Eine seltenere aber auch sehr gefährliche Art von Hochwasser kann entstehen, wenn es zu einer Verklausung kommt. Dabei ist Hochwasser aber nur eine Möglichkeit, eine zerstörende Schlammlawine ist eine ähnlich gelagerte, aber gleichfalls bedrohliche Variante.
Eine Verklausung ist dann gegeben, wenn der natürliche Abfluss verhindert wird. Das kann bei einem Bach passieren, genauso bei einem Fluss. Die Verhinderung erfolgt dabei auf natürliche Weise durch Totholz oder durch transportiertes Treibgut, das sich dort stapelt, wo das Wasser normalerweise weiterfließen sollte. Die Folge ist, dass sich das Wasser höher sammelt als üblich und damit kommt es zu einem Rückstau und zu immer größerem Druck.
Irgendwann kann dieses natürlich entstandene Becken dem Druck nicht mehr standhalten und mit einer großen Welle wird die Verklausung aufgelöst und viel mehr Wasser als üblich stürzt in die nächsten Gebiete. Die Gefahr von Verklausung ist dabei vor allem in der Bergwelt ein großes Thema. Denn dort transportiert Wasser die abgebrochenen Äste und auch abgerutschte Steine weiter und wenn es zu einem Rückstau kommt, dann entsteht hoher Druck durch die Abwärtsbewegung. Wird die Barriere überwunden, dann kracht das ganze Material mit einer Aktion zu Tale und das kann einen ganzen Ort zerstören.
Ein dramatisches Beispiel erlebten die Menschen in St. Lorenzen in der Steiermark im Juli 2012.
Damals kam es zu solchen Verklausungen und der Bergbach transportierte nach der Auflösung eine große Menge Wasser zu Tale, was sich in Form eine riesigen Schlammlawine offenbarte. Die Schlammlawine überrollte förmlich den kleinen Ort und sorgte für riesige Schäden. Es war dies ein Mix aus sehr viel gesammeltes Wasser in Kombination mit Erdreich und dem Treibgut, das die Verklausung ausgelöst hatte. Wäre es nicht zur Verklausung gekommen, dann hätte es das Problem kaum gegeben, durch den Rückstau und den aufgestauten Druck kam es aber zu einer Welle, die in Form der Schlammlawine den Ort voll getroffen hatte.
Hochwasser und Verklausung stellt insofern eine gefährliche Kombination dar, weil Bachwege einfach überfordert sind, wenn das gestaute Wasser mit einem Ruck geliefert wird. Die vorgesehenen Wege werden vom Wasser überschwemmt und verlassen und damit können ganze Städte unter Wasser gesetzt werden, obwohl insgesamt gar kein großes Hochwasser entstanden wäre. Doch in diesem Szenario kommt viel Wasser in kurzer Zeit auf eine Umgebung, die die Masse so schnell nicht verarbeiten kann und das bringt dann doch ein Hochwasser. Ist es eine Schlammlawine wie in St. Lorenzen, ist der Schaden noch größer, weil der Schlamm überall sich festsetzt und nur schwer zu entsorgen ist.
Bei der Entstehung von Hochwasser kann man verschiedene Ebenen als Ursache betrachten. Die eine Ebene ist der Mensch selbst, der durch seine Bautätigkeit zur Versiegelung beiträgt. Die Flussbegradigung sorgte für noch höhere Abflussgeschwindigkeit und förderte die Bildung von Hochwasser zusätzlich.
Die zweite Ebene sind die Jahreszeiten und damit etwa die Schneeschmelze mit sehr viel mehr Wasser, wenn es hohe Schneemengen auf den Bergen gegeben hatte. Gab es ohnehin im Flachland viel Regen, kann sich leicht Hochwasser bilden.
Die dritte Ebene ist das Wetter selbst. Die Grundlage ist oftmals der Wasserstand beim Grundwasser, denn bei längerem Regenwetter kann der Wasserstand erhöht sein und wenn es dann zu einem Unwetter vielleicht auch mit Starkregen kommt, ist Hochwasser keine Überraschung. Dann laufen die Kanäle voll und schnell werden Keller überflutet. Eine andere Situation ist im Bergland festzustellen, wenn große Regenmengen Material wie Bäume, Äste oder Steine mit sich führen und es zu einer Staubildung an einer engen Stelle kommen kann. Irgendwann überwindet das Wasser diese Stelle mit Wucht und es kommt sehr viel Wasser oft mit Material zu Tale. Man spricht hier von einer Verklausung.
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