Es gibt eine ganze Reihe von Redewendungen, bei denen der Ursprung ein ganz anderer ist, als allgemein angenommen wird. Zu dieser Gruppe zählt auch die durchaus häufig verwendete Redensart "Einer muss berappen", bei der man oft angenommen hatte, dass es sich um einen Ausdruck aus der Gaunersprache handeln könnte. Geld und Gauner ist durchaus in Zusammenhang zu sehen, aber in diesem Kontext falsch.
Auch das schwarze Pferd, das als Rappe bezeichnet wird, ist nicht das Thema. Es ist viel einfacher: Rund um das Jahr 1350 wurde in Basel und in weiteren Städten am Oberrhein der Rappen geprägt, eine Münze zur Bezahlung seiner Einkäufe. Und das ist auch die Grundlage für die Redewendung.
Von den Beispielen her ist jedes Mal eine Situation die Basis, bei der einer aus einer Gruppe bezahlen muss. Wenn sich einige Freunde auf ein Bier treffen und der Wirt die Rechnung für die Getränke vorlegt, dann muss die Rechnung beglichen werden und mitunter kommt es vor, dass die Freunde von einem aus der Gruppe eingeladen wurden. Dieser muss dann bezahlen und gerne nutzt man dann auch den Spruch, dass einer berappen muss.
Das gilt auch in der Wirtschaft oder im privaten Haushalt. Immer dann, wenn es um das Zahlen geht, werden gerne witzige Umschreibungen und Redewendungen genutzt. Berappen ist dabei aber nur eine Variante. Es gibt noch eine ganze Menge ähnlicher Begriffe, die auch sich auf echtes Geld beziehen. Neben dem Rappen aus Basel und ähnlichen Städten wäre zum Beispiel der Batzen, der in Bern geprägt wurde - ein Batzen Geld bezieht sich also auf echte Münzen aus der Schweiz.
Es ist durchaus sehr interessant, dass ein an sich lokales Geld im gesamten deutschen Sprachraum zu einer bekannten Redewendung werden konnte. Das hat natürlich auch mit den Handelstätigkeiten zu tun. Händler reisten durch die verschiedenen Länder und Regionen und haben dabei auch mit den unterschiedlichen Münzen und Währungen zu tun gehabt. Und sie erzählen, was sie da und dort erlebt haben und so werden die Informationen weitergetragen. Daher ist es dann doch nicht ganz so überraschend, dass der Rappen etwa auch im österreichischen oder deutschen Volksmund zum Thema wurde und die Redewendung einer muss berappen häufiger zu hören ist.
Das Geld ist ein wesentlicher Teil des Alltags, vielleicht ein größerer als es sein sollte. Es gibt daher auch viele Redewendungen zum Thema mit zum Teil historischer Bedeutung wie etwa bei auf die Goldwaage legen, an Boden verlieren oder auch auf die hohe Kante legen. Diese und viele weitere Redensarten beziehen sich auf alte Werte und haben keine Gültigkeit mehr, aber genutzt werden sie als Redewendungen trotzdem.
In der Kreide stehen und seine Felle davonschwimmen sehen sind weitere Beispiele rund um Geld und Leben. Geldbezeichnungen sind auch weiterhin gültig wie etwa die paar Kröten und ein Batzen Geld sowie einer muss berappen. Rappen und Batzen nutzt man nicht, die Aussagen kennt und nutzt man dennoch.
Auch Immobilien wurden zum Objekt von Aussagen wie bei der Bruchbude oder auch beim Ausdruck halbe Miete. Und dann gibt es sehr bekannte Redewendungen, die fast alltäglich sind wie etwa damit kannst du einpacken oder koste es, was es wolle. Etwas in Kauf nehmen ist ein weiteres Beispiel, wobei früher andere Zugänge gegeben waren, doch selbst die Kinder nutzen die Redewendungen.
Alles in Hülle und Fülle haben und den Gürtel enger schnallen spricht man aus, auch wenn man den Ursprung nicht kennt. Kurz vor Torschluss ist auch so ein Spruch aus dem Volksmund wie auch eine goldene Nase verdienen.
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