Bei Erdbeben denkt man sofort an die großen Katastrophen, bei denen Straßen unterbrochen werden, Häuser umstürzen und viele Menschen obdachlos werden. In manchen Gebieten der Erde wie in Japan oder in Indonesien sind Erdbeben häufig festzustellen, wobei starke Erdbeben mit großem Schaden trotzdem glücklicherweise eher selten gemeldet werden.
In Österreich glauben viele Menschen, dass es im Bundesgebiet keine oder nur extrem selten feststellbare Erdbeben gibt, doch dieser Eindruck ist falsch. Auch in Österreich gibt es praktisch jedes Monat kleinere Erdbeben, die auf der Richter-Skala Werte von 2,5 bis etwa 4 erreichen und meistens keine Schäden an Gebäuden anrichten können. Allerdings sind Erdbeben bis 3,0 so schwach, dass sie teilweise gar nicht gespürt werden oder nur leicht und Schäden fast ausgeschlossen sind. Erdbeben über 3,0 gibt es in Österreich auch manchmal, über 4,0 eher nur alle zwei Jahre. Bei dieser Stärke können auch schon leichte Risse in Gebäuden entstehen.
Tatsächlich ist die Erde ständig in Bewegung - nicht nur bei jenen Ereignissen, die man als Erdbeben empfindet. Meist sind es Mikrobeben, die überhaupt nicht wahrnehmbar sind, aber die feinen Geräte der Erdbebenforschung zeichnen diese Feinen Bewegungen dennoch auf. In Österreich gibt es im Laufe eines Jahres um die 30 bis etwa 40 Erdbeben. Eine höhere Zahl ist schon ungewöhnlich für ein normales Kalenderjahr.
Dazu kommen auch jene Erdbeben, die kräftiger ausfallen können, aber sich im Ausland abspielen wie etwa in Slowenien oder in der Schweiz und die auch in Österreich gespürt werden können. Die kräftigen Erdstöße in Mittelitalien, die 2016 entstanden waren und auch 2017 noch die Erde in der Region rund um Aquila beben ließ, waren bis nach Kärnten wahrnehmbar.
Wo bebt es eigentlich besonders gerne? Es gibt auch in Österreich Regionen, die aufgrund der geologischen Beschaffenheit eher zu Erdbeben neigen als andere. Ein aktives Gebiet ist die Grenzregion von Niederösterreich zur Steiermark im Bereich des Semmering sowie bis zu den südlichen Ausläufern des Wiener Beckens und dabei können auch stärkere Erdbeben zustande kommen wie etwa in Ebreichsdorf oder es kommt zu Erdbebenserien wie in Wiener Neustadt.
In der Obersteiermark gibt es auch häufiger Beben und in Tirol sind Erdbeben fast regelmäßig anzutreffen. Meist sind es harmlose und schwache Erdstöße, manchmal gibt es auch ganze Erdbebenserien mit zahlreichen messbaren Erdbeben. Letztlich bebt die Erde immer dort, wo sich aufgrund von Verschiebungen Kräfte gebildet haben, wodurch es zu Spannungen kommt. Das Erdbeben sorgt für eine Entlastung dieser Situation und dabei kann sich auch viel Energie entladen. Je nach Ausgangssituation gibt es ein kräftigeres oder harmloseres Erdbeben. Die ganz großen Erdstöße, die häufig zu Katastrophen führen können, gibt es in Österreich nicht. Es gab schon Erdbeben mit einer Magnitude von 5,0, aber diese Ereignisse sind ausgesprochen selten anzutreffen.
Unter der nachstehenden Webseite listet die ZAMG die letzten Erdbewegungen auf, die in Österreich gemessen wurden, wobei in der Liste auch viele Mikrobeben zu finden sind, die gar nicht gespürt werden können. Ab etwa einer Magnitude von 2,0 kann man die Erdbewegungen sehr wohl wahrnehmen, ab 3,0 deutlich spüren. Schäden sind ab etwa 4,0 möglich, was aber auch von der Herdtiefe des Bebens abhängig ist.
https://www.zamg.ac.at/cms/de/geophysik/erdbeben/aktuelle-erdbeben/karten-und-listen
Unter der nachstehenden Seite kann man eigene Beobachtungen und Wahrnehmungen mitteilen, die dann von der ZAMG ausgewertet werden. Vor allem Schäden und wie stark man das Beben gespürt hat sind von großer Bedeutung für die Analyse.
https://www.zamg.ac.at/cms/de/aktuell/erdbeben
Laut der Aufstellung der ZAMG war das stärkste Erdbeben mit einer Magnitude von 6,1 laut Richter-Skala am Katschberg in Kärnten erfolgt - allerdings im Jahr 1201. Erdbeben über 5,0 gab es einige.
Die vollständige Liste finden Sie unter dem nachstehenden Link der ZAMG.
Rund um das Erdbeben gibt es verschiedene Aufzeichnungen und auch Listen, die meist die stärksten Erdbeben listen. Es gibt aber auch wie von der ZAMG aktuelle Daten von Erdbeben innerhalb von Österreich oder auch weltweit. Dabei werden alle Beben angeführt, also auch Mikrobeben, die ein Mensch nicht spüren kann. Für Österreich wird auch ein monatlicher Bericht erstellt und zwar auf Basis der EMS-98 Werte, wie stark die Menschen die Beben empfunden haben.
Wichtige Begriffe rund um das Erdbeben gibt es viele. Die Magnitude ist etwa der Wert der Stärke, wobei oft die Richter-Skala zitiert wird, die aber ab einem bestimmten Wert nicht mehr genannt werden sollte. Das Erdbeben und seine Lage wird durch das Epizentrum und das Hypozentrum definiert. Erdbebenwellen helfen ebenfalls dabei festzustellen, wo sich ein Beben ereignet haben könnte.
Weitere Begriffe sind das Einsturzbeben und das Schadensbeben. Richtiges Verhalten bei Erdbeben ist ein wichtiges Grundwissen, das in Ländern mit vielen Erdbeben sogar trainiert wird.
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