Die Nachtwäsche hat wohl viele Gesichter und Formen. Sicherlich ist es Nachts dunkel und die Augen sind geschlossen, jedoch spielt es eine große Rolle, was man unter der Decke trägt. Soweit ausholen kann man bei diesem Thema gar nicht, denn früher war die Kleiderauswahl nicht sehr groß im Gegensatz zu heute. Ein klein wenig Geschichtsunterricht kann an dieser Stelle nicht verkehrt sein.
Vor dem 16. Jahrhundert haben die Menschen nackt geschlafen. Dann wurde das Nachthemd immer üblicher. Hygiene war dafür der Grund, aber auch sittliches Verhalten, das nicht zuletzt auch die Kirche von Frauen und Männern erwartete. Das Nachthemd sollte nicht zum Schutz des Körpers vor äußeren Einflüssen dienen, lediglich zum Auffangen des Schweißes, damit die Bettwäsche nicht mehr verunreinigt wird. Gleichzeitig sollten geschlechtliche Reize damit bedeckt werden, um das moralisch richtige Zusammenleben zu fördern.
Nicht nur Frauen trugen in der Zeit Nachthemden, sondern auch Männer. Dies ist jedoch mit der Zeit aus der Mode gekommen. Es gibt nur noch sehr wenige Männer, die Nachthemden tragen, obwohl Auswahl und Schnitt eine bequeme Kleidung erlauben. Pyjama oder Shirts und Shorts sind für die Herren der Schöpfung da schon eher gewünscht.
Das Gewand von damals und heute kann man wohl kaum noch miteinander vergleichen. Es zeigen sich nur noch sehr unscheinbare Ähnlichkeiten. Das Nachthemd von früher war meistens aus Baumwolle oder Leinen, knöchellang, mit langen Ärmeln und es wurde bis zum Hals hoch mit Knöpfen geschlossen. Wer es sich leisten konnte, hatte eine kleine Spitzenborte an den Säumen. Fast überall kamen ungefärbte weiße oder wollweiße Stoffe zum Einsatz, um die Unschuld der Menschheit zu symbolisieren und sittliches Verhalten zu zeigen. Besonders für den Adel wurde daher reine Seide verwendet, wie sie in China entdeckt wurde, da hier ein strahlend leuchtendes Weiß zur Geltung kommt. Grazile Stickereien und Goldbesatz waren hier auch keine Seltenheit.
In der heutigen Zeit gibt es wohl alles, was das Herz begehrt. Heute ist da praktischerweise der Fantasie keine Grenze gesetzt. Ob nun kurz, lang, mini, extra lang. Nachthemden gibt es in den unterschiedlichsten Längen und gerade für die jüngere Generation wird auch dieser Modebereich zunehmend interessanter.
Über die Länge kann man wohl streiten; was darf gezeigt werden, was nicht? Wie sehr möchte man sich präsentieren? Das wichtigste ist doch eigentlich der Wohlfühlfaktor. Doch auch die Auswahl der Stoffe hat sich sehr entwickelt. Nicht mehr nur Leinen oder Baumwolle kann man auf dem Markt finden, sondern auch Satin, Spitze, Polyester und noch viele mehr.
Satin kühlt im Sommer und Baumwolle wärmt im Winter, schließlich muss man auch die Jahreszeiten beachten. Mischungen aus synthetischen und natürlichen Stoffen lassen eine große Auswahl an strapazierfähigen und pflegeleichten Nachthemden zu, selbst für Allergiker werden möglichst schonend erzeugte Naturfasern verwendet.
Die Schnitte der Nachthemden haben sich sehr zum Vorteil der Damen entwickelt. Ob man nun die Figur betonen möchte oder lieber etwas Bequemeres wählt und etwas Weites anzieht, hier ist die Auswahl groß. Man hat die Möglichkeit, sich verhüllen wie Anfang des 16.Jahrhunderts oder man zeigt das, was man hat. Tiefe Ausschnitte, wenig Stoff und eine feine Spitze, die genau das Richtige in Szene setzt.
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