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Freihandel und Wirtschaftspolitik

Förderung des Handels über die Grenzen hinaus

Rund um den Wahlgang zum US-Präsidenten Donald Trump sind die Verhandlungen der Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Kanada einerseits und den USA andererseits in den Fokus des Interesses gerückt. Seitens der Europäer gab es viele Proteste und sehr skeptische Haltungen, in Nordamerika war die Position eine andere, zumindest in Kanada und in den USA bis Obama seine Präsidentschaft beendet hatte. Denn Donald Trump nahm dann eine andere Position ein. Aber worum geht es eigentlich beim Freihandel?

Was ist der Freihandel?

Unter dem Freihandel versteht man den Austausch von Waren, Geld und Dienstleistungen ohne Hemmnisse, also ohne Zollgebühren und anderer Auflagen, sodass man von Land A zu Land B viel leichter exportieren kann und in die Gegenrichtung natürlich auch. Die Förderung des Handels ist damit ein großes Thema und eine Möglichkeit, auch die schnellere Zulieferung wird damit sichergestellt.

Der Freihandel kann zwischen Ländern erfolgen, er ist aber auch zwischen Wirtschaftssystemen ein Thema. In der Europäischen Union veränderte sich die Handelssituation durch den freien Warenverkehr deutlich. Früher musste man bei einer Bestellung in Deutschland von Österreich aus nicht nur Zollgebühren bezahlen, sondern es dauerte aufgrund des Zolls auch eine halbe Ewigkeit, bis man ein einfaches Computerprogramm zugeschickt bekommen hat. Mit dem EU-Beitritt Österreichs veränderte sich dies und man kann binnen Tagen seine Waren ohne Mehrkosten beziehen. Das ist gut für den Handel und gut für die Empfänger - Privathaushalte wie auch Unternehmen, die mit den Waren weiterarbeiten wollen, können und müssen.

Was spricht gegen den Freihandel?

Die wirtschaftspolitische Entscheidung zum Freihandel hat auch Konsequenzen, die nicht jeder gut findet. Es gibt nämlich dann internationale Gerichtshöfe, bei denen Unternehmen Länder oder Wirtschaftssysteme klagen können, wenn ihnen etwas nicht gefällt. So hat etwa die Bank Austria in Kroatien wegen Zinsentscheidungen geklagt oder US-Firmen in Argentinien. Solche Informationen werden durch die sozialen Netzwerke sehr fleißig verbreitet und so entsteht nicht ganz zu Unrecht die Sorge, dass man keine Handhabe mehr hat, wenn man dem Freihandel zustimmt. Gerade diese rechtliche Situation, die Teil der Vereinbarungen sein muss, sorgt für Widerstand.

Ein weiteres Thema sind unterschiedliche Ansichten bei der Produktion und hier speziell bei den Lebensmitteln. In Europa steht man den genmanipulierten Getreidesorten etwas viel kritischer gegenüber als in den USA oder in Kanada. Kombiniert mit den rechtlichen Möglichkeiten wie oben erwähnt entsteht die Angst, dass man diese Produkte nicht am Markt verhindern kann, die man bisher abgelehnt hat. Dazu kommt, dass die lokalen Getreidesorten dann vielleicht vom Markt verdrängt werden können.

Bedeutung des Freihandels

Wenn man vergleicht, um wie viel leichter das Einkaufen in Deutschland ohne Zollbarriere ist, kann man sehr wohl erkennen, dass der Verkauf aus Sicht der Unternehmen erleichtert ist und auch das Einkaufen ist angenehmer, schneller und günstiger. Aber es müssen auch die Rahmenbedingungen passen, denn der Handel ist nicht alles, die lokalen Spielregeln müssen weiter gelten und das ist bei großen Freihandelsabkommen nicht so einfach.

Ob es durch den Freihandel wirklich zu einem zusätzlichen Wirtschaftswachstum kommt, kann man diskutieren. Natürlich wird der Transfer von Waren und Dienstleistungen vereinfacht, es entfallen Gebühren wie Zoll und Kontigente. Aber andererseits haben die Leute auch nicht mehr Geld in der Tasche, sodass die Frage zu stellen ist, ob sich der Effekt so stark auswirkt, wie dies gerne kommuniziert wird.

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Der Handel hängt eng damit zusammen, wie das politische System funktioniert. Hier greifen die Überlegungen der Volkswirtschaftslehre mit dem Ziel, eines unabhängigen Handels, was aber nicht immer gewünscht ist oder manchmal auch keinen Sinn macht. Politik kann es etwa ein Thema sein, wie die Ladenöffnungzeiten gestaltet sein dürfen. Beim Handel gibt es auch verschiedene Interessen und entsprechende Vertretungen, oft auch als Lobby bezeichnet. Dabei denkt man an die Großindustriellen, aber auch die Gewerkschaft oder Arbeiterkammer ist eine Lobby - im Sinne der Kleinverdiener und privater Haushalte.

Auf der internationelen Ebene gibt es mit dem Freihandel den Versuch, zwischen verschiedenen Ländern oder Handelssystemen umsatzfördernde Lösungen zu erreichen. Das Gegenteil kann der Protektionismus sein.

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Freihandel und WirtschaftspolitikArtikel-Thema: Freihandel und Wirtschaftspolitik

Beschreibung: Der 🌍 Freihandel ist eine Wirtschaftspolitik zwischen verschiedenen Ländern oder auch ✅ Wirtschaftssystemen zur Förderung des Handels auf beiden Seiten.

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