Lange Jahre hat das Fernsehen, obwohl längst etabliert, für direkte Diskussionen vor einer wichtigen Wahl keine Rolle gespielt, ehe die TV-Konfrontationen beliebt wurden. Diese erreichen hohe Einschaltquoten, auch wenn die Spannung meist eher gering ist, weil man die Versprechen und Ankündigungen der jeweiligen Politikerinnen und Politiker ohnehin schon oft gehört hat. Eine besonders interessante Konstellation bietet aber die Elefantenrunde.
Die Elefantenrunde ist eine TV-Sendung, bei der alle Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten der im aktuellen Parlament vertretenen Parteien aufeinander treffen. Normalerweise gibt es die TV-Duelle oder TV-Konfrontationen, bei denen zwei Spitzenkandidatinnen oder Spitzenkandidaten über aktuelle Fragen und Ziele diskutieren.
Bei der Elefantenrunde sind es hingegen alle im Parlament vertretenen Parteien und das können dann auch schon vier oder fünf Personen sein, die aufeinandertreffen. Die Oppositionsführer werfen natürlich der Regierung Fehler in der politischen Arbeit vor und die Spitzenkandidaten der Regierungsparteien - oder der Regierungspartei - verteidigen die Erfolge der Regierungsarbeit und wünschen sich die Wiederwahl.
Das ist soweit auch wenig überraschend. Interessant ist es bei der Elefantenrunde zu beobachten, wie die einzelnen Vertreter ihrer Parteien mit den anderen Gesprächspartnern umgehen. Daraus lässt sich interpretieren, welche Regierungsvarianten nach der Wahl denkbar und sinnvoll sein könnten.
Diese TV-Konfrontation aller aktuell im Nationalrat vertretenen Parteien ist insofern für die Wählerinnen und Wähler relevant, als man die Reaktionen zum gleichen Thema in der gleichen Situation kennenlernen kann und auch sieht, wie sich die einzelnen Spitzenleute verhalten. Damit ist nicht nur das Verhalten selbst gemeint, sondern auch, wie schnell man auf überraschende Fragen oder Vorwürfe reagieren kann. Ist man souverän oder ist man scheinbar unsicher? Solche Beobachtungen entscheiden die Wahl nicht, sie können sie aber beeinflussen.
Bei den Wahlen muss man die verschiedenen Möglichkeiten der Wahl berücksichtigen. Denn die meisten Wahlen sind Teil der indirekten Demokratie und man wählt Parteien, die die Regierungen oder auch den Gemeinderat zusammensetzen. Die Wahl zum Bundespräsidenten in Österreich ist hingegen Teil der Direkte Demokratie mit der Möglichkeit, als Wählerin oder Wähler direkt die gewünschte Person zu wählen. Dort gibt es auch keine langen Verhandlungen zwischen Parteien für eine Regierungsbildung, sondern eine Mehrheit für eine Person oder eine notwendige Stichwahl.
In der indirekten Demokratie muss man das Wahlsystem noch bedenken. Meist gibt es ein Mehrheitswahlrecht wie etwa in Europa, aber in den USA wird mit dem sehr umstrittenen Verhältniswahlrecht die Präsidentenwahl durchgeführt.
Rund um die Wahlen gibt es viele Begriffe. Man braucht einen Stimmzettel für die Abgabe der Stimme, auch wenn man per Briefwahl seine Stimme kundtun möchte. Dabei kann auch die Möglichkeit der Vorzugsstimme genutzt werden. Als stimmberechtigter Mensch, der eine gültige Stimme abgibt, wird man automatisch zur Wählerin oder zum Wähler. Dabei unterscheidet man gerne den Stammwähler vom Wechselwähler und es gibt auch den Nichtwähler.
Früher gab es stabile Anteile bestimmter Parteien in bestimmten Bezirken oder gar Städten und Regionen, man spricht auch von der Wahlhochburg. Doch das Wählerverhalten hat sich stark verändert, das zeigt auch die Wählerstromanalyse. Interessant am Wahlabend sind auch die Ergebnisse der Hochrechnung sowie der Exit Polls.
Bevor es aber zur Wahl kommt, gibt es den Wahlkampf mit dem Ziel, möglichst viele Stimmen zu gewinnen, ergo die Menschen zu überzeugen. Man nutzt dabei Wahlzuckerl (Wahlversprechen) und präsentiert etwa bei der Nationalratswahl (Deutschland Bundestagswahl) den Spitzenkandidten oder Kanzlerkandidat. Der Wahlkampf wird immer öfter online über die sozialen Medien veranstaltet und die Medien spielen auch sonst eine große Rolle wie bei der Elefantenrunde im Fernsehen oder auch beim TV-Duell. Der Wahlkampf kann sehr sachorientiert ablaufen, aber immer öfter wird er sehr emotional und manchmal auch untergriffig persönlich umgesetzt, Angegriffe sprechen gerne von einer Schmutzkübelkampagne.
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