt. Mit dieser Redensart kann man ebenfalls dokumentieren, dass die Aufregung völlig fehl am Platz ist.
Natürlich könnte man auch "völlig übertrieben" sagen, aber das Trara klingt dann doch witziger und so wird die Redewendung sehr gerne genutzt, obwohl die Bediensteten der Post schon lange nicht mehr mit dem Horn ihre Tätigkeit ankündigen - obwohl es vielleicht sogar witzig wäre, wenn sie es wieder machen würden. Die Redewendung ein großes Trara oder auch ein großes Trara um etwas machen ist ein gutes Beispiel dafür, wie oft etwa diese Redensart gesprochen wird, ohne die Herkunft zu kennen.
Die Politik, aber auch ein Stück weit gerichtliche Vorgänge sind ebenfalls beliebte Vorlagen für Redewendungen. Vielfach weiß man gar nicht, woher sie kommen oder was sie bedeutet haben. Das ist besonders interessant, wenn man sich sehr beliebte Redensarten ansieht und ihren Ursprung beleuchtet.
Denn sowohl "sich selbst an der Nase nehmen" oder "sich selbst an der Nase ziehen" kennt praktisch jeder. Dass das eine ungewöhnliche Strafe vor Gericht bei einer Verurteilung war, wissen hingegen kaum die Leute. Widersprüchlich ist etwa auch "mit Hängen und Würgen", womit man heute eine schwere Schularbeit umschreibt, tatsächlich ist der Bezug die dramatische Situation beim strafweisen Erhängen eines Verurteilten.
Aber auch die Post, das Amt oder politische Entscheidungen haben zu bekannten Redewendungen geführt. "Etwas vom grünen Tisch bestimmen" bezieht sich auf den damaligen grünen Belag des Tisches im Konferenztisch und wird heute für viele Entscheidungen etwa auch bei Sportentscheidungen genutzt.
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