"Etwas in Kauf nehmen" ist eine Redensart, die auf die alten Handelsgewohnheiten basiert. Die Händler hatten gute und weniger gute Waren und um zweitere auch verkaufen zu können, boten sie ihre guten Waren oft in Kombination an. Die Leute kauften somit das, was sie wollten und nahmen in Kauf, dafür auch etwas zu erhalten, das sie nicht brauchten. In diesem Sinne ist auch die Redewendung zu verstehen.
Die Redensart gibt es in sehr vielen unterschiedlichen Situationen. Wenn man unbedingt etwas haben möchte, das man aber nur erhält, indem man auch einen Nachteil als gegeben akzeptiert, nimmt man etwas in Kauf. Das kann zum Beispiel der Einkauf einer Ware sein, durch den man aber einen Termin mit einem Freund verpasst. Man will die Ware unbedingt und sofort haben und nimmt in Kauf, dass der Freund sauer ist, weil man ihn versetzt hat.
Es kann eine Aufgabe im Büro sein, die man schnell und ordentlich erledigen möchte, um den Vorgesetzten zufriedenzustellen und lässt dafür andere Sachen liegen, die mit Kollegen aber abgesprochen waren. Auch hier nimmt man in Kauf, dass die Kollegen sauer sind, doch man möchte sich bei den Vorgesetzten profilieren.
In der Welt des Sports nimmt man eine Verletzung in Kauf, wenn man seine Leistung abruft. Das gehört zum Risiko dazu und ohne diesem ist der Erfolg nicht zu schaffen. In all diesen Situationen gibt es etwas, das man erreichen möchte, das aber ohne Nachteil nicht zu bekommen ist. Daher ist "etwas in Kauf nehmen" eine Redewendung, die sehr häufig verwendet wird und auf die man in den verschiedensten Situationen stoßen kann.
Die Situationen können auch völlig unterschiedlich gestaltet sein und ein positives oder negatives Ergebnis nach sich ziehen. Man kann zum Beispiel in Kauf nehmen, dass man falsch liegt und dann einen Nachteil hat. Versucht man das Projekt aber nicht, kann es auch negativ sein - es kann aber auch positiv enden. Wenn man keine Lust hat zu lernen, kann man die Prüfung trotzdem schaffen, man nimmt aber das Risiko in Kauf, dass man scheitert. Es gibt also sehr viele Alltagssituationen, in denen die Redewendung etwas in Kauf nehmen sehr gut passt.
Das Geld ist ein wesentlicher Teil des Alltags, vielleicht ein größerer als es sein sollte. Es gibt daher auch viele Redewendungen zum Thema mit zum Teil historischer Bedeutung wie etwa bei auf die Goldwaage legen, an Boden verlieren oder auch auf die hohe Kante legen. Diese und viele weitere Redensarten beziehen sich auf alte Werte und haben keine Gültigkeit mehr, aber genutzt werden sie als Redewendungen trotzdem.
In der Kreide stehen und seine Felle davonschwimmen sehen sind weitere Beispiele rund um Geld und Leben. Geldbezeichnungen sind auch weiterhin gültig wie etwa die paar Kröten und ein Batzen Geld sowie einer muss berappen. Rappen und Batzen nutzt man nicht, die Aussagen kennt und nutzt man dennoch.
Auch Immobilien wurden zum Objekt von Aussagen wie bei der Bruchbude oder auch beim Ausdruck halbe Miete. Und dann gibt es sehr bekannte Redewendungen, die fast alltäglich sind wie etwa damit kannst du einpacken oder koste es, was es wolle. Etwas in Kauf nehmen ist ein weiteres Beispiel, wobei früher andere Zugänge gegeben waren, doch selbst die Kinder nutzen die Redewendungen.
Alles in Hülle und Fülle haben und den Gürtel enger schnallen spricht man aus, auch wenn man den Ursprung nicht kennt. Kurz vor Torschluss ist auch so ein Spruch aus dem Volksmund wie auch eine goldene Nase verdienen.
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