Wenn ein Kinofilm oder auch eine TV-Serie produziert werden, dann gibt es abhängig vom Genre, dem Budget und der Geschichte selbst mehr oder weniger oft Außendrehs. Das sind Dreharbeiten, die nicht im Studio durchgeführt werden können und für die man Drehorte abseits des gewohnten Studios finden muss.
Das will organisiert sein und für diese Aufgabe gibt es den Location Manager. Der Location Manager ist zuständig dafür, dass die Drehorte zur Verfügung stehen, wenn man sie braucht, wobei es abhängig davon ist, in welcher Dimension sich die Arbeit zuträgt. Ein James Bond-Film findet fast auf allen Kontinenten statt, eine TV-Serie wird hingegen kaum die Stadt verlassen, weil das Geld für mehr kaum ausreicht.
Die Arbeit des Location Managers beginnt damit, dass er sich das Drehbuch durchliest. Darin erkennt er die Notwendigkeiten für Außendrehs und beginnt sich zu überlegen, wo diese Dreharbeiten durchgeführt werden können. Mit "hoppla, da sind wir" ist das nicht zu machen, denn die Dreharbeiten brauchen eine Drehgenehmigung und es sind Polizei und Feuerwehr zu verständigen, oft muss der Verkehr geregelt werden und es müssen auch Faktoren wie Natur, Denkmalschutz, enge Straßen und ähnliches berücksichtigt werden.
Für all diese Faktoren ist der Location Manager zuständig. Er sucht sich geeignete Drehorte aus, prüft die Machbarkeit und setzt sich mit Produzent und Regisseur zusammen, um die Auswahl durchzusprechen. Ist der Drehort abgesegnet, dann werden die Bewilligungen eingeholt und es wird alles vorbereitet, damit die Dreharbeiten reibungslos durchgeführt werden können.
Gerade bei großen Produktionen kommt es häufig vor, dass rund um den Erdball gedreht wird. Dabei werden Szenen auch zusammengeschnitten, die an verschiedensten Orten stattgefunden haben. Das setzt aber voraus, das der Location Manager auch die Drehorte kennt und sie vorschlagen kann. Es kann durchaus sein, dass eine Actionszene in Deutschland beginnt, Inhalte von England zeigt und das Finale wurde in den USA gedreht. Damit braucht man zumindest drei verschiedene Drehorte in drei verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Auflagen, die man kennen muss.
Wenn man sich eine 40-minütige Folge einer TV-Serie ansieht oder gar einen ganzen Kinofilm, dann fallen Drehorte auf, man weiß, wer Regie geführt hat und wer mitgespielt hat, aber viele Arbeiten kennt man gar nicht.
Was man weiß ist, dass es ein Casting braucht, um die nötigen Schauspielerinnen und Schauspieler zu finden. Das gilt nicht nur für die Hauptrolle und oftmals gleichzeitig Titelrolle, sondern vor allem auch für viele Nebendarsteller, die als Statisten zu sehen sind und etwa in einer Krimifolge im Kaffeehaus zusammensitzen oder im Hintergrund durchs Bild laufen.
Die Hauptverantwortlich liegt beim Regisseur, der mitunter auch als Produzent agiert, meist ist der Produzent eine eigene Person. Der Regisseur kann zwar bestimmen, wie der Film gedreht wird, aber er kann nicht alles alleine machen. So gibt es verschiedene Abteilungen je nach Größe der Produktion und das Produktionsmeeting zum Abstimmen der Aktionen, etwa auch mit dem Produktionsdesigner besonders am Beginn der Zusammenarbeit. Das Gegenteil vom Produktionsmeeting ist die Spotting-Session als Nachbesprechung.
Der Regisseur oder Produzent braucht etwa einen Location Manager mit der Verantwortung für die Location also den eigentlichen Drehort für eine Szene. Er braucht aber noch viel mehr und hier kommen die Details zum Tragen, die man kaum wahrnimmt.
Die Ausstattungsabteilung umfasst etwa den Bühnenausstatter samt der Werkstatt für Bühnenbilder und den Set-Designer für die genaue Darstellung des Drehorts. Der On-Set-Dekorateur ist beim Dreh selbst dabei und kann sehr schnell Korrekturen anbringen, wenn dies erforderlich sein sollte. Der Requisiteur ist ebenfalls wichtig und liefert Dinge, die man beim Dreh angreifen kann. Wenig bekannt ist der Gold Room als wichtige Lagerhalle.
Die Kostümabteilung mit dem Kostümdesigner ist auch für den Gesamteindruck eine wichtige Unterstützung. Selbst bei der Auswahl von Jeans und T-Shirt für junge Leute in Serien braucht es eine richtige Auswahl und erst recht bei Filme von Science Fiction bis zum mittelalterlichen Ritterfilm.
Beim Dreh selbst gibt es zwei wichtige Begriffe mit der Bluebox als Leinwand, die später gefüllt werden kann wie etwa bei Trickaufnahmen und mit der Second Unit als zweites Drehteam, damit man schneller das nötige Filmmaterial schaffen kann.
Ist der Dreh abgeschlossen, dann kommt es zur Nachbearbeitung oder Postproduktion. Die Geräuschkulisse wird überarbeitet, der Sound-Designer kümmert sich um den richtigen Ton und dabei wird auch mit Source Cue gearbeitet. Miniaturen werden für nachträgliche Trickaufnahmen eingesetzt, speziell bei besonderen Filmen mit futuristischen oder historischen Gesamtansichten. Manchmal gibt es auch nach Abschluss der Hauptarbeit nachträgliche Drehtag, genannt Pick-Ups.
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