Wenn man sich mit Marketing auseinandersetzen möchte, gibt es viele Möglichkeiten der praktischen Beispiele. Ein hervorragendes Beispiel ist der Fußballsport, denn diesen kennen auch jene, die damit nichts am Hut haben und die Massentauglichkeit ist eine sehr gute Grundlage, um zu analysieren, was man mit Marketing alles bewegen kann.
Das gilt für beide Seiten, denn zum einen braucht der Fußballverein viel Geld, zum anderen ist er ein hervorragender Werbeträger, denn etwa die Trikotwerbung wird bei TV-Übertragungen gesehen und damit hat die Werbung für den Werber selbst einen erheblichen Mehrwert - gerade bei großen Teams und den größten Ligen in Europa.
Und so ist es auch kein Zufall, dass es sehr viele interessierte Werber gibt, wobei zwei Gruppen besonders oft anzutreffen sind: die Sportausrüster und die Wettanbieter.
Die Sportausrüster sind vor allem durch die Ausstattung der Vereine im Einsatz. Wenn erfolgreiche Fußballer Nike als Schuhwerk nehmen, wollen die Fans solche Schuhe auch haben. Das bringt Geld für den Verein (Werbung) und für den Werber (höherer Umsatz).
Schon seit Jahren sind Sportwettenanbieter aus dem Fußball nicht mehr wegzudenken. Kein Wunder, schließlich ist die Sportart für die Buchmacher der wichtigste europäische Markt. Durch das Sponsoring im Fußball ergeben sich für beide Seiten weitreichende Vorteile: sowohl für die Wettanbieter selbst als auch für die Vereine. Und die Bedeutung erkennt man schnell an den zahlreichen News zum Thema.
Bildquelle: pixabay.com / tookapic
Es gibt nicht nur das Marketing für den einzelnen Fußballverein, sondern auch für eine ganze Bundesliga, wobei das in Österreich etwas eigenwilliges ist. Denn die Serie A in Italien heißt immer Serie A, die Deutsche Bundesliga ebenso, aber in Österreich hat die Liga stets den Sponsor im Namen. Und da macht es Sinn, wenn sich Wettanbieter einkaufen.
Zur Saison 2014/2015 war es so weit: Der deutsche Wettanbieter tipico sicherte sich die Namensrechte an der obersten österreichischen Spielklasse. Fortan hieß die Liga für die nächsten Jahre "tipico Bundesliga". Das war der Beginn einer Entwicklung, die bis heute anhält.
Die Liga profitiert von den erhöhten Einnahmen durch den Werbedeal, der Wettanbieter wird bei jeder Berichterstattung erwähnt, weil sein Name prominent genannt wird. Damit prägt sich der Name ein und man hat auch als Werber einen großen Vorteil. Es gewinnen beide Seiten. Verstärkt kann diese Zusammenarbeit noch werden, indem bei den Fußballsendungen über die Spiele eine zusätzliche Schaltung von genau diesem Wettanbieter erfolgt. Das passiert meist, indem man "präsentiert von..." in der Einleitung der Fußballsendung schalten lässt. Damit verstärkt sich die emotionale Verknüpfung noch zusätzlich.
Wenn man an den Fußballverein denkt, dann sind in Sachen Marketing viele Faktoren relevant. Dazu zählen:
Die wichtigste Einnahme in der höchsten Spielklasse ist durch die TV-Gelder erreicht, weshalb das Gerangel um die Übertragungszeiten und die Qualität sowie Art der Übertragung sehr intensiv ist. Die Diskussion über die öffentlich-rechtliche Übertragung oder Streamingdienste zeigt die Bedeutung für die TV-Anbieter, für die Werber und die Fußballvereine selbst. Mit den TV-Geldern verdienen die Fußballvereine in der Regel ein Vielfaches der Trikotwerbung, abhängig von Liga und Verein.
