Ein grundsätzliches Problem am Arbeitsplatz ist nicht nur aus Sicht der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass es eintönige Arbeit gibt. Die Motivation ist gering und das Frustpotential sehr hoch, was auch für den Arbeitgeber nicht gut ist. Denn das Ergebnis ist natürlich dann auch erwartet überschaubar. Um die Motivation zu erhöhen, hat man verschiedene Verbesserungen eingeführt oder zumindest versucht. Ein Weg ist mit Job Enlargement gegeben.
Der Begriff Job Enlargement wird mit Arbeitserweiterung übersetzt und ist eine Strategie im Rahmen der Unternehmensstrukturierung. Es handelt sich dabei um das Ziel, den Arbeitsbereich zu erweitern, um eine flexiblere Arbeitsaufgabe anbieten zu können, die mehr Abwechslung bietet und die zu höherer Motivation führen soll. Zugleich bekommen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen besseren Einblick in die Unternehmensstrukturen und werden enger an das Unternehmen gebunden.
Job Enlargement lässt sich am besten mit einem praktischen Beispiel erklären. Wenn man sich einen Lagerverwalter vorstellt, der bisher damit beschäftigt war, den Lagerbestand zu verwalten und entsprechende Listen zu führen, so könnte man im Rahmen von Job Enlargement seinen Arbeitsbereich dahingehend erweitern, dass er beim Aufzeigen von knappen Materialbeständen von sich aus tätig wird, indem er die Kostenvoranschläge einholt. Diese legt er dann dem Vorgesetzten vor.
Dadurch hat er zwei Aufgaben, die aber ineinander greifen. Vorstellbar wäre auch, dass er Kostenvoranschläge einholt und diese die Bestellung selbst durchführt, aber das würde dann eher für Job Enrichment sprechen, weil die Bestellung mehr Verantwortung bedeutet. Job Enlargement ist hingegen die Erweiterung bestehender Aufgaben auf gleichem Niveau. Die Idee dahinter besteht darin, dass man dem einzelnen Mitarbeiter mehr Aufgaben überträgt, was zu einer höheren Motivation führen soll. Außerdem wird man dann nicht so gerne das Unternehmen wechseln, wenn man mit diesem Vertrauen ausgestattet worden ist.
Der Haken an dem Job Enlargement liegt darin, dass es zu einer Mehrbelastung kommen kann, aber nicht zwangsläufig kommen muss. Im Falle des Lagerverwalters kann es durchaus sein, dass genug Ressourcen vorhanden sind, um die zusätzliche Tätigkeit durchführen zu können. Es kann aber auch sein, dass die bisherige Arbeit bereits die volle Zeit in Anspruch genommen hat. In dem Fall wäre die zusätzliche Aufgabe vielleicht interessant und motivierend, aber auch kritisch zu hinterfragen.
Es kann in manchen Fällen daher sein, dass man mit den zusätzlichen Arbeitsschritten sehr gut zurecht kommt, es kann aber genauso gut sein, dass es zu einer Stresssituation kommt, weil die zusätzliche Tätigkeit nicht bewältigt werden kann, weil man vorher schon ausgelastet war. Dieses Faktum gilt es zu prüfen, bevor man seitens der Führungskräfte die Maßnahmen des Job Enlargement setzt. Die Maßnahmen sollten mit Gewerkschaft bzw. Betriebsrat durchbesprochen werden, denn an sich ist Job Enlargement nichts Negatives, kann aber zu Problemen führen, die kontraproduktiv sind.
Es gibt natürlich auch den Fall drei - nämlich im Fall des Lagerverwalters dann, wenn er mehr Zeit verbraucht, mit anderen zu kommunizieren, als es selbst zu tun. Er weiß am besten, wann ein Produkt bestellt werden soll und musste bisher diese Information weitergeben. Manchmal sind dann Rückfragen nötig und diese könnte man sich ersparen, wenn der Mitarbeiter die Kostenvoranschläge selbst einholt. Auch Job Enrichment wäre denkbar, indem er gleich die Bestellung selbst erledigt. Immerhin weiß er besser als irgendwer sonst, was gebraucht wird und zu welchen Bedingungen.
Diese Aufstellung zeigt, dass es die unterschiedlichsten Szenarien geben kann, ob die Erweiterung des Aufgabengebiets eine gute Idee ist oder nicht und hängt wohl auch von den handelnden Personen und natürlich vom bisherigen Aufgabengebiet ab. Manche Erweiterungen würden die Effizienz sogar verbessern, andere führen zu Überforderung.
Der Arbeitsplatz ist das Ziel für die Menschen, um genug Geld verdienen zu können, das das Leben finanzieren kann. Aber die Geschichte mit dem Arbeitsplatz ist viel komplexer und auch komplizierter geworden. Auch sprachlich gibt es verschiedene Ansätze und viele sagen nicht mehr Arbeitsplatz, sondern englisch Job. Der Job ist dabei auch die Grundlage für weitere Konzepte wie der Job-Rotation.
Ein Spezialfall ist der Nebenjob als zusätzliche Möglichkeit, Geld verdienen zu können - etwa auch neben einer universitären Ausbildung. In Sachen Arbeit und Arbeitsplatz gibt es aber auch schon alte Konzepte wie etwa die Schichtarbeit und schon lange ist auch die Teilzeitarbeit bekannt, etwa für die Halbtagsstelle, die viele Mütter angestrebt haben, um auch mehr Zeit für die Kinder zu haben.
Verschiedene Lösungen wurden mit der Zeit erarbeitet und ermöglicht. Die Bildungskarenz zur Weiterbildung ist auch so eine Option, die man sich überlegen kann. Die Weiterbildung im Berufsleben ist überhaupt ein zentrales Thema geworden.
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