Ende Mai 2013 entstand in Mitteleuropa ein weiteres schweres Hochwasser, das auf zwei Faktoren zurückzuführen war. Der erste Faktor war ein extrem feuchter Mai, der zweite Faktor mehrere massive Tiefdruckgebiete, die Mitteleuropa mit intensivem Regen versorgt hatten.
Die Grundlage des Hochwassers von 2013 war der feuchte Winter und das darauf folgende feuchte Frühjahr. Schnee gab es bis in den März hinein und zwar in großer Menge - auch im Flachland. Die Böden waren damit nicht so ausgetrocknet wie in den Jahren davor und darauf folgten viele Regentage von März bis Mai, wobei der Mai in Österreich einer der feuchtesten seit Beginn der Messungen war. Damit war der Boden gesättigt - nicht nur in Österreich, auch in Deutschland oder Tschechien und Polen.
Auf diese ohnehin schon problematische Situation, die kleine lokale Hochwässer bereits verursacht hatte, folgte eine ungewöhnliche Wettersituation, nämlich ein Vb-Tief ohne Mitwirkung von Italien. Normalerweise wird aus dem Mittelmeer sehr viel Feuchtigkeit gegen den Uhrzeigersinn in den Alpenraum transportiert.
Diesmal wurde das Wasser vom Schwarzen Meer geholt und über Polen und Deutschland gegen den Uhrzeigersinn zu den Alpen gebracht. Es gab intensivsten Regen binnen weniger Stunden. In Vorarlberg regnete es an manchen Orten innerhalb von zwei bis drei Tagen 300 Liter auf den Quadratmeter und das sind Regenmengen, die auf gesättigten Boden trafen. In Bayern wurden innerhalb von vier Tagen sogar bis zu 400 Liter gemessen.
Die Folge waren einerseits Murenabgänge im Alpenraum und andererseits großflächige Überflutungen an den großen Flüssen. Die Schweiz hatte noch Glück und wurde nur gestreift. Es gab hohe Pegelstände in der Ostschweiz, aber kaum Überflutungen. Ganz anders sah es in Österreich und Deutschland sowie in Tschechien und Polen aus. In Österreich waren mit Inn, Salzach und Donau die großen Flüsse die großen Problemgebiete und zusätzlich die vielen Hänge, die durchfeuchtet waren und zahlreich abgingen. Über 100 Murenabgänge wurden gezählt. In Deutschland gab es Regionen, die wie Seen aussahen, aber eigentlich Städte und Dörfer sein sollten. Und diese Situationen gab es in Mitteldeutschland genauso wie in Bayern und Ostdeutschland.
Auch Tschechien wirkte so, als ob das Land ein Gewässer wäre. Prag kam noch halbwegs glimpflich davon, auch wenn die U-Bahn gesperrt werden musste. Aber viele Regionen standen großflächig unter Wasser. Das Wasser, das durch die Elbe nach Deutschland gebracht wurde, sorgte dort wie schon 2002 für starkes Hochwasser. Dresden war diesmal besser vorbereitet und kam mit dem Schrecken davon, andere Städte mussten aufgegeben werden, in manchen Fällen waren tausende Menschen evakuiert worden. In Polen war der Südwesten betroffen.
Das Hochwasser kann verschiedene Intensitäten haben. So gab es im Oktober 2020 in Ostösterreich überraschend intensiven Regen über Tage und auf Höhe von Hainburg, wo die Donau in den trockenen Jahren zuvor kaum mehr als einen Meter Wasserstand hatte, gab es auf einmal über fünf Meter Wasserstand an der Donau, was einem HQ5 entsprach. Passiert ist aber nichts, es muss also nicht gleich eine Überflutung stattfinden. Die HQ-Angabe zeigt aber, dass außergewöhnlich viel Wasser vorhanden war und so ist die Angabe des HQ-Ereignis eine wichtige Information.
Das Jahrhunderthochwasser 2002 ist allen noch in Erinnerung, es gab aber auch danach in Österreich und zum Teil auch in weiteren europäischen Ländern ein Zuviel an Wasser, warum auch immer.
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