Wenn es zu einem dramatischen Hochwasser kommt, wird immer wieder gerne der Begriff der Versiegelung genannt. Bei der Versiegelung im Sinne von Boden und Landfläche ist dabei die Benutzung des Menschen abseits der natürlichen Gegebenheiten gemeint.
Wird auf eine Grundfläche ein Haus oder eine Straße gebaut, dann wird diese Fläche - egal wie groß oder klein sie auch sein mag - versiegelt. Damit ist gemeint, dass der natürliche Abfluss, der auf dem Stück Land üblicherweise vor sich gehen würden, nicht mehr möglich ist. Wenn man sich ein Fußballfeld vorstellt, bei dem ein Drittel der Fläche betoniert wird, dann ist dieses Drittel versiegelt. Bei starkem Regen verteilt sich das Wasser auf die anderen zwei Drittel, denn der Beton verhindert, dass auf dem dritten Drittel Wasser versickern kann. Damit erhöht sich die Abflusserfordernis für die anderen Landstücke und das ist eine der Rezeptzutaten für ein Hochwasser mit großen Schäden.
Nicht nur die Flussbegradigungen sind ein Problem, weil die Fließgeschwindigkeit erhöht wird und damit auch der Druck steigt, sondern auch die Tatsache, dass selbst in einem kleinen Land wie Österreich täglich hektarweise Land verbaut wird. Mal wird ein neues Einkaufszentrum errichtet, mal neue Einfamilienhäuser und mal neue Straßensysteme. All diese Fälle reduzieren die Landfläche, auf der das Regenwasser versickern kann.
Gibt es weniger Möglichkeit zum Abbau des gefallenen Niederschlages, dann erhöht sich automatisch die Gefahr von Hochwasser für die verbliebenen Flächen und deshalb spricht man auch von der Versiegelung des Bodens im Sinne von Niederschlag und Abfluss. Der Raumnutzungsplan ist eine Möglichkeit, das Fortsetzen der Verbauung zu stoppen, aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass es doch immer wieder neue Bauten gibt, selbst in den gelben und roten Zonen. Das sind jene Zonen, die im Falle eines Hochwassers besonders gefährdet sind und vor allem in roten Zonen darf nicht mehr gebaut werden, bei gelben Zonen gibt es meist Auflagen.
In den letzten Jahrzehnten wurde darauf wenig Rücksicht genommen und so stehen heute Häuser nahe an Flüssen und Bäche, die dort eigentlich gar nicht stehen dürften. Und somit sind die Gebäude und die Einwohner gefährdet und gleichzeitig nimmt man den Gewässern den Platz, um sich auszudehnen, was die Hochwassergefahr reduzieren würde.
Bei der Entstehung von Hochwasser kann man verschiedene Ebenen als Ursache betrachten. Die eine Ebene ist der Mensch selbst, der durch seine Bautätigkeit zur Versiegelung beiträgt. Die Flussbegradigung sorgte für noch höhere Abflussgeschwindigkeit und förderte die Bildung von Hochwasser zusätzlich.
Die zweite Ebene sind die Jahreszeiten und damit etwa die Schneeschmelze mit sehr viel mehr Wasser, wenn es hohe Schneemengen auf den Bergen gegeben hatte. Gab es ohnehin im Flachland viel Regen, kann sich leicht Hochwasser bilden.
Die dritte Ebene ist das Wetter selbst. Die Grundlage ist oftmals der Wasserstand beim Grundwasser, denn bei längerem Regenwetter kann der Wasserstand erhöht sein und wenn es dann zu einem Unwetter vielleicht auch mit Starkregen kommt, ist Hochwasser keine Überraschung. Dann laufen die Kanäle voll und schnell werden Keller überflutet. Eine andere Situation ist im Bergland festzustellen, wenn große Regenmengen Material wie Bäume, Äste oder Steine mit sich führen und es zu einer Staubildung an einer engen Stelle kommen kann. Irgendwann überwindet das Wasser diese Stelle mit Wucht und es kommt sehr viel Wasser oft mit Material zu Tale. Man spricht hier von einer Verklausung.
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