"Pack deine Siebensachen" ist eine bekannte Redewendung, die auch in verschiedener Form anzutreffen ist. Sie ist schon lange in der Umgangssprache integriert und wird in den verschiedensten Situationen genutzt, auch wenn die ursprüngliche Bedeutung zum Großteil sehr negativer Natur war und ist.
Denn die Basis der Redensart ist die Zahl Sieben. Diese Zahl ist widersprüchlicher Art, denn sie ist zum Teil eine heilige Zahl, zum Teil und häufiger eine Unglück ankündigende Zahl. Und man findet in der Geschichte der Menschen viele Hinweise wie die sieben Worte Jesu am Kreuz oder auch die sieben fetten und die sieben mageren Jahre. Das verflixte siebente Jahr in Bezug auf die Ehe kann auch hier eingebracht werden.
Heute ist die Redewendung vor allem ein lockerer Spruch, der beim Aufbrechen eingesetzt wird. Wenn man sich aufmacht, um Freunde zu besuchen, wird dieser Spruch gerne genutzt, um zu dokumentieren, dass man sich nun auf die Reise begeben muss. Dass man dabei vielleicht gar nichts mitnimmt, spielt keine Rolle - gemeint ist mit der Redensart eher, dass man sich selbst fertig macht, zum Beispiel sich straßentauglich kleidet und seine Sachen wie Geld und Schlüssel mit sich führt. Häufig ist der Weg gerade einmal drei Häuserblocks weit.
Fährt man auf Urlaub, kann es auch vorkommen, dass man seine Siebensachen packt. In dem Fall hätte man auch sagen können, dass man packt oder seine Reisetasche füllt, aber mit der Redewendung klingt es lustiger, meint aber das Gleiche. Auch die Frage, ob man sieben Gepäckstücke hat, stellt sich nicht - das Packen wird hier umgangssprachlich umschrieben.
Der Ursprung mit den fetten und mageren Jahren und zahllosen anderen Beispielen, in denen die Zahl sieben eine bedeutungsvolle Aussage erhalten hat, ist bei der heutigen Anwendung der Redensart kein Thema. Viel mehr gibt man dem Partner, Freund oder anderen Leuten mit der Redensart das Signal, dass man bald aufbrechen muss und jeder seine Sachen beisammen haben sollte.
Es gibt auch negative Auslegungen. Wenn jemand in einem Unternehmen gekündigt wird, kann die Aussage und Redensart bedeuten, dass man seine persönlichen Gegenstände zusammenpacken soll, um möglichst schnell den Arbeitsplatz und damit auch das Unternehmen zu verlassen, damit der Nachfolger loslegen kann.
Die Redewendung pack deine Siebensachen ist damit eine, bei der man den Kontext kennen muss, um sie verstehen zu können. Bei einer Kündigung ist das gar kein guter Ausspruch, beim Aufbruch in den Urlaub dafür ein umso positiverer, der mit der Urlaubsfreude auch verbunden ist.
Heute lachen viele über den Aberglauben, aber er ist viel verbreiteter als angenommen und oftmals weiß man gar nicht, dass man täglich durchaus sehr bekannte Redewendungen nutzt, die darauf aufbauen. Die Abgrenzung von Aberglaube und Unglück ist schwierig zu ziehen und vieles kennt man, ohne es zu hinterfragen wie etwa den Ausdruck baden gehen oder die oft genutzte Redensart ins eigene Knie schiessen.
Die Würmer aus der Nase ziehen ist auch eine sehr bekannte Ausdrucksweise wie auch die Aufforderung Fahr zur Hölle! Vom Regen in die Traufe ist fast ein alltäglicher Spruch, ebenso wie in der Patsche sitzen oder Einem den Daumen halten. Der Teufel ist beim Aberglauben und Unglück stehts dabei. Den Teufel an die Wand malen ist so ein Beispiel dafür. Pack deine Siebensachen ist hingegen eine Redewendung, die man damit nicht in Verbindung bringen würde.
Themenseiten
Freizeit
Veranstaltungen
Unterhaltung
Freizeit/Urlaub
Hobbys
Leben und Alltag
Auto / Verkehr
Wetter / Natur
Lebensmittel
Bauernmarkt
Gartenlexikon
Wohnlexikon
Modelexikon
Wirtschaft und Gesellschaft
Wirtschaft
Politik/Bildung