Der optimale Fall beim Drehen eines Filmes ist jener, bei dem man nach dem Drehbuch die gesamten Dreharbeiten abwickelt, dann schneidet, Musik, Effekte und Soundeffekte hinzufügt und die Arbeit ist abgeschlossen. Der optimale Fall wird auch oft so gestaltet, einfach weil das Geld für Pick-Ups fehlt oder wie bei TV-Serien einfach die Zeit nicht gegeben ist.
Bei teureren Filmproduktionen und vor allem bei solchen, in denen besonders viele Special Effekts eingebaut werden, kommt man um Pick-Ups kaum herum.
Pick-Ups sind Dreharbeiten, die nach den eigentlichen Dreharbeiten zur Verbesserung des Endergebnisses durchgeführt werden. Besonders bei Filmen, in denen beispielsweise intensive Kämpfe zu sehen sind, kommt der Regisseur erst beim Schneiden auf bestimmte Einstellungen, die er aber nicht zur Verfügung hat.
Stimmt das Budget, dann werden Pick-Ups durchgeführt und mit den Schauspielerinnen und Schauspielern, manchmal auch mit den Stuntleuten alleine, werden die gewünschten Einstellungen nachgeholt. In manchen Fällen gibt es Pick-Ups nicht für den Film selbst, sondern für eine Special Edition oder einen Directors Cut, also für eine Filmversion, die über die Kinofassung hinausgeht und für die bestimmte Einstellungen gebraucht werden.
Pick-Ups stellen die Möglichkeit dar, bestimmte Unregelmäßigkeiten im Ablauf einer Handlung zu verfeinern, bestimmte Emotionen zu verstärken oder im umgekehrten Fall abzuschwächen. Keine Pick-Ups braucht man, wenn man mit Special Effects am Computer die Szene reparieren kann, doch dort, wo Schauspielerinnen und Schauspieler selbst agieren, kommt man um Pick-Ups, so Zeit und Geld vorhanden ist, nicht herum.
Das ist besonders bei komplizierten Aufnahmen mit vielen Tricks durch Computeranimationen oder durch Miniaturen der Fall. Erst beim Zusammenfügen der einzelnen Komponenten kommt man dahinter, dass ein Gesichtsausdruck fehlt oder es wird eine Szene völlig unerwartet geschnitten und dann fehlt ein kleines Stück. Bei normalen Filmen wird man sich eine andere Schnittvariante überlegen, aber bei großen Produktionen kommt es immer wieder zu Pick-Ups, um die bestmögliche Version bieten zu können.
Wenn man sich eine 40-minütige Folge einer TV-Serie ansieht oder gar einen ganzen Kinofilm, dann fallen Drehorte auf, man weiß, wer Regie geführt hat und wer mitgespielt hat, aber viele Arbeiten kennt man gar nicht.
Was man weiß ist, dass es ein Casting braucht, um die nötigen Schauspielerinnen und Schauspieler zu finden. Das gilt nicht nur für die Hauptrolle und oftmals gleichzeitig Titelrolle, sondern vor allem auch für viele Nebendarsteller, die als Statisten zu sehen sind und etwa in einer Krimifolge im Kaffeehaus zusammensitzen oder im Hintergrund durchs Bild laufen.
Die Hauptverantwortlich liegt beim Regisseur, der mitunter auch als Produzent agiert, meist ist der Produzent eine eigene Person. Der Regisseur kann zwar bestimmen, wie der Film gedreht wird, aber er kann nicht alles alleine machen. So gibt es verschiedene Abteilungen je nach Größe der Produktion und das Produktionsmeeting zum Abstimmen der Aktionen, etwa auch mit dem Produktionsdesigner besonders am Beginn der Zusammenarbeit. Das Gegenteil vom Produktionsmeeting ist die Spotting-Session als Nachbesprechung.
Der Regisseur oder Produzent braucht etwa einen Location Manager mit der Verantwortung für die Location also den eigentlichen Drehort für eine Szene. Er braucht aber noch viel mehr und hier kommen die Details zum Tragen, die man kaum wahrnimmt.
Die Ausstattungsabteilung umfasst etwa den Bühnenausstatter samt der Werkstatt für Bühnenbilder und den Set-Designer für die genaue Darstellung des Drehorts. Der On-Set-Dekorateur ist beim Dreh selbst dabei und kann sehr schnell Korrekturen anbringen, wenn dies erforderlich sein sollte. Der Requisiteur ist ebenfalls wichtig und liefert Dinge, die man beim Dreh angreifen kann. Wenig bekannt ist der Gold Room als wichtige Lagerhalle.
Die Kostümabteilung mit dem Kostümdesigner ist auch für den Gesamteindruck eine wichtige Unterstützung. Selbst bei der Auswahl von Jeans und T-Shirt für junge Leute in Serien braucht es eine richtige Auswahl und erst recht bei Filme von Science Fiction bis zum mittelalterlichen Ritterfilm.
Beim Dreh selbst gibt es zwei wichtige Begriffe mit der Bluebox als Leinwand, die später gefüllt werden kann wie etwa bei Trickaufnahmen und mit der Second Unit als zweites Drehteam, damit man schneller das nötige Filmmaterial schaffen kann.
Ist der Dreh abgeschlossen, dann kommt es zur Nachbearbeitung oder Postproduktion. Die Geräuschkulisse wird überarbeitet, der Sound-Designer kümmert sich um den richtigen Ton und dabei wird auch mit Source Cue gearbeitet. Miniaturen werden für nachträgliche Trickaufnahmen eingesetzt, speziell bei besonderen Filmen mit futuristischen oder historischen Gesamtansichten. Manchmal gibt es auch nach Abschluss der Hauptarbeit nachträgliche Drehtag, genannt Pick-Ups.
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