In der Astronomie versucht man stets neue Erkenntnisse über die schwarzen Löcher zu gewinnen, aber diese Phänomene haben nichts mit der Redewendung Löcher in die Luft starren zu tun. Die Redewendung bezieht sich auf Menschen, die mitten in einem Gespräch plötzlich abschalten und ihren Blick starr an einen Punkt im Himmel richten, wo aber eigentlich nichts zu sehen ist.
Da es nicht möglich ist, die Luft zu sehen und noch weniger, Löcher zu erzeugen, ist diese Redewendung aus der Gruppe der überzeichneten Formulierungen. Mit einer Überzeichnung wird etwas umschrieben, das schlichtweg nicht möglich ist - das können haltlose Fantasien, Lügen oder andere menschliche Regungen sein. In diesem Fall hat sich jemand gerade abgeschaltet, denkt vielleicht über irgendetwas nach und man überzeichnet diese Beobachtung mit der passenden Redewendung.
"Löcher in die Luft starren" ist eine Redensart, die dann benutzt wird, wenn jemand sich mitten im Gespräch ausklinkt. Gerade noch wurde ein Dialog geführt, aber auf die eigene Mitteilung hin gibt es keine Reaktion. Das Gegenüber sitzt da, starrt offenbar teilnahmslos irgendwohin und scheint gar nicht mitbekommen zu haben, was man gerade gesagt hatte.
Das passiert vielen Menschen so und entsteht, wenn einem ein Gedanke gekommen ist und man plötzlich eine gedankliche Umleitung wählt. Eben noch war man vertieft in die wichtige Diskussion oder auch in eine freundschaftliche Plauderei und im nächsten Moment ist man weg. Zwar sitzt man noch am gleichen Fleck, aber aus irgendeinem Grund hat man sich gedanklich vom Gespräch verabschiedet und ist oft überhaupt nicht mehr anwesend. Das kann in einer Besprechung genauso passieren, wie beim Kaffee am Nachmittag.
Nach außen hin erkennen das die Gesprächspartner, indem man überhaupt nicht antwortet und seinen Blick auf einen fiktiven Punkt richtet. Der Blick ist nur Ausdruck der Abwesenheit und nicht das Ziel des Gedankens. Das kann eine Flasche am Tisch sein, eine Wolke am Himmel oder sonst ein nicht so wirklich interessantes Objekt. Manche Gesprächspartner reagieren dann mit witzigen Aussprüchen wie "Erde an Basis: ist da jemand", weil sie erkennen, dass man sich aus dem Gespräch verabschiedet hat.
"Löcher in die Luft starren" ist auch eine Redewendung, die in der Schule Anwendung findet, wenn sich eine Schülerin oder ein Schüler geistig verabschiedet und abschaltet. Auch hier erkennt man das aus der Lehrerposition, indem der Blick in die Ferne gerichtet ist. Man muss dabei nicht unbedingt zum Himmel schauen, oft erkennt man an dem "leeren" Blick, dass man mit seinem Kopf gerade in einer anderen Dimension steckt - warum und wo auch immer.
Die Natur ist eine beliebte Vorlage für Redewendungen, die sehr häufig verwendet werden. "Ich könnte Bäume ausreißen" oder "frischen Wind bringen" (etwa in Fußballkommentaren oder in Unternehmen) stammen allesamt aus der Beobachtung von Himmel, Luft und den anderen Elementen.
Besonders oft wird die Luft als Thema verwendet und zwar im übertragenen Sinn. "Aus der Luft gegriffen" geht gar nicht, weil man das nicht kann und genau deshalb nutzt man solche Redensarten, um Übertreibungen sarkastisch zu umschreiben.
Aber auch der Himmel selbst, die Bäume und andere natürlichen Gegebenheiten sind herrliche Einladungen für Redensarten, die im Alltag mal mehr und mal weniger eingesetzt werden. Oft umschreibt man, dass man das Blaue vom Himmel lügen möchte ohne die Herkunft zu überdenken.
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