Der Urlaub war bis zum 19. Jahrhundert den reichen Leuten vorbehalten, weil sich die armen Gesellschaftsschichten eine Urlaubsreise und den Aufenthalt am Urlaubsort gar nicht leisten konnten. In der Zwischenzeit hat sich diese Situation deutlich verändert, denn durch Pauschalreisen, aber auch durch eine andere Entwicklung bei den Einkommen sind selbst Fernreisen finanzierbar geworden. Die Folge dieser Entwicklung ist der Massentourismus.
Mit Massentourismus bezeichnet man das gehäufte Vorkommen von Urlaubsgästen, das sich in Europa im Sommer wie im Winter abspielt. Im Sommer konzentriert sich der Massentourismus auf die Mittelmeerstrände von Südeuropa, besonders Spanien ist ein beliebtes Tourismusziel, auch für Italien und Griechenland gilt dies. Im Winter sind die Alpen gefragt, wenn massenweise Leute zum Skiurlaub anreisen.
Für die Tourismusbetriebe ist der Massentourismus ein Segen und eine Qual gleichzeitig. Einerseits ist es natürlich für das Geschäft hervorragend, wenn so viele Menschen ihren Urlaub im angebotenen Hotel verbringen möchten, andererseits setzt Stress pur ein, wenn der Haupturlaub beginnt und die Massen bei der Tür hereinströmen.
Der Massentourismus hat wirtschaftlich große Bedeutung für die Länder, die auf den Tourismus angewiesen sind, aber er bringt auch einige sehr negative Aspekte mit sich. Das betrifft vor allem die Umwelt, aber auch die gesellschaftlichen Veränderungen. Wirtschaftlich ist für Tourismusländer die große Zahl an Gäste sehr wichtig. Wie elementar die Einnahmen sind, erkennt man bei Sondersituationen, wenn die Leute aus bleiben. Das kann nach einer Naturkatastrophe der Fall sein oder wenn das Wetter überhaupt nicht passen will und die Gäste ein anderes Land vorziehen. Dann spürt man sofort, wie viele Gelder fehlen.
Wenn aber so viele Leute anreisen, gibt es naturgemäß auch soziale Probleme. Die Leute, die vor Ort leben, können sich kaum mehr frei bewegen und wildfremde Touristen trampeln im Extremfall durch ihren Garten, was gar nicht geht. Dass es immer öfter Demonstrationen gegen den Massentourismus gibt, ist die logische Folge. Speziell in italienischen Städten von Venedig über Florenz bis Rom oder auch in Barcelona in Spanien ist es einfach schon zuviel geworden.
Die Urlauber als solche sorgen zudem für eine Umweltbelastung, durch das massenhafte Auftreten der Urlaubsgäste wird die Belastung noch weiter verschärft. In der Zwischenzeit gibt es viele Urlaubsgäste, die sich nach einer ruhigeren Art des Urlaubes sehnen, weshalb der Trend zum sanften Tourismus geht.
Und kulturell verändern sich Städte und Länder durch den Massentourismus auch. Das passiert nicht sofort, aber in manchen Städten wurden frühere Wohnhäuser durch Hotels ersetzt, um dem Bedarf des Tourismus gerecht zu werden, wodurch aber die bisherige Stadtstruktur nachhaltig verändert wird und die Einwohner der Stadt aus dem Stadtzentrum verdrängt werden.
Wie man seinen Urlaub verbringen möchte, definiert jeder anders, obwohl vieles sich überschneidet. Ein Abenteuerurlaub ist etwa auch ein Aktivurlaub und kann sich sehr unterscheiden. Für eine Familie kann der Urlaub mittels Zelt im Sinne von Camping ein Abenteuer sein, andere brauchen einen Tauch-Urlaub für das Abenteuer.
Es gibt aber auch allgemeinere Begriffe rund um den Urlaub. Der Massentourismus ist ein negativ besetzter Begriff, der immer mehr zum Problem wird, weil es für die Menschen vor Ort schon zu viel wird - in Venedig zum Beispiel. Auch für die Natur wird die Masse an Gästen zum Problem, sodass der Ansatz verändert wurde, Stichwort Sanfter Tourismus.
Viele Urlaubsdefinitionen verraten das Ziel wie etwa Eventreisen für Veranstaltungen vom Konzert bis zu Festivals oder der Kulturtourismus für Museen und Theater, eine Überschneidung mit dem Städtetourismus. Es gibt auch Sonderformen wie den Medizintourismus für günstige medizinische Handlungen oder den Grenztourismus für günstiges Tanken und/oder Einkaufen. Und dann gibt es auch den Sensationstourismus bei Vulkanausbruch oder Hochwasser nach dem Motto "Gemma Hochwasser schaun".
Andere Motivationen können der Winterurlaub oder auch Skiurlaub sein, wobei Winterurlaub besser passt, da längst auch mit dem Board oder mit Langlaufskier bei Skitouren der Wintersport gelebt wird. Neuere Begriffe sind der Ökotourismus und der Offline-Urlaub, ein Klassiker bleibt hingegen der Strandurlaub mit Sonne, Sand und Strand. Eine Expedition ist hingegen eher selten gewählt.
Die Familien werden im Tourismus besonders angesprochen, doch den typischen Familienurlaub gibt es nicht. Manche Campen mit Wohnwagen, manche haben All Inclusive im Massentourismus-Feriendorf gewählt und andere unternehmen einen Wanderurlaub mit vielen Naturerlebnissen, wobei Camping und Wandern eine Einheit sein können, ein Wanderhotel ist aber auch eine oft gewählte Ausgangsbasis.
Und dann gibt es noch die Verbindung von Urlaub, Reise und Bildung. Bei der Maturareise feiert man das Ende der Schule, bei der Sprachreise sucht man hingegen Länder auf, um die Sprache vor Ort leichter erlernen zu können.
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