Da noch viele Fragen über das Gehirn offenstehen, sind psychische Krankheiten schwer zu heilen. Hunderte Millionen leiden an Krankheiten wie Depressionen. Die aktuelle Forschung öffnet neue Wege mit Psychedelika wie LSD oder Magic Mushrooms, um neue Behandlungswege zu finden.
Die WHO schätzt, dass es ca. 300 Millionen Menschen gibt, die unter Depressionen leiden. Allein in Deutschland sind es etwa fünf Millionen Betroffene, das deutsche Gesundheitsministerium spricht von einer "Volkskrankheit". Während der Corona Pandemie hat sich die Situation weiter verschlimmert, da viele mit Problemen wie Einsamkeit zu kämpfen hatten. Symptome können den Alltag der Betroffenen stark einschränken. Sie fühlen sich nutzlos, leiden unter Antriebslosigkeit, Schlafstörungen und Verlust des Appetits. Hobbys, an denen sie vorher Spaß hatten, können sie nicht mehr nachgehen. Depressionen können länger anhalten oder häufig wiederkehren.
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Einer Schätzung zufolge können herkömmliche Behandlungsmethoden ca. einem Fünftel der Betroffenen nicht helfen. Der Bedarf an neuen Methoden ist groß. Klassische Therapien setzen auf eine Behandlung mit Antidepressiva. Der neue Ansatz besteht darin, ein oder zweimal eine ganz andere Substanz zu probieren. Probanden aus Studien berichten von Erfahrungen, die ihr Leben verändert haben. Dieser Test hatte eine verbesserte geistige Verfassung zur Folge. Selbst die Einnahme von Antidepressiva konnten in vielen Fällen eingestellt werden. Noch sind Psychedelika als Behandlungsmethode verboten, was sich aber in ein paar Jahren verändern könnte. Firmen wie Chemical Collective setzen sich mit unterschiedlichen Stoffen und deren Wirkung auseinander und verkaufen sie. Das Angebot umfasst beispielsweise 1cP-LSD, an dessen offizieller Einführung bereits gearbeitet wird.
Es laufen viele Untersuchungen und Tests zur Wirkung von Psychedelika auf depressive Menschen, darunter allein in der Schweiz drei klinische Studien. Zauberpilze oder Magic Mushrooms enthalten den Wirkstoff Psilocybin. Die Forschungsteams an den Psychiatrischen Unikliniken wie in Zürich wollen herausfinden, wie genau der Stoff wirkt und Menschen mit Depressionen helfen kann. Nach Einnahme des Stoffes dauert ein Trip ca. sechs Stunden lang. Tests dieser Art werden bevorzugt mit den Zauberpilzen getestet, da LSD-Trips deutlich länger anhalten können. Tests sind aufwändig, da Patienten die ganze Zeit überwacht werden müssen. Pausen für Therapeuten sind in dieser Zeit unmöglich.
Neuropsychologen, die die Wirkung auf Patienten erforschen, berichten davon, wie die Stoffe wirken. Patienten hätten das Gefühl, einen Schritt zurückzugehen und sich selbst neu wahrnehmen zu können. Durch diese Distanz ist es ihnen möglich, negative Gedankenschleifen zu durchbrechen. Trips mit LSD, die 12 Stunden lang anhalten würden, halten viele Forscher für möglich. Im Gegensatz zu den Zauberpilzen, gibt es zu LSD kaum Studien. Es wird angenommen, dass die Wirkung ähnlich ist, wie die von Psilocybin. Ab 20 Mikrogramm spüren Probanden einen Effekt der Substanz.
In einer Studie in Basel wurde der Wirkstoff mit 100 Mikrogramm LSD deutlich höher angesetzt. Eine höhere Dosis ist gefährlicher, kann aber den Heilungseffekt auch vergrößern. Ein häufiges Symptom während eines Trips ist Angst. Es kann zu Verfolgungsgedanken kommen, was dazu führt, dass die Patienten beruhigt werden müssen. Forscher stellen klar, dass es nicht zu Psychosen, also Denkstörungen oder Wahnvorstellungen, kommen kann. Auch besteht keine Gefahr einer Abhängigkeit von LSD oder Psilocybin. Ein Grund dafür ist, dass es nicht zu einer euphorischen Erfahrung wie bei anderen Substanzen kommt. Trips mit solchen Stoffen sind eher emotionale Achterbahnfahrten. Das kann für die Behandelten anstrengend sein. Mögliche Nebenwirkungen sind leichte Übelkeit oder vorübergehende Kopfschmerzen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Antidepressiva fallen die Nebenwirkungen gering aus und könnten somit eine gute Alternative bieten.
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Pilze und LSD sollen das Gehirn aktivieren, damit Informationen anders verarbeitet werden. Die Substanz dockt an den Serotonin-2-A-Rezeptor, die Zelle kann anschließend stärker feuern. Das Zusammenspiel im Gehirn ändert sich, wenn das Hirn in bestimmten Bereichen stärker ist als gewöhnlich. Eine genaue Erklärung, warum es Patienten nach einem Trip mit LSD oder Psilocybin besser geht, gibt es noch nicht. Vieles über das Gehirn und dessen Funktionsweise ist nach wie vor unbekannt. Zur besseren Erforschung werden größere Studien mit 200 bis 300 Teilnehmern benötigt. Studien sind aufwändig und teuer. Da die Substanzen nicht legal sind, werden Zustimmungen benötigt. Trotzdem bieten Psychedelika eine gute, zukünftige Alternative, da die Nachfrage nach neuen Behandlungsmethoden groß ist.
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