OASIS - das deutsche Selbstausschluss-System für Problemspieler
Wie schlägt es sich im internationalen Vergleich?
Nur einen Monat nach den in Deutschland neu reformierten Glücksspielgesetzen hat die Regierung angekündigt, dass Anfang August ein neues zentrales Selbstausschluss-System eingeführt wird. Dieses neue OASIS-Spielersperrsystem wird landesweit im Rahmen des Glücksspielneuregulierungsstaatsvertrags (GlüNeuRStV) eingeführt. Dies ist der Vertrag, durch den das legale Online-Glücksspiel in allen Bundesländern in Deutschland erlaubt ist.
Dieser Artikel wird einen genaueren Blick auf das OASIS-System werfen und es mit anderen etablierten europäischen Systemen vergleichen, damit sie als Leser voll informiert sind.
Wie funktioniert OASIS in deutschen Online Casinos?
Anfang Juli öffnete der GlüNeuRStV den Online-Glücksspielmarkt in Deutschland für alle Produkte und Branchen. Der neue Vertrag ist mit einer Reihe von Bedingungen verbunden, an die sich die Betreiber halten müssen. So wurde beispielsweise eine strenge Altersüberprüfung eingeführt, die Minderjährigen den Zugang zu den Produkten des Staatsvertrags verwehrt.
Das OASIS-Spielersperrsystem (Online-Spielerstatusabfrage) ist ein wichtiges Instrument zum Spielerschutz. Dieses wird allen Veranstaltern von Glücksspielen zur Verfügung gestellt. Sie sind laut Glücksspielvertrag verpflichtet, sich OASIS anzuschließen und damit einen Beitrag zur Spielsuchtprävention zu leisten. In Hessen ist das Sperrsystem in Spielhallen bereits umgesetzt, in Rheinland-Pfalz ist die Umsetzung seit einem Jahr verpflichtend.
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Spieler können sich entweder selbst sperren oder vom Betreiber gesperrt werden. Die Sperrdauer beträgt mindestens ein Jahr, es sei denn, die eine Selbstsperre beantragende Person beantragt einen abweichenden Zeitraum, der jedoch 3 Monate nicht unterschreiten darf (§ 8a Abs.6 GluÌÂÂStV 2021). Praktisch ist das Jahr insbesondere bei unbefristeten Sperranträgen und einer Fremdsperre wichtig. Sperren sind Spielform übergreifend. Das heißt wenn man in einem Lokal gesperrt ist, weiß der Betreiber mit einer OASIS-Datenbank in einem anderen Lokal das auch.
Wie Schweden Problem-Spieler mit Sperren helfen will
Natürlich gibt es neben den deutschen Online Casinos auch viele Casinos ohne deutsche Lizenz. Seit Januar 2019 bietet SpelPaus Online-Casinospielern in Schweden einen Selbstausschluss an. Dieses System wurde eingerichtet, um den Schweden die Möglichkeit zu geben, sich selbst von allen Formen des Glücksspiels auszuschließen. Außerdem schützt es die Online-Spieler vor dem Zugriff auf glücksspielbezogene Werbung.
Heute ist es für alle Glücksspielplattformen in Schweden obligatorisch, bei SpelPaus registriert zu sein. Alle Kasinos, die sich nicht an dieses neue Gesetz halten, riskieren ein Verbot. Laut der offiziellen Spelpaus-Website besteht der einzige Zweck der Regelung darin, einen gesunden und sicheren Markt zu gewährleisten, der den Anforderungen des Spiels entspricht und die soziale Sicherheit aufrechterhält.
Der Anmeldeprozess ist recht einfach und unkompliziert. Zunächst müssen Sie die offizielle Website von Spelpaus besuchen und die verschiedenen verfügbaren Optionen bewerten. Wie bereits erwähnt, bietet die Website vier Optionen zur Auswahl an. Die erste Option dauert einen Monat, die zweite Option drei Monate, die dritte Option sechs Monate und die letzte Option bietet einen unbefristeten Ausschluss. Das Spannende an Spelpaus ist, dass die Website den Zweck und die kostenlose Beratung für Menschen mit Glücksspielproblemen ausführlich erklärt.
Bereits länger verfügbar im Vereinten Königreich – GamStop
Auch in den UK gibt es ein Selbstausschluss-System. GamStop ist ein Online-Selbstausschlussverfahren für mehrere Betreiber und ist seit April 2018 verfügbar. Alle Glücksspielunternehmen müssen an diesem System teilnehmen. Sie werden für einen Zeitraum von 6 Monaten, 1 Jahr oder 5 Jahren (je nach gewählter Option) vom Glücksspiel bei allen in Großbritannien lizenzierten Online-Glücksspielunternehmen ausgeschlossen.
In einem anonymen Glücksspielumfeld wird es gelegentlich vorkommen, dass Kunden, die sich selbst ausgeschlossen haben, spielen können, ohne identifiziert zu werden. Es liegt in der Verantwortung des Glücksspielunternehmens, Verfahren einzurichten, um dies zu verhindern. Ob das auch zu 100% umgesetzt werden kann ist fragwürdig.
Malta Gaming Authority – Lange ohne System aber jetzt auch reguliert
Die maltesische Glücksspielbehörde (Malta Gaming Authority, MGA) hat ein weiteres ehrgeiziges Projekt in Angriff genommen, dass zur Einführung eines einheitlichen Selbstausschluss-Systems für alle Lizenznehmer von Fernspielen geführt hat. Damals waren die von der MGA lizenzierten Anbieter von Fernspielen bereits verpflichtet, ihren Spielern Instrumente für den Selbstausschluss anzubieten; es gab jedoch kein einheitliches System, und ein ausgeschlossener Spieler konnte die Dienste verschiedener Anbieter in Anspruch nehmen, während er von einigen anderen ausgeschlossen wurde. Die Behörde war sich bewusst, dass dies eine Lücke im Schutz innerhalb ihres regulierten Umfelds darstellt.
Casinos ohne Lizenz – Diese sollten sie unbedingt meiden
Laut casino-ohne-limit.com gibt es noch immer viele unseriöse Anbieter von Glücksspiel vor allem im Internet. Diese Casinos ohne deutsche Lizenz haben meistens gar keine Erlaubnis einer Behörde, um Glücksspiel zu veranstalten. Es wird nicht empfohlen, auf diesen Märkten zu spielen. Hier kommt es am häufigsten zu Online-Casino-Betrug, und es gibt wenig bis gar keine Unterstützung oder Hilfe für die Spieler, um etwaige Streitigkeiten mit Online-Casinos zu klären. Auch wenn die Freiheit des Spiels für manche verlockend erscheinen mag, ist es das Risiko nicht wert, sein Geld zu verlieren, wenn man auf diesen Seiten spielt.
Wie schlägt sich Deutschland im Vergleich?
Natürlich haben andere Organisationen einen zeitlichen Vorsprung vor den deutschen Behörden, daher scheint OASIS auf den ersten Blick ein wenig unreif im Vergleich mit anderen Ländern, die wesentlich flexiblere Modelle aufwarten.
Derzeit seien elf Anbieter an das System angeschlossen, meldete das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt. Bis zum 8. Dezember 2021 hätten sich bereits 116.078 Spieler registriert. Es scheint als ob Spieler, das System begrüßen, in wie weit ein langfristiger positiver Effekt erzielt wird, wird die Zeit zeigen. Bleiben sie in ihrem Spielverhalten sicher und vorsichtig!
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