Gerade in der Wetterbeobachtung neigen die Menschen dazu, beeindruckende Titel zu vergeben wie Jahrhunderthochwasser oder Jahrhundertsommer und ähnliche Bezeichnungen mehr. Das trifft vor allem auf Wettererscheinungen zu, die tatsächlich so wirken, als würde es sie sehr selten geben. Aber diese Begriffe haben auch zum Teil wissenschaftliche Definitionen oder man nutzt den Begriff und stattet ihn mit bestimmten Parametern aus, damit sie zutreffen dürfen.
Unter einem Jahrhundertsommer wird ein Sommer verstanden, der außergewöhnlich heiß und trocken ist. Niederschlag gibt es kaum und die Temperaturen sind praktisch jeden Tag sehr hoch, selbst in Regionen, in denen dies normalerweise nicht der Fall ist. Auch in den höheren Bergregionen kann es zu hohen und sehr warmen Temperaturen kommen.
Ein Sommer, auf den diese Beschreibung besonders passt, war jener des Jahres 2003, wobei Sommer hier nur im meteorologischen Sinne stimmt. Denn dieser Jahrhundertsommer hat schon im April 2003 begonnen. Damals war zu Ostern eine Temperatur von 30 Grad Celsius im Schatten gemessen worden und in vielen Regionen Europas wurden Temperaturrekorde für den Monat April erfasst.
Eine solch heiße Wetterphase gibt es immer wieder, aber das Jahr 2003 hatte mehr zu bieten. Durch eine sogenannte Omega-Lage gab es über Wochen, wenn nicht Monate kaum eine Veränderung des Wetters, wodurch von April bis Juni täglich Rekordtemperaturen gemessen wurden. Die Omega-Lage ist eine Wettersituation, bei der ein sehr ausgeprägtes Hochdruckgebiet durch mehrere Tiefdruckgebiete eingesperrt wird. Es kann also nicht wie üblich weiterziehen und bleibt praktisch am Fleck stehen. Dadurch wirkt es viel länger als üblich. Daher gab es 2003 keine Gewitter und keine Erholung, die Städte glühten geradezu und es war auch kein regionales Phänomen.
Von Deutschland bis Italien, von Frankreich bis zu den baltischen Staaten reichte die Omega-Lage und sorgte in ganz Europa für Hitze. So manch Mensch wünschte sich eine Abkühlung, die aber erst im Juli eintraf. Denn der Juli war dann kühler und auch regnerisch, aber auch nur zwei Wochen. Danach kam der August und die Omega-Lage kehrte zurück. Es gab wieder Rekordtemperaturen und unzählige Tropennächte, also Nächte, in denen die Außentemperatur nicht unter 20 Grad Celsius sank. Seither gilt das Jahr 2003 als Jahrhundertsommer und wird nicht so leicht zu übertreffen sein.
Denn vor allem die Durchschnittstemperaturen waren so weit über den langfristigen Durchschnittstemperaturen, dass es schon eine monatelange heiße Phase braucht, um auch nur in die Nähe jener Werte aus dem Jahr 2003 zu kommen.
Aber es ist keine Einzelerscheinung, denn das Wetter hat immer wieder Überraschungen zu bieten. Im Jahr 2013 gab es im Winter viel Niederschlag, im Frühjahr auch und gipfelte in einem weiteren Jahrhunderthochwasser von Bayern bis Oberösterreich. Ende Mai schüttete es ohne Ende und Anfang Juni waren die Pegelstände zum Teil höher als beim Jahrhunderthochwasser 2002. Aber kaum war das Thema erledigt, setzte sich die Sonne durch, um zu bleiben. Sie blieb im Juni, sie blieb im Juli und sie blieb im August - es gab keine Gewitter, keinen Regen, null Luftfeuchtigkeit.
Wer immer mit Gelsen (Stechmücken) zu kämpfen hatte, hatte seine Freude, weil es war staubtrocken und das ist keine Grundlage für diese Insekten, die in der Nacht nerven. Die Situation passte perfekt zum Begriff des Jahrhundertsommers, aber hatte beängstigende Nebenwirkungen, denn die Wiesen staubten geradezu vor sich her, wurden immer gelber und der Regen blieb weiterhin aus. Damit war es schön und trocken, aber eigentlich für die Menschen schon zu schön und zu trocken - in Österreich wurden sogar erstmals mehr als 40 Grad Celsius im Schatten gemessen.
Mit dem Thermometer gelingt es, die aktuelle Temperatur oder genauer Lufttemperatur in Celsius zu messen, wobei zu berücksichtigen ist, dass man die Temperatur richtig erfasst. Wind und Luftfeuchtigkeit spielen auch eine große Rolle und so gibt es weitere Begriffe wie etwa den Taupunkt und die gefühlte Temperatur oder auch Behaglichkeitstemperatur sowie die effektive Temperatur beim Wetter.
Die Temperatur untergliedert sich im Empfinden der Menschen in kalte und warme Werte auch abhängig von der Jahreszeit. Es kann aber auch binnen eines Tages zu einer spürbaren Abkühlung beim Wetter oder umgekehrt zu einer Erwärmung des Wetters kommen. In der Übergangszeit kann es sowohl kühl (in der Früh) und warm (zu Mittag) sein und das führt zum volkstümlichen Begriff vom Zwiebelwetter.
Was Wetterbegriffe rund um warmes Wetter betrifft, gibt es verschiedene Situationen. Der Jahrhundertsommer wie im Jahr 2003 ist medial sehr einprägsam und dokumentiert überraschend hohe Temperaturen über einen langen Zeitraum. Der Altweibersommer ist in Ameria unter den Namen Indian summer bekannt und umschreibt eine sehr milde Wettersituation im Oktober. Im Hochsommer sind die Begriffe Hitzewelle und Hundstage ein Thema, wobei die Hundstage Ende Juli und Anfang August die heißeste Zeit bringen. Dann werden aus Großstädten oft auch Wärmeinseln mit geringer Abkühlung in der Nacht.
Beim kalten Wetter gibt es den Frost oder an sehr kalten Tagen auch den Dauerfrost. Nachtfrost in kalten Nächten ist dann auch ein Thema, aber dieses Thema ist in der Landwirtschaft häufiger ein Problem und zwar im Frühjahr, wenn klare Nächte für Frost sorgen, obwohl schon alles blüht. Im Winter ist eher die Inversion ein Thema, wenn im Tal durch Hochnebel kaltes Wetter und miese Sicht herrscht, auf den Bergen aber traumhaft warmes Wetter gegeben ist. Und dann gibt es auch noch das Tauwetter.
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