"Nicht lange fackeln" ist eine bekannte Redewendung und genau das Gegenteil der Fackel, die mal stärker und mal schwächer brennt. Sie zeigt ein unruhiges Feuerbild und die Redewendung bezieht sich darauf, dass man genau diese Unruhe nicht hat. Man entscheidet und zieht die Entscheidung durch. Punkt. Aus. Ende.
Wenn in einer Arbeitsgruppe eine Entscheidung ansteht, die große Bedeutung für das Projekt oder für das Unternehmen als Ganzes hat, dann weiß man, dass solche Entscheidungen schwerfallen. Es gibt hohe Verantwortung und man muss für die Konsequenzen gerade stehen. Geht der Hauptverantwortliche aber direkt auf die Entscheidung los und beschließt, was zu tun ist, ohne weiter darüber diskutieren zu lassen, weil ohnehin schon genug analysiert wurde, dann spricht man vom "nicht lange fackeln". Gemeint ist damit, dass ohne Zögern die Entscheidung getroffen wurde. Das muss jetzt aber keine kurze Entscheidung sein, denn es gab vielleicht im Vorfeld eine lange Diskussion, viele Recherchestunden und ähnliches, aber die Entscheidung selbst ist nach Abwägen sofort gefallen.
Diese Situation trifft man im privaten Leben ebenso oft an, wie im Geschäftsleben. Wenn jemand beschließt, sein Wohnzimmer umzubauen und alle Pläne sind gemacht, dann gibt es Leute, die einmal in aller Ruhe überlegen, wie oder ob sie den Umbau vornehmen können. "Wer nicht lange fackelt", leert das Zimmer sofort und beginnt mit der Arbeit, statt darüber zu philosophieren.
Gibt es beim Fußballspiel einen Elfmeter, dann wird oft diskutiert, wer diesen schießen soll. Zwar gibt es ohnehin eine Regelung, wer ihn schießen sollte, weil eine solche Liste gibt der Trainer aus, aber der erstgenannte Spieler hatte sich verletzt und der zweite wurde ausgetauscht. Geht dann ein Spieler resolut zum Ball, um den Elfmeter zu treten, dann hat er eine Entscheidung getroffen, "ohne lange zu fackeln".
Die Redensart bezieht sich also auf Aktivitäten, bei denen nicht viele Worte gemacht werden, sondern zur Tat geschritten werden. Es ist also eine weitere Redewendung, bei der aus einer Beobachtung heraus ein Spruch entstehen konnte, den auch die heutigen Kinder bestens kennen, auch wenn der Ursprung schon lange zurückliegen kann.
Bei vielen Redewendungen gibt es gar kein Wissen über den Ursprung, was aber nicht wichtig ist. Du bist schief gewickelt ist etwa eine Redewendung, die sehr oft gehört wird, sich ins Fäustchen lachen ist ein weiteres gutes Beispiel. Die Tafel aufheben gehört zu sehr alten Reden aus dem Volksmund, kennen wird sie auch heute wohl jeder noch. Bis bald ist häufig zu hören und eine simple Form der Kommunikation, und damit basta! ist auch so ein Beispiel.
Die persönlichen Empfindungen haben auch zu vielen solcher Sprüche geführt wie etwa hier werde ich nicht alt, wenn man sich nicht wohl fühlt oder ich bin bedient, wenn gar nichts gelingen mag. Mir geht ein Licht auf ist eine positive Aussage, unter die Leute kommen ebenso. Sein Gewissen erleichtern ist auch ein Sprüch, den man schon lange kennt und nutzt wie auch Bezüge zu Burg und Licht. Dazu gehört nicht lange fackeln ebenso wie nicht um die Burg oder ähnliche. Die Burg ist dabei ein Statussymbol, das heute gar nicht mehr gültig ist, die Redewendung wird aber weiter genutzt und verstanden.
Durch Abwesenheit glänzen ist unter Freunden oft zu hören oder bei einem Geschäftstreffen. Es regnet buchstäblich in die Nase ist eine böse Umschreibung für Überheblichkeit und dazu passt auch Mätzchen machen. Seinen Senf dazugeben umschreibt verschiedene Situationen wie auch das entschuldigende Nichts für ungut. Einem in den Ohren liegen ist schon klarer, das Gegenteil ist eher einen Schmarren verstehen und einen Spruch, den man seit jeher kennt und der immer noch aktuell ist: seinen Mann stehen.
Themenseiten
Freizeit
Veranstaltungen
Unterhaltung
Freizeit/Urlaub
Hobbys
Leben und Alltag
Auto / Verkehr
Wetter / Natur
Lebensmittel
Bauernmarkt
Gartenlexikon
Wohnlexikon
Modelexikon
Wirtschaft und Gesellschaft
Wirtschaft
Politik/Bildung