In der Wetterbeobachtung wird sehr viel mit Statistiken gearbeitet, um eine bestimmte Zeitperiode mit früheren Perioden vergleichen zu können. Hilfreich beim Vergleich sind die Angaben von bestimmten Wettersituationen an bestimmten Tagen, die zusammengezählt werden. Das gilt auch für den Niederschlag und so ist der Niederschlagstag eingeführt worden. Als ein Kriterium von vielen gibt es die Definition des Niederschlagstages.
Der Niederschlagtag ist dann gegeben, wenn es innerhalb von 24 Stunden zumindest 0,1 mm Niederschlag gegeben hat. 0,1 mm Niederschlag entspricht einem Niederschlag von 0,1 Liter pro Quadratmeter. Ist eine solche Menge gemessen worden, dann geht der Tag als Niederschlagstag in die Statistik ein und wird mit den anderen gleichartigen Tagen zusammengezählt. Auf diese Weise bekommt man die Information, ob es mehr oder weniger oder gleich viele Niederschlagstage im aktuellen Wetterzyklus gab wie in der Vergleichsperiode.
Berücksichtigt wird dabei die Messung des Niederschlags, denn beispielsweise Regen wird dadurch quantitativ gemessen, indem die Höhe des Niederschlags auf einer ebenen Messfläche, bei der das Wasser nicht abrinnen kann, ermittelt wird. Durch diese Maßnahme ist das Messverfahren unabhängig vom Ort immer gleich und kann miteinander verglichen werden.
Allerdings ist das Kriterium die genannten 0,1 mm und so kann es auch 5 Tage mit diesen wenigen Regen geben und in einer anderen Woche gibt es nur einen Tag mit aber 20 Liter auf den Quadratmeter - dennoch ist in dieser Woche nur ein Niederschlagstag erfolgt, in der vorherigen Woche hatte es viel weniger geregnet, es gab aber 5 solcher Tage.
Durch das Zählen dieses Kenntages entstehen auch die Statistiken, die gerne von den Medien übernommen werden, in denen der höchste Niederschlag der letzten zwei Stunden oder des letzten Tages angezeigt wird. Aber der Niederschlagstag hat ein anderes Thema, weil man vergleichen kann, wie oft es zum Beispiel im Frühjahr geregnet hat und ob dies häufiger oder seltener der Fall war als in den Jahren davor. Damit erhält man einen Vergleichswert und kann das Wetter besser einschätzen.
Allerdings kann man mit diesem Kenntag nicht viel aussagen. Es kann zum Beispiel jeden Sonntag ein wenig geregnet haben, aber in einem anderen Jahr hat es an einem Tag mit Starkregen mehr geregnet, aber eben nur einen Tag lang. Daher ist die Intensität des Regens mit diesem Kenntag nicht zu ermitteln. Man weiß einfach nur, dass es immer wieder Niederschlag gab und kann abschätzen, dass es ein beständigeres oder unbeständigeres Wetter gegeben hatte.
Im Jahr 2018 gab es in Österreich sogar eine ganz außergewöhnliche Wettersituation durch ein markantes Höhentief. Ein solches Tiefdrucksystem bildet sich in größerer Höhe in der Atmosphäre und reagiert anders als die üblichen Drucksysteme. Die Folge war, dass von Kärnten bis zum Burgenland und dem südlichen Niederösterreich über Wochen hinweg unbeständiges Wetter geherrscht hatte. Häufig gab es Gewitter, teilweise sogar Starkregen, teilweise passierte gar nichts. In so einer Situation kann es auch vorkommen, dass es in manchen Orten jeden Tag ausreichenden Regen gibt, um einen Niederschlagstag zu erleben, aber es regnet keine großen Mengen. So können auch 20 solcher Kenntage zusammenkommen und trotzdem ist es zu trocken für die Landwirtschaft. Umgekehrt kann es auch dreimal Starkregen geben und die Böden können kein Wasser mehr aufnehmen, trotzdem hat man nur 3 Niederschlagstage.
Dieser Kenntag ist also einer der eher problematischen im Rahmen der Wetterstatistik.
Kenntage in der Wetterstatistik helfen bei der Einschätzung des Wetters über einen längeren Zeitraum. Das gilt auch für die Energiewirtschaft beim Heiztag als Kenntag rund um das Heizen und der Möglichkeit der Jahresvergleiche. Die Gradtage zählen auch zu diesen Informationen wie auch die Jahresgradtage.
Ein großes Thema ist natürlich die Temperatur in der warmen Jahreszeit, wobei diese warmen Tage immer mehr zunehmen. Der Sommertag ist ab 25 Grad gültig, es gibt dann den Hitzetag oder auch heißen Tag für hochsommerliche Tage ab 30 Grad und weil es immer wärmer wird, hat man sich auch den Wüstentag ab 35 Grad im Schatten überlegt. Nicht nur die Temperatur am Tag ist relevant, die Zahl der warmen Nächte steigt immer mehr an und damit ist man beim Begriff der Tropennacht.
Das Gegenteil sind die kalten Tage, die sich aber immer reduzieren. Ein Kenntag zum Thema ist der Frosttag und dann gibt es auch den Eistag als ausgewiesenen kalten Wintertag.
Das dritte Thema bei den Kenntagen ist der Niederschlag. Man zählt den Regentag und den Schneetag sowie auch in gewittrigen Zeiten den Hageltag. Generell werden diese Tage auch als Niederschlagstag mitgezählt. Zwar kein Niederschlag, spielt der Nebel aber trotzdem eine Rolle und es gibt daher auch den Nebeltag.
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