Neben lang anhaltenden Regenfällen, die den Boden so durchfeuchten, dass er kaum mehr Wasser aufnehmen kann, ist auch die Schneeschmelze eine mögliche Ursache für Hochwasser. Wenn die Temperaturen wieder ansteigen und sich der Winter zurückzieht, beginnt der Schnee zu schmelzen.
Zuerst zieht sich das im Winter so beliebte weiße Naturelement aus den Tälern zurück, schon bald beginnt aber auch im Mittelgebirge der Schnee sich in Wasser zu verwandeln. Nun hängt es davon ab, wie die Wetterlage insgesamt beschaffen ist und wie viel Schnee im Winter gefallen ist. Besonders gefährlich wird es, wenn beide Faktoren zusammenspielen.
Gibt es eine Regenphase mit immer wieder größeren Regenmengen und hat der Winter viel Schnee gebracht, dann kommen große Wassermengen zusammen, die zu Tale strömen. Im Tal selbst können die Bäche und Flüsse kaum mehr Wasser aufnehmen, weil es immer wieder geregnet hat und damit die Kapazität schon fast erfüllt ist. Ein Starkregen mit intensiven Regenmengen innerhalb weniger Stunden ist dabei gar nicht notwendig. Eine Wetterphase mit einer verregneten Woche reicht oftmals aus, um die Hochwassergefahr steigen zu lassen.
Dass es regnet, schließt die Schneeschmelze nicht aus, denn es kann auch bei deutlichen Plusgraden viel Niederschlag geben und daher schmilzt der Schnee dennoch. Er vereinigt sich damit in Form von Wasser mit dem Wasser, das vom Himmel fällt und damit gibt es eine erhöhte Hochwassergefahr. Sie betrifft die Täler besonders stark, aber auch im Mittelgebirge kann es zu Überschwemmungen kommen.
Dort, wo die Natur freien Raum bietet, ist das Problem scheinbar nicht so groß, aber der Haken besteht darin, dass es im Mittelgebirge zu Hangrutschungen kommen kann, wenn der Hang bereits stark durchfeuchtet ist und nun noch mehr Wasser zugeführt wird. Diese Hänge bedrohen die Täler zusätzlich. Besonders gefährlich können Schlammlawinen sein, die weiteres Material wie Bäume, Äste und Steine mit sich reißen und in die Städte und Gemeinden bringen - und zwar mit großer Wucht.
Die Schneeschmelze alleine löst nur in ganz extremen Situationen Hochwasser aus. Auch dann, wenn es viel Schnee gegeben hat, ist die Situation normalerweise kontrollierbar, weil nicht der gesamte Schnee gleichzeitig als Wasser zu Tale befördert wird. Aber trifft diese Wassermenge auf viel Niederschlag, wird die Gefahr für Hochwasser sehr hoch.
Bei der Entstehung von Hochwasser kann man verschiedene Ebenen als Ursache betrachten. Die eine Ebene ist der Mensch selbst, der durch seine Bautätigkeit zur Versiegelung beiträgt. Die Flussbegradigung sorgte für noch höhere Abflussgeschwindigkeit und förderte die Bildung von Hochwasser zusätzlich.
Die zweite Ebene sind die Jahreszeiten und damit etwa die Schneeschmelze mit sehr viel mehr Wasser, wenn es hohe Schneemengen auf den Bergen gegeben hatte. Gab es ohnehin im Flachland viel Regen, kann sich leicht Hochwasser bilden.
Die dritte Ebene ist das Wetter selbst. Die Grundlage ist oftmals der Wasserstand beim Grundwasser, denn bei längerem Regenwetter kann der Wasserstand erhöht sein und wenn es dann zu einem Unwetter vielleicht auch mit Starkregen kommt, ist Hochwasser keine Überraschung. Dann laufen die Kanäle voll und schnell werden Keller überflutet. Eine andere Situation ist im Bergland festzustellen, wenn große Regenmengen Material wie Bäume, Äste oder Steine mit sich führen und es zu einer Staubildung an einer engen Stelle kommen kann. Irgendwann überwindet das Wasser diese Stelle mit Wucht und es kommt sehr viel Wasser oft mit Material zu Tale. Man spricht hier von einer Verklausung.
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