Dabei geht es um richtig große Millionenbeträge selbst für die schwächsten Vereine der Bundesliga, auch in Österreich, wo der Markt deutlich kleiner ist als etwa bei der Deutschen Bundesliga.
Der Fußballverein hat jede Saison viele Heimspiele und dabei gibt es zwei Einnahmequellen durch den Verkauf der Namensrechte und durch die Eintrittsgelder. Ein volles Stadion bringt schon viel Geld, aber der Verkauf der Namensrechte hilft zusätzlich weiter. So heißen die Stadien in Österreich oft ganz anders als ursprünglich gedacht, wobei als Werber gerne Versicherungen (Allianz-Arena) auftreten und auch hier sind die Wettanbieter gerne im Einsatz.
Gibt es eine Live-Übertragung oder gar ein internationales Europacupspiel, dann wird das Stadion genannt und damit auch der Sponsor. Umgekehrt erhält der Verein dafür viel Geld, um Spieler, Anlage und alle anderen Aktivitäten und Erfordernisse finanzieren zu können.
Um Fußball durchführen zu können, braucht es zwei Mannschaften mit entsprechender Ausrüstung. Der Torwart braucht ein eigenes Trikot samt Handschuhe, die Feldspieler Trikots und die Fußballschuhe. Beides steht eng mit Sponsoring in Verbindung.
Die Sportartikelanbieter sind daran interessiert, dass ein Verein ihre Produkte verwendet - vor allem in Sachen Fußballschuhe und da sind wieder Millionenbeträge anzunehmen - abhängig von Markt und Ligagröße. Außerdem haben Sportartikelanbieter wie Nike, Adidas, Puma & Co. ihr Logo auf dem Trikot, was ebenfalls einen Werbewert darstellt.
Die Trikots selbst sind geschmückt mit den Logos der Sponsoren. Dabei kann es wieder Versicherungen als Werber geben, Banken, diverse Großunternehmen und natürlich wieder die Wettanbieter. Denn die Trikots werden bei jeder Spielaktion gesehen und stellen einen erheblichen Werbewert dar, zumal die Trikots noch auf andere Art und Weise wichtig für Verein und Sponsor sind.
Denn die Fußballfans kaufen sich die Trikots, um noch enger mit dem Verein verknüpft zu sein und nicht nur die Fans vor Ort. Bayern München, Real Madrid & Co. haben einen Millionenumsatz pro Jahr für die verkauften Trikots rund um den Erdball - man weiß aus Japan, dass dort die Spiele der UEFA Champions League live gesehen werden und die Trikots der erfolgreichen Mannschaften sehr begehrt sind.
Am Beispiel vom Fußball zeigt sich, dass mit Liga, Stadion sowie den Trikots und Schuhen sehr viele Möglichkeiten bestehen, wie man das Geld auftreiben kann, um die teuren Spieler und den gesamten Betrieb finanzieren zu können. Die Wechselwirkung zwischen den Interessen von Verein und Sponsor ist sehr gut erkennbar, denn auch der Verein ist nur ein Teil eines weltweiten Produkts - des Fußballsports selbst.
Passt das Produkt, stehen die Sponsoren Schlange, denn bei Bayern München würden gerne viel mehr Unternehmen als Sponsor auftreten - das geht aber nicht, weil es nur ein Trikot pro Spieler sein kann. Es gibt hier also das, was man in der Volkswirtschaft als Angebotsüberschuss bezeichnet und das kann man sich auch abgelten lassen, wenn man geschickt verhandelt - selbst in den kleineren Ländern wie Österreich.
Themenseiten
Freizeit
Veranstaltungen
Unterhaltung
Freizeit/Urlaub
Hobbys
Leben und Alltag
Auto / Verkehr
Wetter / Natur
Lebensmittel
Bauernmarkt
Gartenlexikon
Wohnlexikon
Modelexikon
Familie / Gesundheit
Wirtschaft und Gesellschaft
Wirtschaft
Politik/Bildung