"In der Hitze des Gefechts" bezieht sich auf die Kampfsituation auf dem Schlachtfeld, wenn der Kampf am intensivsten tobt. Zwar führt man in seinem Büro keine Kriege und Schlachten, aber manchmal hat man trotzdem das Gefühl und genau dann, wenn der Stress am größten ist, passieren die meisten Fehler. Genau auf diese Situation bezieht sich die Redewendung.
Die Redewendung ist damit eine aus der Gruppe der Redensarten, die von der Militärsprache abgeleitet wurden.
"In der Hitze des Gefechts" erfordert keine Leichenberge und schwere Kanonen, sondern es reicht schon ein Projekt, das abgeschlossen werden muss, bei dem aber noch viel zu tun ist und der Zeitplan ins Schleudern gerät. Hier gibt es verschiedene Anwendungsmöglichkeiten für die Redensart.
So kann jemand "in der Hitze des Gefechts" einen kühlen Kopf bewahren, was bedeutet, dass trotz der Anspannung und Hetzerei mit Ruhe weitergearbeitet wird. An sich sollte man annehmen, dass nun noch hektischer gearbeitet wird, wobei dadurch erst recht unnötig viele Fehler passieren und das Projekt wohl endgültig zu spät fertig wird.
Andererseits kann jemand "in der Hitze des Gefechts" wirklich die Nerven wegschmeißen und Fehler ohne Ende machen oder einfach w.o. geben. Der Glaube, dass das Projekt noch zeitgerecht fertig wird, ist verloren gegangen und damit auch die Motivation, nochmals extra schnell zu arbeiten, um das Unmögliche möglich zu machen. Es kann aber auch sein, dass man sich weiterhin bemüht, aber immer hektischer wird, weil die Zeit stetig weiterrast - zumindest ist das gefühlt so.
Man spricht auch von Fehlern, die "in der Hitze des Gefechts" passiert sind. Dabei spielt es keine Rolle, wem der Fehler unterlaufen ist, weil als Begründung liefert die Redewendung bereits den Hinweis, dass es keine normale Arbeitssituation war, sondern ein hektisches Chaos, in dem Fehler nun einmal vorkommen können. Allerdings muss es auch gar nicht hektisch zugehen. Mit der Redewendung wird auch ausgedrückt, dass man einfach einen Fehler gemacht oder einen Fehler übersehen hat.
Mit der Redewendung in der Hitze des Gefechts werden aber auch ganz andere Situationen umschrieben. An sich ist die Hitze des Gefechts im vorgestellten Kontext zu sehen - man muss schnell etwas fertigbringen und wird hektisch. Das kann auch eine Schülerin sein, die noch viel zu viel für eine Prüfung lernen muss und nicht weiß, wo sie anfangen soll. Aber es gibt auch die Möglichkeit, dass es in einer Besprechung hitzig wird, wenn man sich nicht einig ist und die Hitze des Gefechts ist dann gut vergleichbar mit der Vorlage. Es wird zwar nicht mit Patronen aufeinander geschossen, aber mit Worten. Von der Wirkung her ist die Folge ähnlich zu sehen.
Obwohl viele nichts mit dem Militär oder in Österreich dem Bundesheer zu tun haben wollen, gibt es sehr viele bekannte Redewendungen, die genau aus dieser Ecke stammen. Wobei die Bedeutung der Marine noch stärker betont wird.
Denn gerade die Marine lieferte sehr viele Redewendungen, die man heute häufig hört. Nicht selten hört man am Arbeitsplatz, dass man jemanden ins Boot holen will oder dass alle im gleichen Boot sitzen. Die Herkunft von Militär und/oder Marine ist dabei kaum bewusst.
Aber auch die Redensarten abseits der Schifffahrt sind bestens bekannt. Wird es eng mit einem Projekt, dann hat man es nicht eilig, sondern man befindet sich in der Hitze des Gefechts. Der Chef wird auch so formuliert, dass er seine Leute auf Trab hält. Beide Beispiele sind Überlieferungen von Aussagen, die dem Militär entnommen wurden. Den Spieß umdrehen ist auch eine solche Redewendung, die Jung und Alt bestens kennen.
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