Alternativ zur Inflationsrate, die mit dem Vorjahresmonat das Preisniveau vergleicht und anzeigt, wie sich die Preise verändert haben, gibt es den Miniwarenkorb für den typischen Wocheneinkauf. Dazu gibt es noch eine weitere Möglichkeit, die Preisveränderungen anzuzeigen und das ist der Mikrowarenkorb.
Der Mikrowarenkorb geht von der Überlegung des typischen täglichen Einkaufs aus. Damit scheiden technische Geräte aus und das Tanken spielt keine große Rolle. Lebensmittel, Butter, Milch, Fleischprodukte, Obst und Gemüse stehen stattdessen im Mittelpunkt und wenn diese Produkte im Vergleich viel teurer geworden sind, kann es zum Effekt kommen, dass der Mikrowarenkorb eine viel höhere Inflationsrate ermittelt als die allgemeine Inflationsrate.
Solche Effekte sind besonders dann zu erkennen, wenn einerseits die Lebensmittel ein höheres Preisniveau erreichen, während zum Beispiel die Erdölprodukte wie Benzin, Diesel und Heizöl günstiger werden. Bei der Inflationsrate gleichen sich diese Trends aus und es gibt eine moderate Preissteigerung. Beim Miniwarenkorb zeigt sich schon ein höherer Wert, weil die Lebensmittel eine größere Bedeutung erfahren. Aber der wirkliche Unterschied wird erst dann offenbar, wenn man sich den Mikrowarenkorb ansieht.
Es ist schon vorgekommen, dass die Inflationsrate bei 2,0 % lag, der Miniwarenkorb aber bei 3,2 und der Mikrowarenkorb fast bei 4,0 % - also beinahe doppelt so hoch als die allgemeine Inflationsrate. Das ist für Menschen ohne Fahrzeug ein großes Alarmzeichen oder eigentlich auch die Bestätigung des eigenen Eindrucks, dass der Einkauf immer teurer wird. Pensionistinnen und Pensionisten sind davon stark betroffen, die nicht mehr viel mit dem Auto fahren, während sie aber weiterhin von Milch, Brot und Butter abhängig sind, um den täglichen Bedarf abzudecken.
Es gibt aber auch den umgekehrten Weg wie etwa zum Ende des Jahres 2019, als die Lebensmittel sich im Preis kaum verändert haben, während etwa die Wohnkosten ebenso wie die Dienstleistungen deutlich teurer wurden. Der Mikrowarenkorb lag bei 0 % oder sogar knapp darunter, während die allgemeine Inflationsrate bei knapp unter 2 % lag. Das heißt in dem Fall, dass der tägliche Einkauf preisstabil ist, während es sehr wohl eine dynamische Preisentwicklung gibt - die aber nicht täglich greift.
Durch den Ukraine-Krieg verteuerte sich die Energie und das wirkte sich auch auf die Preise etwa bei Lebensmittel markant aus. Im September 2022 erreichte der Mikrowarenkorb einen Wert von 11,5 % - zum Vergleich: die allgemeine Inflationsrate war mit 10,5 % auch extrem hoch geworden. Für finanzschwache Familien, Mindestrentner und ähnliche Personen wurde das Einkaufen damit zur finanziellen Herausforderung. Schon seit den 1950er-Jahren hat man solche Werte nicht mehr gesehen.
Grundlage des Preisvergleichs mit dem Vorjahr ist der Warenkorb samt seiner Unterarten Miniwarenkorb und Mikrowarenkorb, um auf Basis der Zusammenstellungen von Güter und Dienstleistungen die Unterschiede herausarbeiten zu können. Ausgedrückt wird das finale Ergebnis mit Hilfe der Inflationsrate. Es kann auch ein Preisrückgang erfolgt sein, auf Dauer ist das dann die oft befürchtete Deflation.
Gibt es eine Inflation, dann kann man verschiedene Arten unterscheiden. So gibt es die Außeninflation ebenso wie das Gegenteil der Binneninflation als geografische Ursache für die Preissteigerungen. Galoppierende Inflation ist eine schlimme Situation für eine Volkswirtschaft im Vergleich zur meist anzutreffenden schleichenden Inflation. Dann unterscheidet man in der Volkswirtschaft auch die offenen Inflation von der verdeckten Inflation. Weitere Möglichkeiten bestehen mit der Gewinninflation und der Kosteninflation.
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