"Kämpfen wie ein Berserker" ist eine Redewendung, die sehr bekannt ist und die zu einer Gruppe von Redensarten im Volksmund zählt, die sich von Sagen und anderen Geschichten ableiten. Die Bedeutung in der Gegenwart mag eine andere sein, die Sage unbekannt, die Redewendung ist trotzdem weiterhin im Einsatz.
Im konkreten Fall ist in einer nordischen Sage davon die Rede, dass der Berserker ein Bärenhäuter ist, der wie wild um sich schlägt und seine Emotionen gar nicht in den Griff bekommen kann. So gibt es zum Beispiel altisländische Berserkergeschichten, die davon berichten. Heute wird die Redensart vor allem verwendet, wenn sich ein Mensch besonders einsetzt und bemüht.
Im Radsport wird die Redensart vom Kommentator gerne benutzt, wenn ein Radprofi angreift, eingeholt wird, wieder angreift, wieder eingeholt wird und dann nochmals einen Versuch startet. Ein normaler Profi würde es nach dem ersten Angriff ruhiger angehen lassen, weil er sieht, dass er nicht flüchten kann, aber manchmal hat man so einen guten Tag und fühlt sich so stark, dass man es immer wieder versucht. Man schlägt zwar nicht um sich wie der Berserker in den nordischen Geschichten, aber man kämpft auch weit über das normale Maß hinaus.
Im Büro wird traditionell nicht geschlagen und gekämpft, wie man es von der beschriebenen Figur her erfahren hat. Aber es kann schon sein, dass eine Mitarbeiterin trotz Chancenlosigkeit arbeitet bis zum Umfallen, um das Projekt oder den Arbeitsauftrag doch noch in der Zeit fertigstellen zu können. Dabei wird eine normale Büroarbeit vollzogen und nicht geschlagen, der Einsatz ist aber vergleichbar und so passt die Redewendung kämpfen wie ein Berserker auch in diesem Fall.
Generell wird der Spruch genutzt, wenn jemand besonders viel Energie aufwendet - mehr, als üblich ist. Mitunter werden Situationen beschrieben, in denen jemand besonders ehrgeizig agiert und das aus der subjektiven Sicht so unvernünftig ist wie das Herumschlagen des Berserkers, der hier Modell steht. Die Redewendung wird aber auch verwendet, wenn man nicht nur sich sehr bemüht, sondern es auch einige Hindernisse gibt. Diese würden dazu anregen, es dann doch sein zu lassen, aber man arbeitet weiter und verbeißt sich förmlich in die Aufgabe.
In der Welt des Sports werden sehr viele Redensarten verwendet, speziell wenn es darum geht, Spiele zu kommentieren und zu analysieren. Zum Teil sind dadurch viele Umschreibungen dem Sport zugeordnet, weil sie dort besonders häufig verwendet werden wie etwa "110 Prozent geben", zum Teil hat der Sport die Redensart erst geschaffen wie bei der Fußballumschreibung vom "Klein-Klein spielen".
Ein weiterer Ansatz bei Redewendungen ist dadurch gegeben, dass man mit Reimen arbeitet. Auch das Alphabet wird sehr gerne als Grundlage herangezogen und so entstanden fast schon berühmte Redewendungen wie "wer A sagt, muss auch B sagen". Und auch die Rechenkünste werden eingesetzt - wer kennt nicht "Daumen mal Pi"?
Und dann gibt es noch etliche Redewendungen, die man nicht so klar zuordnen kann, die aber auch sehr oft verwendet werden oder die zu einer Funktion wurden. Offener Brief ist eine Funktion in vielen Medien, was auch schon zur Redensart wurde, "sich verknallen" kennen auch alle und "um Nasenlänge voraus" ist eine der bekannten Redewendungen, die es schon lange gibt.
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