Radfahren ist eine sehr günstige Fortbewegungsart, denn das einzig teure ist die Anschaffung eines Fahrrades. Hat man ein Rad erstanden, braucht es nicht mehr viel finanziellen Einsatz, um über Jahre als Radfahrerin oder Radfahrer die Bewegung in der freien Natur zu genießen.
Diese Überlegung spielt sicherlich auch eine Rolle, warum das Radfahren immer beliebter wird. Durch die Diskussionen rund um den Klimawandel hat das Fahrrad als Transportmittel weiteren Aufschwung erfahren und auch im Bereich der Urlaubsplanung spielt das Rad eine deutlich wichtigere Rolle als noch vor einigen Jahrzehnten. So wie bei der Fahrt durch die Stadt mit dem Fahrrad hat auch die längere Radtour an Wichtigkeit gewonnen. So entstand der Begriff des Fahrradtourismus.
Mit dem Begriff Fahrradtourismus sind alle Aktivitäten, die mit dem Fahrrad durchgeführt werden können, zusammengefasst. Dazu zählen neben dem eigentlichen Radurlaub, bei dem mit dem Rad die Reise begangen wird, auch der große Bereich der Radausflüge, um beispielsweise am Wochenende mit dem Rad einen Ausflug raus aus der Großstadt und rein in die freie Natur durchzuführen.
Die eine Seite des Fahrradtourismus sind die Urlaubsgäste und Ausflugsgäste selbst, die mit dem Rad anreisen, um sich zu erholen, um eine neue Landschaft kennenzulernen oder um sich einer größeren Gruppe von Radfreunden anzuschließen. Die andere Seite des Fahrradtourismus sind die Tourismusbetriebe selbst, die den Trend erkannt haben und den veränderten Bedarf dieser Gäste abzudecken versuchen.
Ein wichtiger Pfeiler ist dabei der Ausbau der Radwege sowie lange Strecken, die auch für einen Urlaub in Frage kommen. Man kann diese langen Radwege auch für eine Etappe nutzen, um einen Familienausflug über 10 oder 20 Kilometer anzustreben, aber man kann auch von A nach B die gesamte Strecke abspulen, wozu man je nach Länge auch ein paar Wochen brauchen kann.
Ein gutes Beispiel hierfür ist der Donauradweg, der von Deutschland bis nach Rumänien führt. Beispielsweise entlang des österreichischen Stücks von Passau bis zur Grenze zur Slowakei haben viele Gastronomiebetriebe ihr Angebot an die Erfordernisse der Radfahrerinnen und Radfahrer angepasst. Hier braucht es keine 5-Stern-Lösungen wie in einem All-inclusive-Paket, sondern Speisekarten mit gesunder und alternativer Kost, Abstellfläche für die zahlreichen Fahrräder und Ausflugsziele, die die Region näher vorstellen, die man aber auch mit dem Rad erreichen kann.
Auch die Gewohnheiten sind andere. Während die normalen Urlaubsgäste gerne lange schlafen, sind die Radfahrer schon bald beim Frühstück anzutreffen, weil sie nicht in der größten Hitze fahren möchten, sondern lieber früh aufbrechen, um zu Mittag ein neues Ziel zu erreichen und dort vielleicht einen Ausflug anstreben.
Auf diese Weise kann man sowohl einen Ausflug mit einer 20 Kilometer-Fahrt planen, um am Zielort eine Burg oder eine Stadt zu besichtigen, man kann aber auch eine lange Fahrt planen, bei der man verschiedene Möglichkeiten hat, um die sportliche Reise mit Ausflugszielen zu kombinieren. Wer mag, fährt den Radweg über 200 Kilometer oder länger in zügiger Zeit in ein paar Tagen, andere fahren zwei Wochen lang und besichtigen viele Städte und Landschaften. Der Fahrradtourismus hat durch die Beliebtheit des Fahrrades enormen Aufschwung gewonnen und das ist daran erkennbar, dass im Hochsommer viel Betrieb auf den Radwegen herrscht. Manche fahren nur zum nächsten Bad, andere sind hunderte Kilometer unterwegs, um die Natur auf diese Weise erleben zu können.
Nachdem der private PKW keine Besonderheit mehr war, wurde der PKW-Tourismus zur häufigsten Art, in Urlaub zu reisen oder einen Ausflug zu unternehmen. Davor war der Bustourismus sehr beliebt und das gilt auch heute noch mit modernsten Fahrzeugen. Mit wenig Geld kann auch der Bahntourismus angestrebt werden und durch die Klimadiskussionen haben viele die Bahn wieder für sich entdeckt. Aber ferne Ziele sind per Flugreise einfacher und schneller zu erreichen.
Es geht aber auch ganz anders, indem man einen Urlaub sportlich gestaltet und von Fahrradhotel zu Fahrradhotel strampelt, etwa beim langen Donauradweg quer durch Europa. Das ist der Ansatz im Fahrradtourismus.
Generell gibt es einige Begriffe rund um die Art der Reise. Die Individualreise ist etwa so definiert, dass man für sich selbst die Anreise durchführt und nicht etwa in einer Gruppe per Flug oder Bus zum Ziel fährt. Man kann auch per Trampen oder Trekking sich die freie Zeit überlegen. Ein ganz anderer Ansatz ist die Teilnahme an einer Kreuzfahrt und damit zum Begriff des Kreuzfahrttourismus. Oder ganz anders: wie wäre es mit dem Urlaub auf dem Hausboot?
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