"Jemanden in die Karten sehen" ist eine Redewendung, die zur Gruppe jener gehört, die dem Kartenspiel entnommen wurden. Ursprünglich hat man besonders beim Poker, aber auch bei anderen Spielen den Wunsch, die Karten der Mitspieler zu kennen, um seine Strategie und seine Erfolgsaussichten genauer einschätzen zu können. Die Redensart bezieht sich aber nicht auf das Kartenspiel, sondern auf ähnlich gelagerte Lebenssituationen.
"Jemanden in die Karten sehen" kann zum Beispiel in der Arbeit zutreffen, wenn man die Machenschaften von Kolleginnen und Kollegen erahnen kann und sich darauf frühzeitig einstellt. Der Überraschungseffekt ist hinüber und vielleicht konnte man sogar die Aktion als solches unterbinden, bevor es dazu kommt. Positiver ist die Redensart auch dann zutreffend, wenn man frühzeitig erkennt, was der Vorgesetzte will und in seine Richtung arbeitet.
Im Wirtschaftsleben gibt es viele Konkurrenzsituationen, unter anderem auch zwischen Unternehmen und häufig geht es darum, Aufträge an Land zu ziehen. Wenn man der Konkurrenz in die Karten sehen kann, dann weiß man, was diese vorhat, was sie anbietet und zu welchem Preis. Natürlich weiß man das nicht wirklich, aber man hat vielleicht eine Idee und kann entsprechend reagieren. Auf diese Art und Weise kann man sich einen großen Vorteil erarbeiten. Allerdings kann es verschiedene Gründe geben, warum man das Wissen hat - zum Beispiel kann man auch Insiderinformationen erhalten haben oder man hatte wirklich den richtigen Instinkt.
Auch im Familienleben gibt es viele Beispiele von Situationen, in denen erahnt wird, was der andere vor hat. Letztlich geht es bei der Redewendung darum, dass man Pläne erahnt oder gar erfährt, von denen man eigentlich nichts wissen sollte. Entweder, weil man überlistet oder ausgetrickst werden soll, oder weil man überrascht werden soll.
Die Redewendung jemanden in die Karten sehen wird auch in den Medien gerne genutzt. Sie findet im Sport Anwendung, wenn ein Trainer erkannt hat, mit welcher Aufstellung der andere Trainer seine Mannschaft aufs Feld schickt, sie passt aber auch in der Politik, wenn die Konzepte der Konkurrenz frühzeitig erkannt wurden.
Es gibt viele Redewendungen, die seit Jahrhunderten bestehen und sich auf historische Gegebenheiten beziehen wie etwa die Holzverarbeitung, das Schmieden oder die Jagd. Und dann gibt es Redensarten, die erst in den letzten Jahrzehnten entstehen konnten, weil man dazu das Kino oder Computerspiele benötigt.
Ballern ist zum Beispiel eine Ausdrucksweise, die Spielefreaks am Computer oder mittlerweile am Handy kennen oder auch "großes Kino" in Bezug auf die großen Kinosäle, auch wenn etwas anderes gemeint sein mag. Die große Überschrift über all diesen Redensarten ist jenes von der Unterhaltung vom Kartenspiel bis zu den Medien.
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