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"Jemand an der Nase herumführen" ist eine alte Redensart, die ihren Ursprung in der Unterhaltung der Menschen im Mittelalter hat. Damals war der Tanzbär ein gern gesehener Gast im Zirkus und auf ähnlichen Veranstaltungen und er hatte einen Nasenring und sein Führer konnte ihn so steuern.
Der Nasenring wird heute nicht mehr verwendet, aber die grundsätzliche Idee ist durchaus erkennbar, wenn Menschen miteinander agieren und sich gegenseitig auch manipulieren. Es gibt aber noch einen zweiten Ursprung, und zwar die Militärsprache. Hier ist die Bedeutung jene, dass man den Gegner an der Nase herumführt. Man nutzt die erste Bedeutung, um damit zu umschreiben, dass man mit einer List den Gegner getäuscht hat. Man hat ihn also so manipuliert, wie ehemals den Tanzbären mit dem Nasenring.
Heute bezieht sich die Redewendung vor allem darauf, dass man seinen Willen anderen aufdrängt oder dass man andere manipuliert. Wenn in einer Beziehung die Frau den Mann an der Nase herumführt, dann meint man damit, dass der Mann nichts zu melden hat und die Frau sagt, wo es langgeht. Das muss nichts Negatives sein, wenn es selbstbestimmt ist, aber in der Gesellschaft fällt dies auf, ist es doch früher andersherum gewesen.
In der Welt der Berufe führt man jemanden an der Nase herum, wenn man Falschinformationen weitergibt, sei es, um zwei Leute aufeinanderzuhetzen oder vor allem dann, wenn man eine falsche Fährte auslegen möchte, um die Kollegin oder den Kollegen zu manipulieren. Das kann aus Rachsucht passieren, aus reinem Vergnügen oder auch aus Gewinntracht, um zu vermeiden, dass der andere erfolgreicher ist als man selbst.
Immer dann, wenn man mit Informationen oder seinem eigenen Verhalten jenes einer anderen Person manipuliert, ist die Redewendung jemanden an der Nase herumführen gern genutzt. Das gilt zum Beispiel auch für Kinder, die ihre Eltern dominieren und sich stets durchsetzen. Aber es kann auch im positiven Sinne passieren, wenn man zum Beispiel durch einen Trick bei einem Gesellschaftsspiel seine eigentliche Strategie verbergen konnte. Die anderen haben sich darauf verlassen zu erahnen, was man plant und sind dann doch auf der Verliererstraße gelandet, weil sie im Unrecht waren.
Die Redewendung wird sehr häufig gesprochen und ist sehr bekannt. Sie kann offensiv und defensiv verwendet werden und trifft auf Situationen zu, in denen man absichtlich falsche Informationen weitergegeben hat und auch auf Situationen, in denen man einen Erfolg vorbereitet hat und das so gut, dass niemand es merken konnte. Der Mitbewerber wähnte sich in der besseren Position und hat dann doch das Nachsehen.
Obwohl viele nichts mit dem Militär oder in Österreich dem Bundesheer zu tun haben wollen, gibt es sehr viele bekannte Redewendungen, die genau aus dieser Ecke stammen. Wobei die Bedeutung der Marine noch stärker betont wird.
Denn gerade die Marine lieferte sehr viele Redewendungen, die man heute häufig hört. Nicht selten hört man am Arbeitsplatz, dass man jemanden ins Boot holen will oder dass alle im gleichen Boot sitzen. Die Herkunft von Militär und/oder Marine ist dabei kaum bewusst.
Aber auch die Redensarten abseits der Schifffahrt sind bestens bekannt. Wird es eng mit einem Projekt, dann hat man es nicht eilig, sondern man befindet sich in der Hitze des Gefechts. Der Chef wird auch so formuliert, dass er seine Leute auf Trab hält. Beide Beispiele sind Überlieferungen von Aussagen, die dem Militär entnommen wurden. Den Spieß umdrehen ist auch eine solche Redewendung, die Jung und Alt bestens kennen.
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