Der Mensch hat viele Versuche unternommen, um die Natur so herzurichten, wie es für ihn passt. Der Haken dabei ist, dass die Natur trotzdem stärker ist und das Hochwasser ist einer jener Momente, bei dem man sich dessen bewusst wird.
Eine Ursache für das Hochwasser neben allen Wettermöglichkeiten wie Dauerregen oder Starkregen sowie Schneeschmelze ist die Flussbegradigung, für die nicht das Wetter, sondern der Mensch verantwortlich ist. Damit sind Veränderungen im Flussverlauf gemeint, die künstlich hergestellt werden, um den Verlauf des Flusses abzukürzen.
Zahlreiche regionale Entscheidungen wurden getroffen, um den Fluss zu begradigen, was bedeutet, dass natürlich vorgesehene Kurven zurückgebaut werden und der Fluss schnurgerade sein Wasser transportieren kann. Und gerade bei starkem Regen und hohem Wasserstand kann dies fatale Folgen haben. In zahlreichen Dokumentationen ist das Thema bereits ausgearbeitet worden, weil das Wasser mit der Geschwindigkeit an Wucht zulegt.
Das bedeutet, dass die Flussbegradigung nicht nur mehr Baufläche in Ufernähe möglich macht - weshalb diese Baumaßnahmen auch getroffen wurden, sondern der Fluss wird schneller. Gibt es Hochwasser und der Fluss erhöht seine Geschwindigkeit, dann wird dies zum Problem, wenn er doch in eine Kurve kommt, weil das Wasser durch die Wucht nicht in der vorgesehenen Zone bleibt, sondern aufgrund der Geschwindigkeit versucht, weiter geradeaus zu fließen. Gibt es in dieser Kurve eine Ortschaft oder auch einzelne Häuser, dann ist die Bedrohung sehr groß.
Das Hochwasser im Jahr 2002 hat mehr als deutlich die Probleme bei oft kleineren Flüssen und Bächen gezeigt. Der Eingriff der Menschen passierte auf zwei Weisen: einerseits wurde die Fließgeschwindigkeit erhöht, andererseits die Gewässer auch eingeengt. Links und rechts von Bach, Fluss oder auch See wurden Häuser gebaut, die akut bedroht sind, sobald es stärker zu regnen beginnt oder der Schnee schnell schmilzt.
Ein sehr großer Fehler, den das Hochwasser 2002 zeigte, war auch, dass das Wasser gar keinen Platz mehr hat. Es kann sich nicht ausdehnen, wenn die Flüsse voll sind, weil es keine Rückhaltebecken gibt, also Bereiche, in denen sich Hochwasser ausdehnen kann. Solche Zonen reduzieren die Geschwindigkeit und somit den Druck des Flusses sowie seiner Wassermassen, wodurch die Hochwassergefahr leichter kontrolliert werden kann.
Es ist also kein Zufall, dass nach 2002 in vielen betroffenen Gemeinden und Regionen solche Zonen aufgebaut wurden, um die Schäden einzudämmen. Spätere Hochwassersituationen haben dort, wo man die Maßnahmen bereits umgesetzt hatte, gezeigt, dass sie sehr hilfreich sind, wenn wieder Hochwasser droht.
Bei der Entstehung von Hochwasser kann man verschiedene Ebenen als Ursache betrachten. Die eine Ebene ist der Mensch selbst, der durch seine Bautätigkeit zur Versiegelung beiträgt. Die Flussbegradigung sorgte für noch höhere Abflussgeschwindigkeit und förderte die Bildung von Hochwasser zusätzlich.
Die zweite Ebene sind die Jahreszeiten und damit etwa die Schneeschmelze mit sehr viel mehr Wasser, wenn es hohe Schneemengen auf den Bergen gegeben hatte. Gab es ohnehin im Flachland viel Regen, kann sich leicht Hochwasser bilden.
Die dritte Ebene ist das Wetter selbst. Die Grundlage ist oftmals der Wasserstand beim Grundwasser, denn bei längerem Regenwetter kann der Wasserstand erhöht sein und wenn es dann zu einem Unwetter vielleicht auch mit Starkregen kommt, ist Hochwasser keine Überraschung. Dann laufen die Kanäle voll und schnell werden Keller überflutet. Eine andere Situation ist im Bergland festzustellen, wenn große Regenmengen Material wie Bäume, Äste oder Steine mit sich führen und es zu einer Staubildung an einer engen Stelle kommen kann. Irgendwann überwindet das Wasser diese Stelle mit Wucht und es kommt sehr viel Wasser oft mit Material zu Tale. Man spricht hier von einer Verklausung.
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