"Gib Gas" ist tatsächlich auch eine Redewendung, die aber als solche gar nicht wahrgenommen wird, weil sie oft ausgesprochen wird. "Gib Gas" hat durch die Wichtigkeit des Autofahrens längst einen fixen Platz im Sprachgebrauch und umschreibt das Beschleunigen - allerdings nicht nur beim Autofahren, sondern auch in vielen anderen Alltagssituationen.
Das klassische Beispiel der Redensart "Gib Gas" ist natürlich das Beschleunigen beim Autofahren. Damit ist aber nicht unbedingt jetzt die Erhöhung der Geschwindigkeit gemeint, sondern das Bestreben, in möglichst kurzer Zeit von A nach B zu gelangen. "Gib Gas" wird zum Beispiel gesagt, wenn man gemeinsam auf einer Terminrunde ist und der erste Termin länger gedauert hatte, als geplant war. Dann fordert die mitfahrende Person den Autofahrer auf, sich bei der Fahrt mehr zu beeilen als üblich ist, um den zweiten Termin einhalten zu können.
Die Redewendung hat aber auch abseits des Autofahrens allgemeine Gültigkeit und steht auch dann für das Erhöhen des Tempos. Wenn man ein Projekt abschließen muss und der Abgabetermin näher rückt, dann "geben alle Gas", um sicherzustellen, dass der Termin auch eingehalten werden kann. Hier fährt man nicht Auto, sondern beeilt sich bei allen erforderlichen Arbeitsschritten, um das Finale nicht zu verpassen.
Man gibt auch Gas, wenn man eine Fernsehsendung unbedingt erleben will, aber noch unterwegs ist. "Gib Gas" sagt dann Freund A zu Freund B, wenn die beiden zu Fuß die Wohnung erreichen wollen und die Zeit knapp wird. Daher ist das Gaspedal nicht unbedingt im Mittelpunkt der Redewendung, auch wenn es als Basis für den Ausspruch herhalten durfte.
Statt "beeilen wir uns" ist die Redewendung gib Gas viel beliebter geworden. Man kann jetzt das Autofahren und seine zentrale Funktion in der modernen Welt als Grund anführen, aber Gas wird erst seit kurzem im Erdgasauto verwendet - gib Sprit (Benzin/Diesel) würde mehr Sinn machen. Und bei einem Projekt im Büro, beim Lernen für die nächsten Tests macht Gas gar keinen Sinn, aber Beeilen ist schon eine gute Lösung. So sind auch aus der Technik heraus entstandene Redewendungen häufig sinnfrei und doch beliebt.
In früheren Jahrhunderten bedeutete die Technik, dass man eine Säge nutzt, um einen Ast abzusägen oder dass man Eisen zum Schmelzen bringt. Heute hat man es mit Dienstleistungen rund um die Uhr zu tun, mit einem Kabelsalat oder mit Datenleitungen. Alte und neue Methoden haben aber gemeinsam, dass es diverse Redensarten gibt, die der Technik entnommen wurden.
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