"Luftschlösser bauen" ist eine gerne verwendete Redewendung, wenn jemand einen großen Wunsch hat, der aber nicht erfüllbar ist oder wenn es sich um einen Menschen handelt, der vor sich hinträumt und kaum in der realen Welt anwesend ist. Auch diese Redensart hat eine lange Geschichte, die bis in das 15. oder 16. Jahrhundert zurückreicht. Damals sind viele Menschen in den Dachboden (oben = viel Luft) gegangen, um über die Realisierung großer Projekte zu träumen.
"Luftschlösser bauen" trifft auf einen Menschen zu, der wenig Geld verdient, aber von einer eigenen Villa träumt. Dieser Mensch wird die Redewendung nicht benutzen, aber seine Beobachter tun dies, denn sie halten den Wunsch für unrealisierbar, wenn man nicht gerade im Lotto gewinnt. Gleiches gilt für Leute, die von einem eigenen Unternehmen träumen, aber kaum das Geld haben, um den Alltag finanzieren zu können.
Man spricht aber auch gerne vom "Luftschlösser bauen", wenn ein Mensch sehr viel fantasiert. Schulkinder, besonders im Volksschulalter, werden mit der Redensart in Verbindung gebracht, wenn sie mehr in ihrer selbst gebauten Fantasiewelt sind als in der Realität. Sie hängen ihren Träumen nach und scheinen geistig abwesend zu sein - so, als ob sie Luftschlösser bauen wollten.
Natürlich gibt es auch die sarkastische Variante, wenn der Chef Luftschlösser errichtet. In diesem Fall sind seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter davon überzeugt, dass die Ziele, die er vorgibt, nicht zu realisieren sind.
"Luftschlösser baut" daher jener Mensch, der fern der momentanen Situation von großen Zielen träumt oder selbst als Träumer bezeichnet werden kann, der sich geistig oft aus der Realität ausklingt, um in einer Fantasiewelt Abenteuer zu erleben. Das Schloss ist dabei das Symbol für einen großen Traum welcher Art auch immer, die Luft für die Leichtigkeit der Luft, wie sie im Wetteralltag wahrzunehmen ist. Dass der Ursprung im Dachboden zu finden ist, spielt für die meisten keine Rolle und die meisten wissen auch davon nichts.
Situationen gibt es aber genug, in denen Luftschlösser gebaut werden. Manche schalten sich gedanklich ab und scheinen in einer eigenen Welt zu leben, andere träumen unrealistische Ziele und wiederum andere verwechseln die Realität mit dem Wunschdenken. Passend sind die Luftschlösser in all diesen Fällen.
Die Natur ist eine beliebte Vorlage für Redewendungen, die sehr häufig verwendet werden. "Ich könnte Bäume ausreißen" oder "frischen Wind bringen" (etwa in Fußballkommentaren oder in Unternehmen) stammen allesamt aus der Beobachtung von Himmel, Luft und den anderen Elementen.
Besonders oft wird die Luft als Thema verwendet und zwar im übertragenen Sinn. "Aus der Luft gegriffen" geht gar nicht, weil man das nicht kann und genau deshalb nutzt man solche Redensarten, um Übertreibungen sarkastisch zu umschreiben.
Aber auch der Himmel selbst, die Bäume und andere natürlichen Gegebenheiten sind herrliche Einladungen für Redensarten, die im Alltag mal mehr und mal weniger eingesetzt werden. Oft umschreibt man, dass man das Blaue vom Himmel lügen möchte ohne die Herkunft zu überdenken.
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