Im Zusammenhang mit den Arbeitsplätzen wurden im Laufe der Jahrzehnte viele Systeme entwickelt, um dem Bedarf von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einerseits und Arbeitergeberinnen und Arbeitgeber andererseits gerecht zu werden. Ein solches System ist jenes vom Job Sharing.
Job Sharing lässt sich mit Arbeitsteilung übersetzen und das kann auch genau so übernommen werden. Es handelt sich dabei um ein Arbeitsplatzsystem, bei dem zumindest zwei Personen auf Basis von Teilzeit einen Arbeitsplatz teilen. Das kann so aussehen, dass Person A am Vormittag und Person B am Nachmittag arbeitet. Zusammengenommen haben die beiden Menschen den Arbeitsauftrag erfüllt, den ein anderer Mitarbeiter alleine als Vollbeschäftigter erledigen würde.
Für die beiden Personen hat dieses Modell den großen Vorteil, dass sie sich die Zeit frei einteilen können. Sie können je nach persönlichen Kriterien (Familie, Kinder, Studium) die Arbeitszeit frei gestalten, wobei ein Problem vom Job Sharing darin besteht, dass viel Kommunikation zwischen den Leuten, die sich den Arbeitsplatz teilen, nötig ist. Immerhin muss B wissen, wo A aufgehört hat und umgekehrt.
Für den Arbeitgeber hat Job Sharing durchaus beachtliche Vorteile. Normalerweise gibt es das Problem, dass im Krankheitsfall ein Mitarbeiter schwer ersetzt werden kann, weil er individuell arbeitet und sein Wissen daher fehlt, wenn er selber fehlt. Das gilt auch für Urlaubszeiten. Beim Job Sharing arbeiten aber mehr als eine Person an der gleichen Sache, wodurch auch das Wissen geteilt und weitergegeben wird. Fällt nun eine Person aus, kann die andere problemlos einspringen.
Außerdem kann eine Aufgabe für 24 Stunden angeboten werden, zum Beispiel im Kundendienst, in der Gastronomie oder in ähnlichen Gebieten, wenn es darum geht, in der Früh, zu Mittag, am Abend und in der Nacht erreichbar zu sein. Ob nun der einzelne Schichtdienst als eigener Arbeitsplatz definiert ist oder ob man vom Job Sharing ausgeht und die 24 Stunden als Arbeitsplatz ansieht, der durch die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgeteilt wird, ist Formsache. Fakt ist, dass eine gemeinsame Einheit dadurch entsteht, dass die Leute an der gleichen Aufgabe tätig sind.
Das kann daher in einem Dienstleistungsunternehmen genauso erfolgen wie auch in Fabriken oder jeglicher Form von Fertigung sowie im Handel und weiteren Arbeitsbereichen. Job Sharing hängt oft mit dem Konzept der Teilzeitarbeit zusammen, muss es aber nicht zwangsläufig.
Interessant ist die freie Zeiteinteilung, was zu hoher Motivation führen kann. Das gilt gerade für junge Menschen, die ein Studium durch einen Arbeitsplatz finanzieren müssen und aufgrund eines solches Konzepts die Möglichkeit dazu erhalten und auch die Kombination von Familie und Beruf lässt sich leichter umsetzen. Problematisch ist nur bei langfristiger Arbeitsteilung, dass man auf die Finanzen aufpassen muss, denn gegenüber dem Vollzeit-Arbeitsplatz hat man doch starke Einbußen, ist dafür in der Zeiteinteilung flexibler.
Der Arbeitsplatz ist das Ziel für die Menschen, um genug Geld verdienen zu können, das das Leben finanzieren kann. Aber die Geschichte mit dem Arbeitsplatz ist viel komplexer und auch komplizierter geworden. Auch sprachlich gibt es verschiedene Ansätze und viele sagen nicht mehr Arbeitsplatz, sondern englisch Job. Der Job ist dabei auch die Grundlage für weitere Konzepte wie der Job-Rotation.
Ein Spezialfall ist der Nebenjob als zusätzliche Möglichkeit, Geld verdienen zu können - etwa auch neben einer universitären Ausbildung. In Sachen Arbeit und Arbeitsplatz gibt es aber auch schon alte Konzepte wie etwa die Schichtarbeit und schon lange ist auch die Teilzeitarbeit bekannt, etwa für die Halbtagsstelle, die viele Mütter angestrebt haben, um auch mehr Zeit für die Kinder zu haben.
Verschiedene Lösungen wurden mit der Zeit erarbeitet und ermöglicht. Die Bildungskarenz zur Weiterbildung ist auch so eine Option, die man sich überlegen kann. Die Weiterbildung im Berufsleben ist überhaupt ein zentrales Thema geworden.
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