"Ins eigene Knie schießen" ist eine ziemlich brutal klingende Redewendung, die zum Ausdruck bringt, dass man im Begriff ist, sich selbst zu schaden. Diese aus der Umgangssprache hergeleitete Redensart trifft man in den verschiedensten Lebenssituationen an, wobei Schusswaffen damit nicht gemeint sind, aber als Sinnbild passt der Schuss ins eigene Knie hingegen sehr gut.
Wenn ein Unternehmer einen Auftrag von einem verlässlichen Partner abzieht und einem neuen Partner erteilt, obwohl er weiß, dass dieser weniger Kenntnisse hat, aber auch weniger diskutiert, dann mag das auf den ersten Blick eine angenehmere Zusammenarbeit sein. Aber in Wirklichkeit schießt sich der Unternehmer ins eigene Knie, denn die Qualität der Ausführung wird kaum besser werden. Oft werden solche Entscheidungen nur getroffen, weil der Unternehmer ohne eigene Kenntnisse als Experte dastehen will und verabschiedet sich von Fachleuten, die bessere Ideen haben. Ein klarer Fall von Selbstschaden, der oft anzutreffen ist.
Jugendliche sprechen vom "Schuss ins Knie", wenn sie angestiftet werden, verbotene Methoden bei Prüfungen anzuwenden. Zwar kann dies hilfreich sein, aber man kann auch erwischt werden und das ist es nicht wert. Letztlich schadet man sich damit in den meisten Fällen mehr, als die Aktion nutzt - ein klarer Fall von Eigentor.
In der Welt des Sports spricht man vom "ins eigene Knie schießen", wenn ein Sportler seinen Verein wechselt und dadurch weniger verdient als beim alten Arbeitgeber. Zwar kann das emotionale Gründe haben, die die Entscheidung erklärbar macht, aber medial wird ein solcher Wechsel oft als "Schuss ins Knie" bezeichnet. Das geht aber auch anders herum. Wenn ein Spieler von einem kleineren Verein zu einem großen wechselt und deutlich mehr Geld verdient, aber ständig auf der Ersatzbank Platz nehmen muss, hat sich der Spieler auch ins eigene Knie geschossen. Zwar verdient er mehr, kann sich aber nicht durchsetzen.
Die Redewendung ins eigene Knie schießen umschreibt daher viele Situationen, in denen man selbst Schaden nimmt. Das kann der Verlust einer Freundschaft ebenso sein wie finanzielle Einbußen oder ähnliche negative Auswirkungen. Vor allem wird der Spruch dann genutzt, wenn man eine Handlung setzt, von der man überzeugt ist, dass sie richtig ist. Man präsentiert dies auch entsprechend und wenn es dann nicht klappt, ist der Schaden doppelt groß. Wenn man also anderen erklärt, wie es richtig gemacht gehört und dann passt es gar nicht, hat man den doppelten Schaden - man hatte Unrecht und den eigentlichen Schaden obendrein.
Heute lachen viele über den Aberglauben, aber er ist viel verbreiteter als angenommen und oftmals weiß man gar nicht, dass man täglich durchaus sehr bekannte Redewendungen nutzt, die darauf aufbauen. Die Abgrenzung von Aberglaube und Unglück ist schwierig zu ziehen und vieles kennt man, ohne es zu hinterfragen wie etwa den Ausdruck baden gehen oder die oft genutzte Redensart ins eigene Knie schiessen.
Die Würmer aus der Nase ziehen ist auch eine sehr bekannte Ausdrucksweise wie auch die Aufforderung Fahr zur Hölle! Vom Regen in die Traufe ist fast ein alltäglicher Spruch, ebenso wie in der Patsche sitzen oder Einem den Daumen halten. Der Teufel ist beim Aberglauben und Unglück stehts dabei. Den Teufel an die Wand malen ist so ein Beispiel dafür. Pack deine Siebensachen ist hingegen eine Redewendung, die man damit nicht in Verbindung bringen würde.
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