Beim Hochwasser muss man verschiedene Kategorien unterscheiden. Es gibt Hochwasser wie jenes des Jahres 2002, das als Jahrhunderthochwasser in die Geschichte einging und mancherorts tagelang, mancherorts wochenlang für Überschwemmungen sorgte. Und es gibt Hochwasser, die nach wenigen Stunden erledigt sind.
Was den Starkregen betrifft, sind beide Varianten denkbar. Das Hochwasser 2002 wurde vor allem deshalb ausgelöst, weil sich ein Vb-Tief über Italien gebildet hatte, das gegen den Uhrzeigersinn sehr langsam große Feuchtigkeit in den Alpenraum brachte. Tagelang regnete es intensiv, sodass man von einem Starkregen sprechen musste und der Boden konnte das Wasser bald nicht mehr aufnehmen. Die Überflutungen, die von Österreich über Bayern bis zur Elbe und weiter über Tschechien bis nach Rumänien reichten, waren eine logische Konsequenz des tagelangen Regens, der häufig als Starkregen vom Himmel fiel.
Eine andere, häufiger anzutreffende Situation, ist ein überschaubarer Starkregen. Überschaubar heißt, dass binnen einer Stunde oder manchmal auch eines Nachmittags starker Regen vom Himmel fällt. Dieser kann so große Niederschlagsmengen mit sich bringen, dass die Kanalisation das Wasser nicht aufnehmen kann und es kommt zur Überschwemmung ganzer Straßenzüge. Manchmal sind auch ganze Orte oder Städte überschwemmt. Dieses Hochwasser ist aber beendet, sobald der Starkregen aufhört und die Aufräumungsarbeiten können beginnen.
Gerade diese kurzfristigen Starkregensituationen werden heftig diskutiert. Der Eindruck entsteht, dass diese intensiven Regenfälle häufiger werden und der Klimawandel wurde als Ursache erkannt. Doch wissenschaftlich ist das nicht zu bestätigen, weil man zu wenig über die letzten Jahrhunderte bis Jahrtausende weiß. Vielleicht gab es solche intensiven Regenfälle auch damals schon in der bekannten Zahl.
Fakt ist, dass es auffällt, wie oft ein solcher Starkregen auftritt. In Wien hat es einmal innerhalb einer Stunde soviel geregnet wie sonst in einem ganzen Monat. Die Kanalisation konnte das Wasser nicht aufnehmen und der Wiener Gürtel glich teilweise einem Fluss, wo normalerweise eine trockene Straße sein sollte. Zwei Stunden später war die Aktion aber auch schon beendet. In Graz war dieser Effekt auch schon mehrfach aufgetreten - Regen binnen Stunden oder gar nur einer Stunde, der sonst in einem Monat fällt.
Für die Betroffenen ist aber die Unterscheidung eines langen Hochwassers wie jenem von 2002 und einem kurzfristigen durch einen einzelnen Starkregen unerheblich - denn der Schaden ist auf gleiche Weise groß. Und das Hochwasser 2013 zeigte, dass 2002 keine einmalige Geschichte war.
Bei der Entstehung von Hochwasser kann man verschiedene Ebenen als Ursache betrachten. Die eine Ebene ist der Mensch selbst, der durch seine Bautätigkeit zur Versiegelung beiträgt. Die Flussbegradigung sorgte für noch höhere Abflussgeschwindigkeit und förderte die Bildung von Hochwasser zusätzlich.
Die zweite Ebene sind die Jahreszeiten und damit etwa die Schneeschmelze mit sehr viel mehr Wasser, wenn es hohe Schneemengen auf den Bergen gegeben hatte. Gab es ohnehin im Flachland viel Regen, kann sich leicht Hochwasser bilden.
Die dritte Ebene ist das Wetter selbst. Die Grundlage ist oftmals der Wasserstand beim Grundwasser, denn bei längerem Regenwetter kann der Wasserstand erhöht sein und wenn es dann zu einem Unwetter vielleicht auch mit Starkregen kommt, ist Hochwasser keine Überraschung. Dann laufen die Kanäle voll und schnell werden Keller überflutet. Eine andere Situation ist im Bergland festzustellen, wenn große Regenmengen Material wie Bäume, Äste oder Steine mit sich führen und es zu einer Staubildung an einer engen Stelle kommen kann. Irgendwann überwindet das Wasser diese Stelle mit Wucht und es kommt sehr viel Wasser oft mit Material zu Tale. Man spricht hier von einer Verklausung.
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