In vielen Fällen schafft man es bei der Produktion eines Filmes oder einer TV-Serie nicht, den Zeitplan bei den Dreharbeiten einzuhalten, wenn es nur ein Drehteam gibt. Daher hat es sich längst eingebürgert, dass man ein zweites Drehteam zum Einsatz bringt und das wird aus dem Englischen kommend Second Unit genannt.
Die Second Unit ist ein eigenes Drehteam mit einem zweiten Regisseur, eigenen Kameraleuten und sonsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die für das Drehen gebraucht werden. In vielen Fällen ist die Second Unit eine Einheit, die Special Effects, Stuntszenen oder ähnliche Aufnahmen durchführt, bei denen die Hauptdarsteller nicht gebraucht werden.
Die Hauptdarsteller drehen mit dem eigentlichen Drehteam, die Nebendarsteller sind mit der Second Unit im Einsatz. Manchmal gibt es auch mehr als zwei Drehteams, das ist aber aus Kostengründen sehr selten. Der Grund ist immer der Zeitplan. Je komplizierter die Aufnahmen, desto wahrscheinlicher ist der Einsatz eines weiteren Drehteams, weil dann auch der Zeitfaktor eine Rolle spielt.
Bei "Herr der Ringe" von Peter Jackson waren bis zu sieben Drehteams unterwegs, um die komplexen Aufnahmen von Mittelerde zeitgerecht fertigstellen zu können. Von der TV-Serie "Buffy" weiß man, dass das Hauptteam die zentralen Szenen gedreht hat, die Second Unit drehte Kampfszenen und kleine Szenen, die in die Haupthandlung reingeschnitten werden können.
Manchmal lässt man auch die Special Effects-Leute an die Kamera und Regie, damit sie im Rahmen der Second Unit genau jene Einstellungen selbst produzieren können, die sie später für CGI-Effekte brauchen. Denn diese Leute wissen, welche Einstellungen sie brauchen, um später Computeranimationen, Monster und andere Elemente einbauen zu können.
Wenn man sich eine 40-minütige Folge einer TV-Serie ansieht oder gar einen ganzen Kinofilm, dann fallen Drehorte auf, man weiß, wer Regie geführt hat und wer mitgespielt hat, aber viele Arbeiten kennt man gar nicht.
Was man weiß ist, dass es ein Casting braucht, um die nötigen Schauspielerinnen und Schauspieler zu finden. Das gilt nicht nur für die Hauptrolle und oftmals gleichzeitig Titelrolle, sondern vor allem auch für viele Nebendarsteller, die als Statisten zu sehen sind und etwa in einer Krimifolge im Kaffeehaus zusammensitzen oder im Hintergrund durchs Bild laufen.
Die Hauptverantwortlich liegt beim Regisseur, der mitunter auch als Produzent agiert, meist ist der Produzent eine eigene Person. Der Regisseur kann zwar bestimmen, wie der Film gedreht wird, aber er kann nicht alles alleine machen. So gibt es verschiedene Abteilungen je nach Größe der Produktion und das Produktionsmeeting zum Abstimmen der Aktionen, etwa auch mit dem Produktionsdesigner besonders am Beginn der Zusammenarbeit. Das Gegenteil vom Produktionsmeeting ist die Spotting-Session als Nachbesprechung.
Der Regisseur oder Produzent braucht etwa einen Location Manager mit der Verantwortung für die Location also den eigentlichen Drehort für eine Szene. Er braucht aber noch viel mehr und hier kommen die Details zum Tragen, die man kaum wahrnimmt.
Die Ausstattungsabteilung umfasst etwa den Bühnenausstatter samt der Werkstatt für Bühnenbilder und den Set-Designer für die genaue Darstellung des Drehorts. Der On-Set-Dekorateur ist beim Dreh selbst dabei und kann sehr schnell Korrekturen anbringen, wenn dies erforderlich sein sollte. Der Requisiteur ist ebenfalls wichtig und liefert Dinge, die man beim Dreh angreifen kann. Wenig bekannt ist der Gold Room als wichtige Lagerhalle.
Die Kostümabteilung mit dem Kostümdesigner ist auch für den Gesamteindruck eine wichtige Unterstützung. Selbst bei der Auswahl von Jeans und T-Shirt für junge Leute in Serien braucht es eine richtige Auswahl und erst recht bei Filme von Science Fiction bis zum mittelalterlichen Ritterfilm.
Beim Dreh selbst gibt es zwei wichtige Begriffe mit der Bluebox als Leinwand, die später gefüllt werden kann wie etwa bei Trickaufnahmen und mit der Second Unit als zweites Drehteam, damit man schneller das nötige Filmmaterial schaffen kann.
Ist der Dreh abgeschlossen, dann kommt es zur Nachbearbeitung oder Postproduktion. Die Geräuschkulisse wird überarbeitet, der Sound-Designer kümmert sich um den richtigen Ton und dabei wird auch mit Source Cue gearbeitet. Miniaturen werden für nachträgliche Trickaufnahmen eingesetzt, speziell bei besonderen Filmen mit futuristischen oder historischen Gesamtansichten. Manchmal gibt es auch nach Abschluss der Hauptarbeit nachträgliche Drehtag, genannt Pick-Ups.
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