"Einen Vogel haben" ist eine der wenigen Redewendungen, die eher optisch, denn sprachlich genutzt werden, und zwar von sehr vielen Menschen, ohne dass sie die Herkunft eigentlich kennen. Mit "einen Vogel haben" bezeichnet man Menschen, denen man nachsagt, dass sie nicht bei Verstand sind.
Der Ursprung war der Volksglaube, wonach geistig zurückgebliebene Menschen nicht nur mit Hexen im Verbund stehen, sondern bei diesen Leuten hat sich auch ein Vogel im Kopf eingenistet. Daher entstand auch die Geste mit dem Zeigefinger an der seitlichen Stirn, um den Vogel optisch anzuzeigen.
Allerdings wird heute die Redewendung nur bedingt mit Geistesgestörtheit verwendet, vielmehr wird eine seltsame Situation damit kommentiert. Wenn jemand bei einem Projekt einen völlig falschen Ansatz wählt und sich von keinem Argument davon ableiten lässt, hat er laut der Kollegenschaft einen Vogel, womit ausgedrückt wird, dass der gewählte Ansatz völlig hirnverbrannt ist. Dabei muss das gar nicht stimmen, wie sich später herausstellen könnte. Die Redewendung kann auch als bewusste Beleidigung eingesetzt werden.
Der Klassiker schlechthin für den Vogel findet sich beim Autofahren. Wenn man mit den Fahrkünsten des anderen nicht einverstanden ist, zeigt man ihm gerne den Vogel, was der Redewendung gleichkommt und damit die Möglichkeit bietet, von Auto zu Auto zu kommunizieren - auch wenn das nicht gerade freundlich ist. In diesem Fall drückt man schon eher aus, dass man nicht ganz bei Verstand ist, so wie man Auto fährt - das die Beurteilung der Situation dabei oft eine falsche ist, sei nur am Rande erwähnt. Damit steigt auch die Aggressivität und einige Maßnahmen der Autofahrerclubs zielen darauf ab, diese Symbolik abzustellen - mit mäßigem Erfolg.
Auch die Kinder kennen den Vogel, denn so etwas lernt man von den Eltern erstaunlich schnell und wenn jemand eine verrückte Sache vorhat, ist man schnell mit der Redewendung oder der typischen Geste zur Stelle.
In dem Fall ist zwar der Volksmund und der Volksglaube die Grundlage, aber es ist eine der seltenen Situationen, in denen man eher mit einer Geste kommuniziert und weniger mit der Sprache. Wobei "der hat einen Vogel" trotzdem oft genug ausgesprochen wird, etwa auch bei einer politischen Rede, mit deren Ansätzen oder Inhalt man nicht einverstanden ist oder wenn das Personal im Supermarkt nicht so freundlich ist, wie man es eigentlich voraussetzt.
Mit Zurückgebliebenheit oder Geisteskrankheit verbindet man die Geste und Redewendung einen Vogel haben eigentlich nicht, eher mit falschem Verhalten und Fehlern, wobei man gut beraten wäre, in vielen Situationen sich selbst zu hinterfragen.
Die Tierwelt musste sehr oft herhalten, wenn es darum ging, Redensarten zu schaffen. Dabei wurde die Beobachtung der Tierwelt mit der Beobachtung der menschlichen Reaktionen verknüpft, wobei man den Tieren zum Teil überhaupt nicht gerecht wurde wie beim Affentheater. Andererseits gibt es auch anerkennende Redensarten wie vom Adlerauge als Überleitung der gut sehenden Greifvögel.
Redewendungen auf Basis der Affen
Redewendungen auf Basis der Fische
Redewendungen auf Basis der Hunde
Der Hund als treuer Begleiter des Menschen hat im Volksmund eine bedeutende Rolle, aber nicht immer im positiven Sinne. Das Hundewetter ist nun wirklich nicht positiv und so wird der Hund auch oft als Fehler oder ähnlich negatives Ereignis in der Sprache verwendet. Das ist seltsam, denn die Menschen lieben die Hunde über alles - die meisten zumindest.
Redewendungen auf Basis von Insekten
Redewendungen auf Basis von Pferd und Esel
Redewendungen auf Basis von Vögel
Die größte Gruppe der Redensarten auf Basis von Tieren ist bei den Vögeln zu finden. Man beobachtet die Greifvögel und isst viele andere Vögel von Huhn bis Gans. Man nutzt die Federn und beobachtet das Verhalten der Raben. Es gibt viele Vorlagen für Redewendungen, die eigentlich menschliche Züge umschreiben, aber das Tierverhalten als Platzhalter einsetzen.
Redewendungen auf Basis der Wildtiere (Elefant, Wildkatzen)
Auch die Wildtiere stehen Pate für durchaus zahlreiche Redensarten. Der Elefant hat eine dicke Haut und gilt als Umschreibung für ungeschickte Menschen, die Wildkatzen sind am Sprung und auch Bären, Krokodile und andere Tiere werden eingesetzt.
Weitere Redewendungen
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