Sobald über das Pensionssystem gesprochen wird, fällt fast automatisch der Begriff des Generationenvertrages. Es handelt sich dabei aber im Gegensatz zu vielen anderen echten Verträgen um kein Papier, das unterzeichnet wurde, sondern um ein Grundverständnis in der Gesellschaft, für einander zu sorgen.
Der Generationenvertrag kann so umschrieben werden, dass jene Menschen, die einer Berufstätigkeit nachkommen, für jene sorgen, die in der Pension sind. Damit erwirtschaften die "jungen" Leute das Geld, das notwendig ist, damit die "alten" Leute ihre Pension erhalten könne. Dies wird auch deshalb gemacht, weil man selbst Interesse daran hat, später eine Pension zu beziehen, die durch die nächste Generation finanziert werden soll.
Der Haken an der Geschichte ist die moderne Medizin und viele gesellschaftliche Veränderungen. Die bessere Medizin, gesünderes Leben, mehr Sport - all diese Faktoren haben dazu geführt, dass die Menschen immer älter werden. Damit steigt die Zahl jener Personen fast schon dramatisch an, die in der Pension sind und die diese auch viel länger in Anspruch nehmen, als dies noch vor 20 Jahren der Fall war.
Gleichzeitig sinkt die Zahl der jungen Leute und das wiederum bedeutet, dass es weniger Leute gibt, die die Finanzierung der Pensionen absichern können. Der Generationenvertrag ist damit zumindest gefährdet und umfasst zwei aktuelle Probleme: a) die Sicherung der Pensionen aktuell und erst Recht in der Zukunft und b) die finanziellen Schwierigkeiten der jungen Leute, die jetzt schon existieren.
Denn das Leben wird immer teurer - Wohnen, Mobilität, Lebensmittel, Kinder - der Finanzbedarf ist hoch, aber die Gehälter sinken durch den globalen Wettbewerb eher, als dass sie steigen. Eine höhere Belastung zugunsten des Pensionssystems ist daher nicht möglich. Und viele sparen und verzichten auf eigene Kinder, wodurch sich diese Situation weiter verschärft. Die Gesellschaft war einmal eine Pyramide mit breiter Basis in Form der jungen Menschen und schmaler Spitze in Form der alten Leute. Es ist jetzt nicht umgekehrt, aber es gibt viel mehr alte Leute, die zu versorgen sind und weit weniger junge Leute als früher. Familien mit drei Kinder sind selten geworden, Paare ohne Kind hingegen häufiger.
An den Generationenvertrag hält man sich weiterhin, aber es ist regelmäßig zu prüfen, inwieweit diese Überlegung finanzierbar bleibt. Ein Plan B als Alternative ist schwer zu finden. Selbst die Erhöhung des Pensionsalters bringt wenig, wenn es dafür die Arbeitsplätze nicht gibt.
Themenseiten
Freizeit
Veranstaltungen
Unterhaltung
Freizeit/Urlaub
Hobbys
Leben und Alltag
Auto / Verkehr
Wetter / Natur
Lebensmittel
Bauernmarkt
Gartenlexikon
Wohnlexikon
Modelexikon
Wirtschaft und Gesellschaft
Wirtschaft
Politik/Bildung